Spende statt Feier: Lebensmittelmarken starten Hilfsaktion für Gastronomie

| Gastronomie Gastronomie

Sieben bekannte Lebensmittelmarken haben sich zusammengeschlossen, um die Gastronomie zu unterstützen. Statt wie gewohnt ihre Weihnachtsfeier auszurichten, schenken sie ihr eingespartes Budget der Gastro-Branche. Freunde, Kunden und Wettbewerber sind dazu aufgerufen, sich an der Kampagne #Lokalrunde zu beteiligen.

"Zum zweiten Mal in diesem Jahr befinden sich Gasthöfe, Restaurants, Bistros, Cafés und Kneipen in einem existenzbedrohenden Lockdown. Während unsere Branche, vergleichsweise 'gut' davongekommen ist, sieht ein Großteil der Gastronomiebetriebe seine Existenz bedroht", sagt Michael Götz, CMO der Tiefkühlpizzamarke Gustavo Gusto, Initiator der Spendenaktion. "Darum möchten wir gemeinsam helfen - mit dem Geld, das dieses Jahr eigentlich für Weihnachtsfeiern, Glühwein mit dem Team oder Geschäftsreisen geplant war".

An der Kampagne #Lokalrunde beteiligen sich bislang followfood, Frosta, Gustavo Gusto, Little Lunch, Lycka, Ritter Sport und Rügenwalder Mühle. Doch dabei soll es nicht bleiben. Die Verantwortlichen hoffen, dass noch viele weitere Unternehmen, Händler bzw. Marken ihrem Beispiel folgen werden und damit - gerade in der Weihnachtszeit - ihre Solidarität mit den betroffenen Gastronomiebetrieben zum Ausdruck bringen. Spenden können aber auch alle Privatpersonen, etwa das Glühwein-Geld, das sie in diesem Jahr wegen der ausgefallen Weihnachtsmärkte "gespart" haben. Alle, die mitmachen möchten, sind willkommen.
 

"Die Aktion ist sicherlich nur ein kleiner finanzieller Tropfen für die gesamte Gastrobranche, aber ein sichtbares Zeichen der Solidarität. Eines, das von Herzen kommt, schließlich ist die Gastronomie mehr als nur Lebensmittel. Sie ist Lebensmittelpunkt", so Michael Götz (Gustavo Gusto).

Jürg Knoll, Founder followfood: "Das Fatale an der aktuellen Situation ist, dass sie viele unverschuldete Verlierer erzeugt. Eine uns verwandte Branche, nämlich die Gastronomie, gehört leider dazu. Zusammen mit den anderen beteiligten Lebensmittelmarken wollen wir unseren Freunden in Restaurants und Gaststätten zurufen: Gebt nicht auf! Aber wir wollen nicht nur Worte und Händeklatschen folgen lassen, sondern auch Taten. In Form einer gemeinsamen, spürbaren Spende. Danke allen, die sich daran beteiligen."

Sebastian Bernbacher, Marketing Director FRoSTA AG: "Wir sind bisher ganz gut durch die Corona-Krise gekommen. Das lässt uns mit leiser Zuversicht und mit viel Demut auf das neue Jahr blicken. Der Gastronomie geht es da ganz anders. Da schlägt die Krise voll durch und das zum schlechtesten Zeitpunkt, den man sich vorstellen kann. Unsere Lieblingslokale sind so viel mehr, als das was auf der Speisekarte steht. Wir alle feiern dort zusammen. Wir tanzen, lachen, weinen, genießen und gönnen uns bis tief in die Nacht. Und das soll auch wieder so sein. Unbedingt."

Daniel Gibisch, Gründer & Geschäftsführer von Little Lunch: "Besondere Zeiten erfordern besonders starken Zusammenhalt. Wir freuen uns, Teil dieser Kampagne zu sein und möchten damit den Gastronomie-Betrieben das Durchhalten etwas erleichtern - gemeinsam mit Gustavo Gusto und hoffentlich vielen weiteren Partnern."

"Die soziale Mission ist seit Gründung in uns, daher ist es eine Ehrensache für uns, bei #lokalrunde mit dabei zu sein", betont Jan Plambeck, Geschäftsführer der purefood GmbH (lycka).

