Impfanreize: Wurst gegen Spritze in Thüringen, Sachsen und Bayern

| Gastronomie Gastronomie

Eine Bratwurst als Belohnung hatte der Impfstelle im südthüringischen Sonneberg einen regelrechten Ansturm auf Covid-19-Impftermine beschert. Bis zum Nachmittag hatten sich nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung 250 Menschen neben der Spritze in den Oberarm ihre Wurst abgeholt. Normalerweise würden in der Impfstelle pro Tag durchschnittlich bis zu 140 Impfungen verabreicht, sagte der Leiter des KV-Pandemiestabs, Jörg Mertz, auf Anfrage. Auch in Aue-Bad Schlema in Sachsen wurde der Grill angeworfen. Nach erfolgreicher Erstimpfung erhielten die Teilnehmer nach Angaben der Stadt kostenlos eine Bratwurst. Die Aktion hatte sich die Kommune in Thüringen abgeschaut. 

Ganz nach dem Motto „Impfen im Vorbeigehen“ können sich Impfwillige auch im Bratwurst Röslein in Nürnberg am 14. August kostenlos und unkompliziert von den Profis des mobilen Impfteams des Nürnberger Gesundheitsamtes gegen Corona schutzimpfen lassen. Für die ersten 200 Geimpften hat sich Bratwurst Röslein-Wirt Thomas Förster, zugleich Vizepräsident des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern, etwas Besonderes einfallen lassen: Nach der Spritze wartet auf sie eine Belohnung in Form von „Drei im Weckla“. Förster: „Es ist ein hohes Gut, dass jeder selbst entscheiden kann, ob er sich impfen lassen will oder nicht. Mir liegt es aber am Herzen denjenigen, die sich letztlich nicht nur für sich, sondern auch für die Gesellschaft für diesen Schritt entscheiden, zumindest etwas Gutes mit auf den Weg zu geben.“

Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich, mitzubringen sind, soweit vorhanden, der Impfausweis und in jedem Fall der Personalausweis oder Reisepass. Übrigens: Impfinteressierte können den Impfprozess dadurch beschleunigen, in dem Sie sich bereits vorab im bayerischen Impfportal unter impfzentren.bayern registrieren, Bedingung ist das allerdings nicht. Der eigentliche Impfvorgang und das Aufklärungsgespräch mit dem anwesenden Arzt benötigen erfahrungsgemäß nur wenig Zeit. Etwas mehr Zeit muss man sich allenfalls für die obligate 15-minütige Nachbeobachtungsphase nehmen. Auch praktisch, denn impfwillige Gäste können bei dieser Gelegenheit auch schon den Zeitpunkt für die Zweitimpfung erfahren. Sollte dieser Termin nicht passen, kann die Zweitimpfung selbstverständlich jedoch auch an allen andern Stellen durchgeführt werden, die Corona-Schutzimpfungen anbieten.

Halbes Hendl, Kino, Eis: SPD-Landeschefin fordert mehr Impf-Anreize

Kino- und Essensgutscheine, eine gratis Bratwurst, ein halbes Hendl oder ein Eis: Bayerns SPD-Landeschefin Ronja Endres fordert von der Staatsregierung mehr Impf-Anreize. «Erst hat man zu lange gebraucht, um niedrigschwellige Impfangebote aufzulegen. Jetzt zeigen uns andere Bundesländer, was eine Gratis-Bratwurst zum Piks für die Nachfrage bedeuten kann», sagte Endres.

«Es braucht deutlich mehr Anpacker-Mentalität der bayerischen Staatsregierung, damit wir in Bayern aus dem Impfloch kommen.» Dass Bayern beim Impfen im Ländervergleich auf den hinteren Rängen liege, liege an einer zu großen Behäbigkeit der Staatsregierung, sagte sie.

