Kartoffelsalat oder Geflügel? Was an Weihnachten auf die Tische kommt

| Gastronomie Gastronomie

Die Deutschen mögen es in der Advents- und Weihnachtszeit in Sachen Essen traditionell und klassisch: Kartoffelsalat mit Würstchen an Heiligabend und Geflügel an den Feiertagen. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Civey-Umfrage im Auftrag des Lebensmittelverbands Deutschland.

Mehr als die Hälfte aller Befragten (56,7 Prozent) weiß bereits Anfang Dezember, was an Heiligabend auf den Tisch kommt - der Klassiker Kartoffelsalat mit Würstchen (30 Prozent). Auf den Plätzen zwei und drei folgen Geflügel (13,3 Prozent) und Fondue oder Raclette (11,8 Prozent).

Auffallend: Nur 3,8 bzw. 1,4 Prozent der Befragten essen ein vegetarisches oder ein veganes Hauptgericht. Damit ist sowohl die Zahl derer, die sich fleischfrei an Heiligabend ernähren im Vergleich zu 2020 gesunken. Diejenigen, die auf eine rein pflanzliche Kost setzen, sind ebenfalls weniger geworden. Der vermeintliche Trend hin zu einer vegetarischen oder veganen Ernährung scheint sich zumindest an Weihnachten nicht widerzuspiegeln.

Was an den Weihnachtsfeiertagen zubereitet wird, wissen immerhin schon 45,6 Prozent. Spitzenreiter ist trotz der Vogelgrippe und steigender Preise das Geflügel, also z. B. die Weihnachtsgans mit 42,2 Prozent. Weit dahinter sind Rinder- oder Schweinebraten (15,2 Prozent) und Wild (12,1 Prozent).

Besonderheiten an Heiligabend:

  • Starke Unterscheide gibt es in den verschiedenen Altersklassen. Kartoffelsalat mit Würstchen wird vor allem von den Seniorinnen und Senioren gegessen (35,6 Prozent). Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es hingegen nur 15,2 Prozent. Sie essen lieber Geflügel (27,4 Prozent) oder Vegetarisch (18,9 Prozent).
  • Bemerkenswert ist die Verteilung der vegetarischen und veganen Gerichte. Vegetarisch wird in erster Linie von den 18- bis 29-Jährigen verzehrt (18,9 Prozent), an zweiter Stelle folgen die 30- bis 39-Jährigen mit 4,3 Prozent. In den weiteren Altersgruppen sind es dann nur noch knapp 3 Prozent. Rein pflanzlich feiern vor allem die 30- bis 39-Jährigen (4,4 Prozent). In den weiteren Altersgruppen sind es knapp 1 Prozent. ABER - die jungen Menschen von 18 bis 29 Jahren essen überhaupt nicht vegan (0 Prozent).
  • Auch regionale Unterschiede sind erkennbar - beim Kartoffelsalat gibt es ein starkes Ost-West-Gefälle: In allen östlichen Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen liegt der Klassiker bei über 50 Prozent, in jedem zweiten Haushalt kommt er hier an Heiligabend auf den Tisch. In allen Bundesländern sind es zwischen 21,6 Prozent (Rheinland-Pfalz) und 34,6 Prozent (Berlin). Ganz anders konsumieren die Saarländer:innen, dort gibt es nur bei 12,2 Prozent der Befragten Kartoffelsalat mit Würstchen. Hier isst man am häufigsten Geflügel. Die meisten pflanzlichen Mahlzeiten gibt es in Schleswig-Holstein (2,1 Prozent), die meisten vegetarischen ebenso (4,8 Prozent).

Besonderheiten an den Weihnachtstagen:

  • Fondue oder Raclette werden am liebsten von jungen Menschen gegessen (13,6 Prozent), die sich vermutlich an den Weihnachtstagen abseits der Familie mit Freunden in geselliger Runde treffen. Wildfleisch isst diese Gruppe mit 4,1 Prozent am wenigsten. Das wird eher von der älteren Generation, den 50- bis 64-Jährigen genossen (14,9 Prozent). Jede:r Zehnte der 18- bis 29-Jährigen isst nur ein normales Abendbrot (9,5 Prozent). In den anderen Altersgruppen bleibt es am 1. und 2. Weihnachtstag beim Essen feierlich mit Braten (Rind, Schwein oder Geflügel).
  • Fisch wird am ehesten von den Jüngeren oder den Älteren konsumiert mit je 5 Prozent in den Altersgruppen 18 bis 29 Jahre und 65+. In den Altersgruppen dazwischen wird Fisch an den Feiertagen fast gar nicht genossen, sondern eher an Heiligabend (zwischen 6 und 9 Prozent).

