„Stadt der Gastronomie“: Dijon widmet ganzes Viertel dem Genuss

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Ein ganzes Stadtviertel rund um die Gastronomie: Die „Cité de la Gastronomie“ wird voraussichtlich im April 2022 in der französischen Stadt Dijon im Burgund auf über 70.000 Quadratmetern eröffnet. Eine Million Besucher werden jährlich erwartet.

2010 wurde das gastronomische Essen der Franzosen in die Liste des immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen. Die UNESCO erkannte den außergewöhnlichen Wert einer tausendjährigen Tradition an: das Essen, die Rezepte, die Kunst, die richtigen Produkte auszuwählen und zu verarbeiten, sie mit dem idealen Wein zu begleiten, die Geselligkeit, die das Essen „à la française“ auszeichnet, die Rituale und Lebensart. Im Juni 2013 wählte Frankreich vier Städte, darunter Dijon, aus, um das Netzwerk der Gastronomie zu gründen. Jede Stadt musste ein bestimmtes Thema behandeln.

Die Hauptstadt Burgunds ist eine treibende Kraft für die Verbesserung und Förderung von Reben und Wein. Zudem sind die „Climats de Bourgogne“, die Weinparzellen Burgunds 2015 in die prestigeträchtige Liste der UNESCO aufgenommen worden.

Das ehrgeizige Projekt mit kultureller, touristischer und wirtschaftlicher Dimension wird auf  eine Gesamtsumme von  250 Millionen Euro von privaten Investoren geschätzt.

Die Internationale Stadt der Gastronomie und des Weines wird sich über 6,5 Hektar, auf dem Gelände des ehemaligen Allgemeinen Krankenhauses, vor den Toren der Altstadt von Dijon erstrecken und am Startpunkt der berühmten „Route des Grands Crus“ liegen.

Der Gebäudekomplex, wird aus sanierten historischen Gebäuden aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert und konsequent zeitgenössischen Bauten bestehen und das Gelände auf das Niveau des 21. Jahrhunderts bringen.

Neben großen Ausstellungen, einem erlebnisreichen Kochworkshop, immersiven Verkostungsplätzen, Lebensmittelgeschäften im gastronomischen Dorf wird es auch drei Restaurants, einen außergewöhnlichen Weinkeller und einen Schulungsraum geben.

Die Internationale Stadt der Gastronomie und des Weins wird ein Viertel in Dijon bilden, in dem sich französische Einwohner und internationale Touristen treffen. Pro Jahr werden eine Million Menschen erwartet, um die Ausstellungen zu besuchen, an Kongressen, Konferenzen, Workshops teilzunehmen, die Geschäfte, Cafés und Restaurants zu genießen, Vorführungen zu besuchen.

Zu den herausragenden Feinschmeckerprodukten des Burgund gehören auch der Senf, die Trüffel und der Ziegenkäse.

Burgund und Senf, das ist eine lange und schöne Liebesgeschichte. Heute macht sich der Verband „Moutarde de Bourgogne“ für ein vom Dijon-Senf verschiedenes Produkt stark, denn dieser wird nicht nur in Burgund hergestellt. Dieser „Senf aus Burgund“ (Moutarde de Bourgogne), der aus in Burgund geernteten und gelagerten Senfkörnern und burgundischem AOC-Aligoté oder -Chardonnay (mindestens 25 %) hergestellt wird, bekennt sich zu seiner Heimat. Dies bestätigt das IGP-Siegel, das dieser Senf als einziger in Frankreich führen darf.

Auf cremigem Rührei, in feinen Scheiben auf zart getoastetem Brot oder zu Geflügel, Nudeln, Kartoffeln oder einem Risotto entfaltet burgundischer Trüffel (tuber uncinatum) herausragende kräftige und feine Aromen, die wunderbar miteinander harmonieren. Kenner wissen, dass die Aromen nur dann am besten erhalten bleiben, wenn der Trüffel entweder roh oder einem Gericht beigemischt vorsichtig erwärmt verwendet wird. Die kostbare „schwarze Perle“ ist eine Herbstfrucht und muss im reifen Zustand zwischen Mitte September und Ende Januar geerntet werden, um den intensiven Wohlgeruch entfalten zu können.

Im äußersten Süden Burgunds ermöglichten die zwischen den Weinhängen eingestreuten Magerwiesen den Winzern eine bescheidene Ziegenzucht. Die Ziegen lieferten Milch für die Herstellung von Käse für den Eigenbedarf und gleichzeitig Dung für die Rebstöcke. Der Ziegenkäse wurde nicht gewendet, was dem Mâconnais AOP sein charakteristisches kegelförmiges Aussehen verlieh. Verzehrt wird der Käse traditionell als kleiner Imbiss, als kleine Nachmittagsmahlzeit, zum Aperitif oder als Teil einer Käseplatte. Serviert wird dazu natürlich ein Wein aus dem Mâconnais.


 

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