Ehemalige McDonald's-Filialen öffnen in Moskau unter neuem Namen

| Gastronomie Gastronomie

Einige Wochen nach dem endgültigen Rückzug von McDonald's aus Russland öffnen die ersten Restaurants unter ihrem neuen, russischen Besitzer. Insgesamt 15 Filialen in Moskau und Umgebung empfangen seit Sonntag wieder Gäste - unter neuem Namen und Logo, aber an denselben Standorten, mit demselben Personal und fast identischen Gerichten.

Nach mehr als 30 Jahren hatte McDonald's sein Russland-Geschäft als Reaktion auf den von Kremlchef Wladimir Putin begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine Anfang März zunächst vorübergehend geschlossen. Wie mehrere andere internationale Unternehmen zog sich der Konzern dann später endgültig aus dem flächenmäßig größten Land der Erde zurück, wo er mit 62.000 örtlichen Mitarbeitern zuletzt zu einem der wichtigsten Arbeitgeber zählte. Lediglich an Bahnhöfen und Flughäfen sollen einzelne Restaurants wegen besonderer Franchise-Verträge, die nicht einfach aufzukündigen sind, zunächst unter US-Logo weitergeführt werden.

Der neue Besitzer der russischen Kette heißt Alexander Gowor und betrieb bis zuletzt bereits 25 McDonald's-Filialen in Sibirien. Nun kaufte der Unternehmer zu einem nicht genannten Preis die landesweit 825 weiteren Standorte ebenfalls auf - und will sie laut eigener Aussage innerhalb von zwei Monaten alle wiedereröffnen (Tageskarte berichtete).

Das Comeback von McDonald's in neuem, russischem Gewand ist seit Tagen heiß diskutiertes Thema in Russlands sozialen Netzwerken. Die Regierungszeitung «Rossijskaja Gaseta» widmete dem «russischen McDonald's» kürzlich sogar eine ganze Seite.

Das große Interesse hat auch damit zu tun, dass McDonald's für viele Russen eine regelrecht historische Bedeutung hat: Anfang der 1990er-Jahre war die Eröffnung der ersten McDonald's-Filialen auch ein Zeichen für Wandel und Aufbruch in Russland gewesen, vor den Restaurants bildeten sich damals 500 Meter lange Schlangen. Entsprechend symbolisch stehen nun die Schließungen für die verhärteten Fronten zwischen Moskau und dem Westen.

McDonald's zufolge hat sich der neue Besitzer Gowor, der einst in der Bergbau- und Öl-Branche reich wurde, vertraglich dazu verpflichtet, die bisherigen Mitarbeiter mindestens zwei Jahre lang zu denselben Konditionen weiterzubeschäftigen.

Die McDonald's-Markensymbole darf Gowor unterdessen nicht weiter nutzen. Und so wurden an russischen Restaurants in den vergangenen Tagen und Wochen nach und nach sämtliche gelbe M's entfernt. Und wer die russische McDonald's-Homepage aufruft, landete zuletzt auf einer Seite namens «Skoro tut budut burgers»: «Hier wird es bald Burger geben». Das neue Logo der Kette besteht Medienberichten zufolge aus einem roten Ball und zwei gelben Strichen, es soll einen Burgerpatty und zwei Fritten darstellen. Der neue Name ist noch nicht bekannt.

Darüber hinaus aber soll sich für die russischen Verbraucher möglichst wenig ändern. Die Gerichte sehen - zumindest auf den Fotos der Online-Speisekarte - fast identisch aus wie die alten. Und die Tatsache, dass McDonald's in Russland seine Produkte bereits zuvor von russischen Landwirten bezog, soll dafür sorgen, dass sie auch weiter ähnlich schmecken. Lediglich: Der Burger «Filet-o-Fish» heißt jetzt «Fish Burger», der Hamburger «Royal» wird zum «Grand» und der «Double Royal» zum «Double Grand». (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Systemgastronomie-Konzern, zu dem unter anderem mehrere kleine Burger-Ketten gehören, übernimmt die Mehrheit an einem Tapas-Franchise aus den Niederlanden und will es nach Deutschland bringen.

Steigende Kosten und sinkende Nachfrage bedrohen die Existenz vieler Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern. Ob die Sommersaison die Rettung bringt, bleibt abzuwarten.

Die Jeunes Restaurateurs Deutschland richteten in diesem Jahr erstmals ein Fest für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. Fast 200 Angestellte aus ganz Deutschland folgten der Einladung zum ersten JRE Team Day und reisten am 10. Juni nach Grünstadt in Rheinland-Pfalz, um gemeinsam auf dem Weingut Felix Mayer zu feiern.

Pressemitteilung

Das beliebte Trendgemüse Bimi® Brokkoli wird jetzt wieder in Deutschland geerntet. Seit Mitte Mai und bis voraussichtlich Oktober wächst der Stangenbrokkoli auf den Feldern des Keltenhof in Filderstadt. Gastronomen können das regionale Frischeprodukt über alle bekannten Großhändler wie Metro, Chefs Culinar, CF Gastro und Transgourmet beziehen.

Vom 7. bis 13. Oktober 2024 findet die diesjährige Berlin Food Week statt. Das Festival feiert seine zehnte Ausgabe und zeigt auch im Jubiläumsjahr, wie sich Genuss und Nachhaltigkeit verbinden lassen.

Der Wirt des Herzkasperlzelts auf der Oidn Wiesn will seine Zulassung für dieses Jahr vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof erzwingen. Das Verwaltungsgericht München hatte den Eilantrag des Wirts am Dienstag abgelehnt.

Die Europameisterschaft in Deutschland ist in vollem Gange. Tausende von Fans strömen in die größten und besten deutschen Stadien. Doch welches Stadion bietet hungrigen Fußballfans die meiste Auswahl zu den günstigsten Preisen?

Der Wirt des beliebten Herzkasperlzelts auf der Oidn Wiesn möchte seine Zulassung in diesem Jahr juristisch erstreiten. Doch das Verwaltungsgericht hat am Vergabeverfahren keine Bedenken.

Sie stehen für die gastronomische Vielfalt und das kulinarische Berlin: die „Berliner Meisterköche“. Eine zwölfköpfige Jury hat nun die jeweils fünf Kandidatinnen und Kandidaten für die jeweiligen Kategorien nominiert.

Das Portal „Opinionated About Dining“ hat sein aktuelles Ranking der besten Restaurants in Europa veröffentlicht. Zum ersten Mal schafft es hier mit Jan Hartwig ein deutscher Koch unter die Top 3.