Malte Dammann, Geschäftsführer Vermarktung Ritter Sport zu der Aktion: "Etwas Durchhalte-Vermögen spenden! Da darf Ritter Sport als Genuss-Spender mit Haltung natürlich nicht fehlen. Tolle Aktion - wir sind dabei!"

"Die Rügenwalder Mühle ist bisher recht gut durch diese Krise gekommen. Das sieht in der Gastronomie leider ganz anders aus. In herausfordernden Zeiten zusammenzustehen, das ist für uns als Familienunternehmen eine Grundhaltung. Deshalb war für uns auch klar, dass wir bei dieser Aktion mit dabei sind. Wir hoffen, dass sich uns noch viele weitere Partner anschließen," erklärt Claudia Hauschild, Leiterin Unternehmenskommunikation bei der Rügenwalder Mühle.

So funktioniert's

Die Spenden werden bei der Spendenplattform unter www.betterplace.me (https://www.betterplace.me/lokalrunde) gesammelt und dann über die Partner PayNowEatLater und SaveYourLocalBar nach dem Zufallsprinzip an Gastronomiebetriebe in Deutschland verteilt. Die Aktion läuft bis Ende Januar 2021 und wird dann an Gasthöfe, Restaurants, Bistros, Cafés oder Kneipen ausgezahlt.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Plätze im Bierzelt am Samstagabend auf dem Oktoberfest sind Mangelware. Manche lassen sich von Angeboten im Internet verlocken. Doch die Verbraucherzentrale Bayern warnt.

Typische Nachspeisen waren einst Milchreis oder Pudding. Heute sind anspruchsvollere Desserts angesagt. Kinder sprechen etwa über ihre Lieblings-Macarons oder Pavlova. Zeit für eine Nasch-Recherche.

Mit neun Restaurants, die vom Guide Michelin ausgezeichnet wurden, weist Nürnberg unter den deutschen Großstädten die meisten Michelin-Sterne pro Kopf auf. Auf dem ersten Platz weltweit landete Japans kulturelle Hauptstadt Kyoto.

Mittlerweile gibt es in vielen Orten in Deutschland Genossenschaften, die Gasthäuser betreiben. So auch im Örtchen Bärstadt in Hessen. Als es in der Gemeinde im Taunus keine Dorfkneipe mehr gab, nahmen die Menschen dort die Sache selbst in die Hand. Beratung kam von einem vergleichbaren Projekt.

Anlässlich der Berlin Food Week Anfang Oktober besucht Ferran Adrià die deutsche Hauptstadt. Am 9. Oktober wird er einen Vortrag vor geladenen Gästen mit dem Titel "Der Einfluss der katalanischen Haute-Cuisine auf die Gastronomie" halten.

Pommes mit einer kompostierbaren Gabel essen und dabei Livemusik hören, die zu 100 Prozent mit Öko-Feststrom produziert wird: Fans der Band Die Ärzte, die am 23., 24. und 25. August 2024 eines ihrer Konzerte auf dem Tempelhofer Feld in Berlin besuchen, werden wahrscheinlich die nachhaltigste Großveranstaltung erleben, die die Branche aktuell zu bieten hat.

Etwas weniger Besucher sind in diesem Jahr zum Gäubodenvolksfest in Straubing gekommen. Erst war es sehr heiß - doch zum Schluss gab es kräftigen Regen. Die Wirte schenkten in diesem Jahr rund 700.000 Liter Festbier aus.

Nach Umbauarbeiten eröffnete Marché am 17. August das Zoorestaurant im Allwetterzoo Münster wieder und bietet den Besuchern eine frische Marktküche im neuen Look. Zoodirektorin Dr. Simone Schehka und Marché-Betriebsleiter Jasper Boeck bereiteten gemeinsam die erste Pasta zu. 

Er trug zur Erneuerung der französischen Küche bei und galt als ausgezeichneter Feinbäcker. Nun ist der berühmte französische Sternekoch Michel Guérard tot. Er starb im Alter von 91 Jahren.

San Francisco hat die zweithöchste Dichte an Sternerestaurants in den USA. Insgesamt gibt es in der Stadt 28 Restaurants mit einem Stern. Drei Restaurants erhielten drei Sterne, sechs Restaurants wurden mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet.