Gault&Millau: Neues Timing, neue Themen

| Gastronomie Gastronomie

Der Gault&Millau stellt sich für die Testsaison neu auf und setzt auf einen Expertenrat bei der zukünftigen Bewertung der Restaurants. Ebenfalls neu ist, dass die zukünftigen Testberichte auch unterjährig zeitnah nach den Besuchen der anonymen Restauranttester in der überarbeiteten Gault&Millau-App veröffentlicht werden.

Jochen Rädeker ist neuer Herausgeber des Restaurantguide und Mitglied des Expertenrates, der unter dem Vorsitz von Otto Geisel die Gesamtqualität der Bewertungen sicherstellt und die Branchenpersönlichkeiten des Jahres auszeichnet. Diese werden im Herbst in einer Gala geehrt. Zu diesem Zeitpunkt erscheint auch die neue Printausgabe des Restaurantguides.

App „Gault&Millau by Henris“

Mit der überarbeiteten App „Gault&Millau by Henris“ betritt der Verlag in puncto Veröffentlichungen Neuland: Bislang wurden die Bewertungen der Restaurants einmal jährlich, zum Erscheinungstermin des Print-Guides, aktualisiert. Zukünftig sind die Berichte und Bewertungen bereits unterjährig innerhalb von wenigen Wochen nach den anonymen Besuchen in der App abrufbar. Ein weiteres Novum ist die Schaffung einer Community, die den gastronomie-affinen Nutzerinnen und Nutzern das Feedback über eine „Test-as-a-Tester“-Funktion in der App ermöglicht. So will Henris feststellen, ob deren Bewertungen stark von den Experten-Meinungen abweichen und, falls nötig, das Restaurant erneut testen. Neben der größeren Aktualität wird die Restaurantsuche in der App durch zahlreiche Filtermöglichkeiten (räumliche Nähe, Küchenstil, Anlass, etc.) erleichtert; in vielen Fällen kann auch direkt ein Tisch reserviert werden.

Der neue Herausgeber Jochen Rädeker hat sich seit drei Jahrzehnten mit der nationalen und internationalen Gastronomieszene, Kulinarik und Esskultur befasst; er ist Gründungsmitglied des Vereins Food&Health e.V., Restauranttester und lehrt als Professor für Unternehmenskommunikation an der HTWG Konstanz. Otto Geisel, Initiator des Food Management-Studiengangs an der Dualen Hochschule Heilbronn, Leiter des Instituts für Lebensmittelkultur in München und Weinsachverständiger, sitzt dem Expertenrat vor, der gemeinsam mit Rädeker, den Verlegern und weiteren Mitgliedern der Testerinnen- und Tester-Riege die Trends der Branche analysiert und im November die Branchenpersönlichkeiten (wie Koch/Köchin des Jahres, Gastgeber/Gastgeberin des Jahres etc.) auszeichnet.

Hannah Fink-Eder, Verlegerin: „Otto Geisel als Vorsitzender und Jochen Rädeker als Herausgeber sind eine Bereicherung für unseren Expertenrat. Wir stellen damit eine kompetente, neutrale und kompromisslos qualitätsorientierte Vermessung der herausragenden deutschen Restaurantlandschaft sicher. Der Gault&Millau Restaurantguide richtet sich mit seiner stets aktuellen App und neuen Services noch substanzieller digital aus und wird so den gewachsenen Ansprüchen der Restaurantgäste gerecht.“

Jochen Rädeker ergänzt: „Gutes Essen macht glücklich. Gastlichkeit und Kochkunst sind ein hohes Kulturgut. Mit unseren Bewertungen geben wir der Gastronomie Ansporn zu Spitzenleistungen, sind aber vor allem die Instanz der Gäste. Während sich mehr und mehr Empfehlungen in Magazinen oder Gastroführern letztlich als bezahlte Werbetexte herausstellen, testen wir anonym und zahlen unsere Rechnungen selbst. Deshalb verteilen wir gerne Lob, sparen aber bei aller Wertschätzung auch nicht an Kritik, wo sie angebracht ist.“

Gala im November

Die Veröffentlichung des Gault&Millau Restaurantguides sowie des ebenfalls erscheinenden Gault&Millau Weinguides wird im Spätherbst mit einer Gala gefeiert werden. Neben den Ehrungen der wichtigsten Persönlichkeiten der Branche werden dabei auch aktuelle Trends in Küche und Keller ausführlich beleuchtet werden.

