Krieg in Israel und Gaza: Pret a Manger zwischen den Fronten

| Gastronomie Gastronomie

Pret a Manger steht im Zentrum eines Shitstorms. Zunächst geriet das Unternehmen ins Visier, weil es Pläne zur Expansion nach Israel hatte. Nun sieht es sich mit erneuten Protesten konfrontiert, weil diese Pläne gestoppt wurden.

Wie nun der Spiegel berichtet, versammelten sich Anfang September keine üblichen Kunden vor einer Filiale von Pret a Manger in der Londoner Innenstadt, sondern Aktivisten der Organisation Stop Hate UK. Sie protestierten gegen die Entscheidung des Unternehmens, die geplante Expansion nach Israel abzusagen. Ein Sprecher von Stop Hate UK erklärte, es gehe nicht nur um Israel, sondern um den Widerstand gegen die Normalisierung von Antisemitismus.

Pret a Manger, bekannt für sein Angebot an Sandwiches und Salaten, hat Filialen in deutschen Städten wie Berlin, Frankfurt und Düsseldorf. Bisher hatte das Unternehmen ein positives Image, sieht sich nun jedoch in den geopolitischen Konflikt rund um den Israel-Gaza-Krieg verwickelt. Das Unternehmen gehört zur Beteiligungsholding des Reimann-Clans, einer der reichsten Familien Deutschlands, was die Situation zusätzlich kompliziert.

In Israel wächst die Sorge, dass das Land als Wirtschaftsstandort an Attraktivität verliert, je länger der Krieg andauert. Propalästinensische und proisraelische Organisationen führen seit Monaten eine öffentliche Auseinandersetzung über die Pläne von Pret a Manger. Im Dezember 2022 hatte das Unternehmen angekündigt, zusammen mit seinen israelischen Partnern 40 Filialen in Israel eröffnen zu wollen. Nach den Terroranschlägen der Hamas im Oktober 2023, bei denen viele Menschen getötet und Geiseln genommen wurden, änderte sich jedoch alles.

Unternehmen, die dem Boykott-Netzwerk BDS zugerechnet werden, kritisieren Unternehmen mit einer Präsenz in Israel. Vor Pret-Filialen in London und anderen Städten gibt es seit Monaten Demonstrationen, bei denen Kunstblut verspritzt und israelfeindliche Parolen skandiert werden.

Im Juni gab Pret a Manger schließlich bekannt, die Pläne für Israel aufgrund von Reisebeschränkungen der britischen Regierung aufzugeben. Mitarbeiter könnten demnach nicht versichert nach Israel reisen. BDS-Aktivisten feiern dies als Erfolg, doch andere Kritiker werfen dem Unternehmen vor, dem Druck nachgegeben zu haben.

Auch in Israel gibt es Unmut über die Entscheidung, insbesondere von Prets ehemaligem Partner Fox, der nun rechtliche Schritte ankündigte. Die Entscheidung Pret a Mangers schürt die Angst, dass weitere westliche Unternehmen ihre Investitionen in Israel überdenken könnten.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Essen und Trinken unter freiem Himmel ist für viele Münchner ein fester Bestandteil ihres Lebensgefühls. Doch das könnte sich für zahlreiche Gastronomiebetriebe ändern: Die Stadtverwaltung plant, die Mindestdurchgangsbreite auf Gehwegen zu erhöhen.

Blackstone hat sich mit der Übernahme der Sandwich-Kette Jersey Mike’s Subs einen weiteren Franchise-Betreiber gesichert. Berichten zufolge beläuft sich der Wert der Transaktion auf rund acht Milliarden Dollar.

Es war ein spannender und inspirierender Tag im Wasserturm Hotel in Köln. Zehn talentierte Bartender traten bei der 38. Deutschen Cocktail Meisterschaft (DCM) der Deutschen Barkeeper-Union an. Ihr Ziel: Die hochkarätig besetzte Jury mit ihren Cocktailkreationen zu begeistern und Deutschlands beste Bartender zu werden.

Von den Essgewohnheiten von heute zu den Top-Trends von morgen: OpenTable präsentiert die Gastronomie-Trends des Jahres 2024 und was uns im Jahr 2025 am kulinarischen Horizont erwartet.

Im Kettwiger Tor in Essen hat Union Investment einen langfristigen Mietvertrag mit AmRest Coffee Deutschland für eine Starbucks-Filiale abgeschlossen. Das Unternehmen übernimmt die Flächen des Modeunternehmens Hallhuber.

Nach 17 Jahren hat Sternekoch Glynn Purnell sein Restaurant in Birmingham geschlossen – sehr zum Leidwesen seiner Gäste. Hunderte von Kunden, die Essensgutscheine im Gesamtwert von fast 40.000 Pfund gekauft hatten, stehen nun vor dem finanziellen Verlust.

Üblicherweise versuchen Fluggesellschaften, in der Ersten Klasse den Preis auch mit exklusiven Menüs zu rechtfertigen. Bei der US-Airline Delta gibt es aber als Attraktion für Elite-Flieger Fast Food.

Mit einem neuen Konzept eröffnet das Restaurant Gletscher 2600 die Wintersaison auf dem Zugspitzplatt. Das Besondere: Es gibt kein Fleisch mehr in der Gaststätte auf Deutschlands höchstem Berg. Es wird dort jetzt eine rein vegetarische Speisekarte serviert.

Raststätten Aurach Süd (A3) und Greding Ost (A9) bieten Reisenden jetzt ein Starbucks Coffee House. Damit gibt es jetzt zehn Starbucks-Kaffeebars im Servicenetz von Tank & Rast.

Die bekannte Fastfood-Kette Taco-Bell wollte dieses Jahr die ersten Filialen in Deutschland eröffnen. Daraus wird nichts. Das erste Restaurant soll erst im Sommer 2025 fertig sein.