Trotz verschärfter Sicherheitsvorkehrungen: Das Oktoberfest läuft friedlich und fröhlich. Das über die Jahre hinweg entwickelte Sicherheitskonzept sei nach dem Terroranschlag von Solingen und den Schüssen in München weiter optimiert worden, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU).
«Sehr entspannte Wiesn»
«In den ersten Tage ist es eine sehr entspannte Wiesn», sagte der Minister, der sich auf der Wiesnwache der Münchner Polizei gemeinsam Justizminister Georg Eisenreich (CSU) und dem Münchner Polizeipräsidenten Thomas Hampel ein Bild von der Lage macht. «Man kann ohne Angst die Wiesn besuchen.» Eisenreich sagte, er freue sich, dass es eine friedliche Wiesn sei und die Gäste den Besuch genießen könnten.
Mit rund 600 Polizistinnen und Polizisten sorgen an den 16 Festtagen dafür, dass die Menschen sicher und friedlich feiern können. Erstmals setzen die Ordnungsdienste an den Eingängen stichprobenartig Hand-Metalldetektoren ein. Dabei wurden bereits einige Messer sichergestellt - und auch Kokain, das ein 16-Jähriger in Plomben bei sich trug, zusammen mit einer Feinwaage.
Über Jahre entwickeltes Sicherheitskonzept
Kontrollen und hohe Polizeipräsenz gehören seit langem zum Sicherheitskonzept für die Wiesn, die als größtes Volksfest der Welt gilt. Taschen und Rucksäcke mit mehr als drei Litern Volumen dürfen nicht mitgenommen werden. Messer und Glasflaschen sind verboten. Über dem Gelände gelten Flugverbote, auch für Drohnen. Mehr als 50 Videokameras helfen bei der Überwachung. Polizeibeamte sind mit Bodycams unterwegs. Der Pressesprecher der Münchner Polizei, Andreas Franken, sagte, es habe auch auf dem Gelände Kontrollen gegeben.
Bereits 2009 war das Sicherheitskonzept wegen Al Quaida-Drohungen wesentlich verschärft worden. Seitdem ist die unmittelbare Umgebung um das Fest abgesperrt, der Zugang wird stärker kontrolliert. Versenkbare Poller wurden installiert, um das Durchbrechen von Fahrzeugen wie am Breitscheidplatz in Berlin zu verhindern. Mehr als 50 Videokameras helfen bei der Überwachung des Festgeländes.
Zwar gab es an den ersten Wiesntagen mehrere Anzeigen wegen Drogenbesitzes, zumeist wegen Kokain. Kiffen spiele hingegen fast keine Rolle. Bisher habe es nur zwei Anzeigen gegeben - Bayern hat ein Cannabis-Konsum in Biergärten und auf Volksfesten verhängt. (dpa)