Insolvenz: Die meisten Schlemmermeyer-Filialen müssen schließen

| Gastronomie Gastronomie

Elf von bundesweit 14 Filialen der Feinkostkette Schlemmermeyer müssen voraussichtlich schließen. Dies werde mit der erwarteten Eröffnung des Insolvenzverfahrens Ende Juli geschehen, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Jaffé am Mittwoch mit.

Für die beiden Standorte in München und die Filiale in Augsburg gebe es allerdings noch Verhandlungen mit potenziellen Interessenten. Hier soll der Betrieb zunächst weitergehen.

Hintergrund der Schließungen ist, dass die Umsätze seit dem Insolvenzantrag Ende Mai nur einen kleinen Teil der anfallenden Kosten decken, wie die Geschäftsführung erklärte.

Die Löhne und Gehälter der zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags rund 130 betroffenen Mitarbeiter sind durch das Insolvenzgeld noch bis Ende Juli gesichert. Danach müsste das Unternehmen sie wieder selbst zahlen, wozu es aber nicht in der Lage sei. Ein Teil der Arbeitnehmer habe aber bereits von sich aus gekündigt oder sei von der Konkurrenz abgeworben worden.

Schlemmermeyer hatte bereits in den Jahren 2019/20 ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung durchlaufen. Seit März 2022 sei die Lage aber zunehmend kritischer geworden, heißt es in der Mitteilung des vorläufigen Insolvenzverwalters. Die Inflation habe sich sowohl im Einkauf als auch in der Kaufzurückhaltung der Kunden bemerkbar gemacht und auf Umsatz und Ergebnis gedrückt. Im laufenden Jahr habe sich dies weiter verstärkt und zum Insolvenzantrag geführt. 

Im Dezember 2019 wurde Schlemmermeyer dann von der Düsseldorfer Unternehmergruppe 12.18 übernommen.  (Tageskarte berichtete). Eigentlich plante 12.18, neben der Expansion im klassischen Filialgeschäft, auch neue Vertriebswege zu erschließen – beispielsweise durch den Aufbau eines Online-Handels. Durch die Belieferung der unternehmenseigenen Hotels und Gastronomiebetriebe wollte 12.18 darüber hinaus Gästen Schlemmermeyer-Feinkostspezialitäten bieten. Das war vor Corona. (mit dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Marriott Hotel in Hamburg bietet mit Fine Dining ab sofort auch eine Auswahl an Gourmetgerichten für die Lieferung direkt nach Hause an. Zur Auswahl stehen Vorspeisen, Hauptgänge und Desserts - einzeln oder auch als Gänge-Menü. Kreiert wurden diese von Sternekoch Anton Schmaus.

Der auf Salate und Bowls spezialisierte Lieferdienst Green Club hat in nur zwei Wochen eine Million Euro von Crowd-Investoren eingesammelt. Mehr als 350 Privatpersonen haben über die Investmentplattform Wiwin durchschnittlich mehr als 2.400 Euro in das Essener Unternehmen investiert.

Wie jede andere Branche, lebt auch die Gastro- und Hotelbranche von Investitionen. Für Investoren bieten sich interessante Möglichkeiten, was sich allein am Transaktionsvolumen des deutschen Hotelinvestmentmarktes in diesem Jahr ablesen lässt.

Am 11. November 2024 wurden im Rahmen der feierlichen JRE Gala im Restaurant „Rive Fish & Faible“ in Hamburg von JRE Mitglied Felix Dietz sieben neue Mitglieder in die Reihen der Vereinigung aufgenommen.

Im Dezember zeigt die Köchenationalmannschaft des Verbands der Köche Deutschlands (VKD) an Bord eines Kreuzfahrtschiffs, was sie kann und wofür sie steht. Gäste der Mein Schiff 3 kommen in den Genuss des „goldenen“ Olympia-Menüs.

Ab 1. Januar 2025 müssen Registrierkassen mit zertifizierten technischen Sicherheitseinrichtungen (TSEn) dem Finanzamt gemeldet werden. Das Finanzministerium hat jetzt eine „Ausfüllanleitung “ für die Betriebe veröffentlicht.

Das Magazin Der Feinschmecker hat Benjamin Chmura zum „Koch des Jahres 2024“ gekürt. Die Auszeichnung würdigt Chmuras herausragendes handwerkliches Können, seine tiefe Leidenschaft für die besten Produkte und seine Treue zur französischen Haute Cuisine.

Der Fachkräftemangel ist überall angekommen - abgelegene Hotels und Restaurants haben es besonders schwer, Personal zu finden. Mit individuellen Ideen gehen Gastgeber in der Heide das Problem an.

Die 70. Ausgabe des Michelin-Restaurantführers Italien bringt eine große Überraschung: Giancarlo Perbellini und sein „Casa Perbellini – 12 Apostoli“ in Verona werden in die höchste Liga der italienischen Haute Cuisine aufgenommen. Zwei Südtiroler Restaurants haben einen Stern verloren.

Die dritte Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und dem Bundesverband der Systemgastronomie ist erneut ohne Ergebnis beendet worden. Die Gespräche sollen Anfang Dezember fortgesetzt werden.