Das wurde in den letzten Jahren gegessen

43,3 Prozent der Befragten, die noch nicht wissen, was sie dieses Jahr zu Weihnachten essen möchten, haben Auskunft darüber gegeben, was sie in den letzten Jahren zubereitet und kredenzt haben. Auch hier führt an Heiligabend der Kartoffelsalat mit Würstchen (21,7 Prozent). Auf den Plätzen zwei und drei gibt es eine leichte Verschiebung, denn Fondue/Raclette liegt auf Platz zwei (15,8 Prozent), gefolgt von Geflügel (12,6 Prozent) auf Platz drei.

An den Weihnachtstagen bleibt die Rangfolge mit Geflügel (26,3 Prozent), Rinder- oder Schweinebraten (14,5 Prozent) und Wild (9,8 Prozent) zwar gleich, aber das Geflügel wird deutlich weniger genannt als von denen, die schon wissen, was es geben wird. Interessant: Hier sind auch die Zahlen für Fisch, vegetarisches und veganes Essen höher. Das lässt die Vermutung zu, dass, sobald die Unentschlossenen eine Entscheidung getroffen haben, die tatsächlichen Zahlen für diese drei Hauptspeisen an Weihnachten doch höher ausfallen könnten, als es sich jetzt darstellt.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Wer eine Rastanlage entlang deutscher Autobahnen ansteuert, findet zuweilen eine durchwachsene Gastfreundlichkeit, hohe Preise und Nachlässigkeiten bei den sanitären Anlagen vor. Nur jede Fünfte schneidet «gut» ab. 

Ist allerorten von Konsum- und Kaufzurückhaltung die Rede, trifft die auf die Gastronomie im Umfeld des Einzelhandels nicht zu. Im Vergleich oftmals günstige Preise locken die Verbraucher. Die Handelsgastronomie verzeichnete dadurch begünstigt im Jahr 2023 einen Rekordumsatz von 11,7 Milliarden Euro - rund 16 Prozent mehr als im Vorjahr.

Seit knapp drei Jahren kreiert Haya Molcho gemeinsam mit Sodexo-Köchinnen und -Köchen exklusive Rezepte für die Speisepläne der Betriebsrestaurants. Die Zusammenarbeit geht nun in die nächste Runde.

Der FCSI Deutschland-Österreich in drei Worten? Geht nicht, findet Präsident Frank Wagner und erklärt im Video, warum der Planer- und Beraterverband für die gesamte Hospitality mehr ist als nur schön klingende Begriffe, warum man unbedingt mitmachen sollte und was der FCSI und seine Mitglieder tatsächlich für die schönste Branche der Welt tun. Neugierig? Film ab! 

In den nächsten zehn Jahren wird McDonald's in Deutschland 500 Restaurants neu eröffnen und bis zu 1.000 bestehende Standorte umfassend modernisieren. Das neue Restaurantkonzept, das auf ein besseres Restauranterlebnis setzt, wurde jetzt in Berlin präsentiert.

Das Oktoberfest ist eines der bekanntesten Feste der Welt. Zwar hat es seinen Ursprung in München, doch das traditionelle bayerische Volksfest wird längst auch an den unterschiedlichsten Orten rund um den Globus zelebriert.

Von Anfang an war es dem Gastronomen Jonathan Kartenberg wichtig, mit dem Berliner Restaurant Irma la Douce Teil des Kiezes zu sein. Während der Michelin Stern abends Gourmets anlockt, möchte Kartenberg mittags vor allem die Nachbarschaft an den Tisch holen.

Was dreht sich da im Imbiss? Ein Döner darf nur so heißen, wenn er eine bestimmte Zusammensetzung hat. Das Verbraucherschutzministerium in NRW sammelt dazu jetzt Zahlen und Fakten.

Matthias Lasi, evangelischer Pfarrer in Baiersbronn, ist nicht nur für seine Gemeinde da. Er widmet sich auch den Anliegen und Sorgen der Gastronomen vor Ort - und stellt sich sogar ans Frühstücksbuffet und bereitet Rührei, Spiegelei und Speck zu.

Wer im Restaurant speist oder einen Döner oder eine Bratwurst am Stand kauft, möchte sicher sein, dass alles sauber ist und er auch bekommt, was auf der Karte steht. Das ist nicht immer der Fall.