Steuer-Anklage gegen Alfons Schuhbeck: Es geht um zwei Millionen Euro

| Gastronomie Gastronomie

Die Staatsanwaltschaft München I hat Anklage gegen den Koch Alfons Schuhbeck wegen Steuerhinterziehung erhoben. Zuerst hatte die "SZ" darüber berichtet. Dem Verdacht nach soll es um etwa zwei Millionen Euro gehen, die Schuhbeck dem Fiskus nicht gemeldet haben soll.

Bei einer Million Euro liegt in Deutschland die Grenze zwischen Freiheit und Haft. Aktuell muss das Landgericht München noch entscheiden, ob es wegen der Anschuldigungen zu einem Prozess kommt. Sollte dies geschehen, müsste Schuhbeck wohl nicht vor dem Frühjahr im kommenden Jahr mit einem Verfahren rechnen. Die Anklage sei mehrere Dutzend Seiten lang und betreffe zwei Lokale des Kochs in München, das Orlando und die Südtiroler Stuben. 

Zwar rechnet die Staatsanwaltschaft aktuell mit zwei Millionen Euro Steuergeldern, die fehlen, aber: Diese Summe müsste das Gericht zuerst prüfen und dann feststellen, aus welchem Umständen es zu den Lücken in der Buchführung kam, die Schuhbeck nun in erneute Schwierigkeiten bringen. 

Schuhbeck war in den in den letzten Monaten vor allem wegen der Insolvenz von Teilen seiner Unternehmensgruppe im Gespräch. Der Münchner Starkoch hat im Juli einen Insolvenzantrag gestellt und sieht sich als Opfer der Corona-Krise

Eine zunächst ungenannte Investorengruppe will nun die Firmen des insolventen Kochs retten. Inzwischen wurde bekannt, dass zu der Investorengruppe auch Schuhbecks 25-jähriger Sohn David Zistl gehört, wie die „Welt“ berichtete. Zistl hat demnach eine sogenannte Vorratsgesellschaft gekauft, "die künftig die Geschäfte von Alfons Schuhbeck fortführen soll".

Die Vorratsgesellschaft hat ihren Namen demnach inzwischen in Schuhbecks Company GmbH geändert. Diese Firma soll nun einen Großteil der Geschäfte (die „Südtiroler Stuben“ am Platzl, den Partyservice und den Gewürzhandel) von Alfons Schuhbeck weiterführen und 90 der 120 Mitarbeiter retten – auch den Starkoch selbst.

Damit zeichnet sich ein schnelles Ende des Insolvenzverfahrens ab. Schuhbeck hatte im Juli seine Zahlungsunfähigkeit bekannt gegeben und ausgebliebene staatliche Corona-Hilfen dafür verantwortlich gemacht. Allerdings war die finanzielle Lage seines Firmengeflechts schon Jahre vor Corona sehr schwierig, wie aus den im Bundesanzeiger veröffentlichten Geschäftsberichten bis 2016 hervorgeht.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Im November 2023 ist das erste, neue Wienerwald-Restaurant in Torfhaus im Harz eröffnet worden. Dass es bei einem Restaurant nicht bleiben sollte, wurde schon damals deutlich. Auf einen Schlag gibt es nun zwölf neue Wienerwald Restaurants - verteilt über Deutschland, an den Maxi-Autohöfen.

Millionen Gäste kommen zum Oktoberfest. Nach den Anschlägen in Solingen und München ist die Sicherheit einmal mehr Thema. Innenminister und Justizminister sind zufrieden mit den Maßnahmen.

Es ist eines der Oktoberfest-Gesetze: Auf der Wiesn gibt es nur sechs Münchner Biere. Doch eine kleine Brauerei aus Giesing rüttelt nun am mutmaßlichen Bier-Kartell.

Riesenandrang auf dem Oktoberfest: Hunderttausende feiern in München bei wolkenlosem Himmel. Die Festleitung spricht in einer Schätzung von einer Million Wiesn-Besuchern.

Das britische Pub-Sterben hat sich im ersten Halbjahr fortgesetzt. Zwischen Januar und Juni schlossen in England und Wales etwa 50 pro Monat. Aus den ehemaligen Kneipen werden vor allem Wohnungen, Büros oder sogar Kindergärten.

Es sind die Erinnerungen an die Geschmäcker und Gerichte ihrer Kindheit in Vietnam, die Thi Ba Nguyen ab sofort im Restaurant VINA in Graz auftischt. In einem fünfgängigen Menü führt die mit 83 Jahren älteste Spitzenköchin Österreichs durch die vielfältige Aromenwelt Vietnams.

München ist wieder im Ausnahmezustand: Am ersten Wiesntag kamen nach ersten Schätzungen der Festleitung rund eine halbe Million Menschen auf die Theresienwiese. Die verschärften Sicherheitsvorkehrungen schreckten die Gäste offensichtlich nicht. 

Ab Samstag herrscht in München wieder Ausnahmezustand: Oktoberfest. Nicht nur Neulinge haben Fragen: Was kostet das Bier, darf man kiffen, wie bekommt man einen Tisch - und: Ist die Wiesn sicher?

In dieser Woche öffnen Dario Cecchini und das Team des 25hours Hotel San Paolino die Türen des Cecchini in Città. Der berühmte Metzger hat das 25hours Hotel in Florenz als seinen ersten Standort in der toskanischen Hauptstadt gewählt.

Für die Sicherheit ist alles getan, die Sonne scheint - und das Bier wird nicht ausgehen. München ist gerüstet für das Oktoberfest. Stadtspitze, Festleitung, Wirte, Schausteller und Polizei sehen dem Fest entspannt entgegen.