Otto Geisel: „Der Gault&Millau Restaurantguide war und ist eine Gemeinschaftsleistung vieler Fachleute. Diesem Prinzip werden wir gerecht, indem wir zukünftig im Expertenrat die wesentlichen Entwicklungen in der Gastronomie diskutieren und die jährlichen Auszeichnungen an die besten Köpfe der Branche vergeben. Besonderen Fokus werden wir neben der Kreativität und Innovationskraft der Spitzenküche auf Regionalität, Saisonalität und gute Produktqualität auch bei „nur“ einer Haube legen. Denn auch diese ist eine echte Auszeichnung.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Plätze im Bierzelt am Samstagabend auf dem Oktoberfest sind Mangelware. Manche lassen sich von Angeboten im Internet verlocken. Doch die Verbraucherzentrale Bayern warnt.

Typische Nachspeisen waren einst Milchreis oder Pudding. Heute sind anspruchsvollere Desserts angesagt. Kinder sprechen etwa über ihre Lieblings-Macarons oder Pavlova. Zeit für eine Nasch-Recherche.

Mit neun Restaurants, die vom Guide Michelin ausgezeichnet wurden, weist Nürnberg unter den deutschen Großstädten die meisten Michelin-Sterne pro Kopf auf. Auf dem ersten Platz weltweit landete Japans kulturelle Hauptstadt Kyoto.

Mittlerweile gibt es in vielen Orten in Deutschland Genossenschaften, die Gasthäuser betreiben. So auch im Örtchen Bärstadt in Hessen. Als es in der Gemeinde im Taunus keine Dorfkneipe mehr gab, nahmen die Menschen dort die Sache selbst in die Hand. Beratung kam von einem vergleichbaren Projekt.

Anlässlich der Berlin Food Week Anfang Oktober besucht Ferran Adrià die deutsche Hauptstadt. Am 9. Oktober wird er einen Vortrag vor geladenen Gästen mit dem Titel "Der Einfluss der katalanischen Haute-Cuisine auf die Gastronomie" halten.

Pommes mit einer kompostierbaren Gabel essen und dabei Livemusik hören, die zu 100 Prozent mit Öko-Feststrom produziert wird: Fans der Band Die Ärzte, die am 23., 24. und 25. August 2024 eines ihrer Konzerte auf dem Tempelhofer Feld in Berlin besuchen, werden wahrscheinlich die nachhaltigste Großveranstaltung erleben, die die Branche aktuell zu bieten hat.

Etwas weniger Besucher sind in diesem Jahr zum Gäubodenvolksfest in Straubing gekommen. Erst war es sehr heiß - doch zum Schluss gab es kräftigen Regen. Die Wirte schenkten in diesem Jahr rund 700.000 Liter Festbier aus.

Nach Umbauarbeiten eröffnete Marché am 17. August das Zoorestaurant im Allwetterzoo Münster wieder und bietet den Besuchern eine frische Marktküche im neuen Look. Zoodirektorin Dr. Simone Schehka und Marché-Betriebsleiter Jasper Boeck bereiteten gemeinsam die erste Pasta zu. 

Er trug zur Erneuerung der französischen Küche bei und galt als ausgezeichneter Feinbäcker. Nun ist der berühmte französische Sternekoch Michel Guérard tot. Er starb im Alter von 91 Jahren.

San Francisco hat die zweithöchste Dichte an Sternerestaurants in den USA. Insgesamt gibt es in der Stadt 28 Restaurants mit einem Stern. Drei Restaurants erhielten drei Sterne, sechs Restaurants wurden mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet.