Eckart Witzigmann: Bei Lebensmitteln muss «drastisch umgesteuert werden»

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Eckart Witzigmann erwartet, dass angesichts von Klimawandel und wachsender Weltbevölkerung in fernerer Zukunft völlig neue Nahrungsmittel auf den Teller kommen. Es sei traurig aber wahr, dass Nahrung aus dem Labor ein Thema der Zukunft sei.

«Die Endlichkeit der Ressourcen auf unserem Planeten macht bereits heute deutlich klar, dass hier drastisch umgesteuert werden muss», sagte Witzigmann, der am 4. Juli 80 Jahre alt wird, der Deutschen Presse-Agentur. «Wir werden nicht umhin kommen, uns mit Themen wie "molekularer Nahrungsmittelerzeugung", "synthetische Proteine", "Fleisch ohne Tiere" oder "Nahrung aus dem Labor" zu beschäftigen. Ich habe als Koch aus dem vollen Reservoir unserer Mutter Natur schöpfen können, aber ich bin sicher, dass das in Zukunft anders sein wird. Und zwar schneller als uns lieb ist. Traurig, aber wahr.»

Das Thema Ernährung sei mit Abstand das wichtigste der Zukunft. «Die Wissenschaft ist sich wie selten zuvor einig, dass die Umstellung der Essgewohnheiten und die Begrenzung in der Verschwendung von Lebensmitteln, für eine gesunde, und nachhaltige Ernährung bei stark wachsender Bevölkerung dringend notwendig sind. Man verdrängt leider immer die existente Tatsache, dass für Erkrankung und Sterblichkeit eine ungesunde Ernährung wesentlich gefährlicher ist als Alkohol, Drogen und Tabak zusammen.»

70 Prozent der weltweiten Fleischmenge stammten aus industrieller Tierhaltung, mit starkem Trend nach oben. «Der Klimawandel und die Ressourcen werden hier sehr bald die Grenze aufzeigen.» Sehr präsent sei bereits heute die Problematik der Allergien, auch schon bei Kindern. «Die Auswirkungen auf die Ernährung dieses Personenkreises sind gewaltig.»

Witzigmann wird am 4. Juli 80 Jahre alt. Am 24. Juni ist sein zweibändiges Werk «Was bleibt» erschienen, eine Lebens- und Werkschau mit Erfahrungen und vielen Rezepten, von Witzigmann selbst und neu interpretiert durch seine Schüler.

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