Konkret plädiert sie nun für «lebensnahe Angebote» und Anreize etwa für die Gruppe der jungen Menschen über 18. «Warum nicht bayernweit Veranstaltungen mit populären DJs oder anderen Künstlern aufsetzen, wo man sich nebenbei zu cooler Musik impfen lassen kann? Warum nicht überall im Land Aktionen in Stadtzentren, wo es zur Impfung Kino- oder Verzehrgutscheine für die anliegende Gastronomie gibt?», argumentierte sie. «Das würde uns nicht nur die Chance auf einen Impfturbo geben, sondern auch Kulturschaffenden oder der gebeutelten Kino- und Gastrobranche ein kleines Plus verschaffen.» Die Staatsregierung müsse dafür Konzepte und Gelder bereitstellen.

Endres schlug vor, Impfaktionen flächendeckend «mit einer gratis Bratwurst, einem halben Hendl oder einem Eis zu versüßen, auf belebten Plätzen, vor Baumärkten oder Einkaufszentren». Wenn ein kleiner Anreiz helfe, noch mehr Menschen zu erreichen, sei jeder Cent gut investiert - jetzt gehe es um pragmatische Lösungen, sagte sie.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die wirtschaftliche Lage in der deutschen Gastronomiebranche bleibt weiterhin angespannt. Laut aktuellen Prognosen des Informationsdienstleisters CRIF werden 2024 voraussichtlich 1.190 Insolvenzen in der Gastronomie erwartet, was einem Anstieg von über 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Hunderttausende Menschen besuchen den Blautopf jährlich. Das Areal um die leuchtende Quelle wird gerade für Jahre saniert. Für die Gastronomie in Blaubeuren entwickelt sich der Umbau zur Katastrophe.

McDonald’s sieht auf dem deutschen Markt noch viel Wachstumspotenzial und will sein Angebot kräftig ausbauen. In den nächsten drei Jahren soll das Expansionstempo auf 75 neue Filialen jährlich anziehen.

Pressemitteilung

NORDSEE hebt sein Angebot an pflanzlichen Alternativen auf ein neues Level: in enger Zusammenarbeit mit The Vegetarian Butcher wird das beliebte Plant based-Backvisch-Ciabatta neu aufgelegt. Diese Partnerschaft vereint das Know-how von NORDSEE im Bereich Fischspezialitäten mit der Innovationskraft von The Vegetarian Butcher.

Binnen weniger Jahre hat sich Gusto in der Restaurant- und Feinschmeckerszene einen sehr guten Namen gemacht und ist zum vielbeachteten Gourmetführer avanciert. Jetzt wurde der Gusto 2025 präsentiert. Die Köchin des Jahres wird Rosina Ostler. Aufsteiger des Jahres ist Ricky Saward.

Das Restaurant Überfahrt ist zurück: Ab Freitagabend empfängt das Restaurant im Althoff Seehotel Überfahrt unter der Leitung von Cornelia Fischer die Gäste mit einem erneuerten Konzept.

Französische Gerichte mit Berliner Twist serviert das Le Consulat bereits seit einiger Zeit im Herzen Charlottenburgs. Am 4. September feierte das Restaurant nun groß seine offizielle Eröffnung mit Promis, Stammgästen, geladener Presse, Live- und DJ-Musik.

Die erste Forelle schlachtete Lisa-Marie Boser im Alter von neun Jahren in der elterlichen Gastronomie. Damit stand für die Erlangerin fest, dass sie Köchin werden will. Seit zehn Jahren führt sie in ihrer Heimatstadt ihre eigene Gastronomie – und das, obwohl ihr die Bank während der Corona-Pandemie zur Insolvenz riet.

24 bayerische Gastronomen haben wegen ihrer besonderen Verdienste um bayerische Gerichte das Prädikat mit Rauten für „Ausgezeichnete Bayerische Küche“ erhalten. Ernährungsministerin Michaela Kaniber überreichte die Urkunden.

Das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant „Pink Pepper“ im Steigenberger Parkhotel in Düsseldorf ist nach zwei Jahren schon wieder Geschichte. Eine Bar ist geplant, in der auch getanzt werden soll.