Die Tierschutzorganisation PETA hat bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe Strafanzeige gegen die Geschäftsführung des Restaurants „Beim Bruderbund“ erstattet. PETA führt den „Verdacht auf Beihilfe zur quälerischen Tiermisshandlung gemäß Paragraf 17 Tierschutzgesetz“ an. Das Beim Bruderbund bietet Froschschenkel zum Verkauf bzw. Verzehr an.
Die Tierrechtsorganisation hat das Restaurant im Dezember und Januar angeschrieben und über das Tierleid, das mit der Herstellung von Froschschenkeln einhergehe, informiert. Eine Reaktion blieb aus.
„Froschschenkel sind ein Tierqualprodukt, für das Fröschen bei vollem Bewusstsein die Beine abgehackt und andere tierschutzwidrige Misshandlungen zugefügt werden. Die Beihilfe zu dieser Tiermisshandlung ist strafbar – und zwar selbst dann, wenn die Frösche im Ausland gequält und getötet wurden“, so Biologin und PETA-Fachreferentin Dr. Tanja Breining.
Wer einem Wirbeltier länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt, begehe nach dem deutschen Tierschutzgesetz eine Straftat, argumentier Peta. Auch wer dazu Beihilfe leistet, mache sich in Deutschland strafbar. Die Misshandlung von Fröschen für Froschschenkel erfülle daher die Voraussetzungen der strafbaren Beihilfe. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz PETA mitteilte, musste ein Unternehmen Ende 2022 wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz 500 Euro als Auflage an einen Tierschutzverein zahlen, wegen Beihilfe zur Tierquälerei.
Da die „Herstellung“ von Froschschenkeln in Deutschland verboten ist, stammt der Großteil der in Europa erhältlichen Froschschenkel von freilebenden Tieren aus Indonesien, Vietnam und Südosteuropa. Eine kürzlich veröffentlichte Recherche von PETA Asien enthüllt die entsetzliche Tierquälerei hinter der „Produktion“ der Froschbeine in Indonesien. Die Aufnahmen zeigen, wie Frösche in der freien Natur gefangen und in überfüllten Säcken bis zu zwei Tage ausharren müssen – viele ersticken qualvoll. Den Überlebenden schneiden die Mitarbeitenden mit Messern in den Nacken oder zerstückeln sie teils bei lebendigem Leib. Auf Froschfarmen breiten sich Krankheiten aus und es kommt zu Kannibalismus, den Tieren werden Aphrodisiaka gespritzt, um die Fortpflanzung zu steigern. Am Ende der Mast werden sie lebend in Säcke gepackt und in die Schlachtfabrik transportiert. Jedes Jahr werden, laut PETA etwa 40 Tonnen Froschschenkel nach Deutschland importiert. [1]
Verschiedene Restaurants und Online-Stores haben Froschschenkel bereits aus dem Angebot gestrichen – darunter das Chateau d’Orsay in Rheinberg-Orsoy, die Hamburger Restaurants Mei Moon und Man Wah, sowie Kreutzers Gourmet GmbH in Regensburg.