Streit um Hygiene: Wiesn-Wirt Roiderer muss 90.000 Euro Strafe zahlen

| Gastronomie Gastronomie

Nach Ludwig Hagn vom Löwenbräuzelt (Tageskarte berichtete), hat jetzt der nächste Wiesn-Wirt mächtig Ärger. Es geht um eine Lebensmittelkontrolle vom Anfang des Jahres im Gasthof von Hacker-Zelt-Betreiber Toni Roiderer. Ein Gericht verdonnerte den Ex-Wiesn-Wirte-Sprecher jetzt zu 90 Tagessätzen von je 1.000 Euro.

Das Gericht blieb damit unter der Grenze von 91 Tagessätzen, ab der ein Verurteilter als vorbestraft gilt. Roiderers Sohn Thomas bekam als Mitgeschäftsführer eine Geldauflage von 5.000 Euro. Das Urteil ist rechtskräftig.

Das Ganze entzündete sich an einem Streit Roiderers mit dem Münchener Landratsamt: Dabei ging es um eine Lebensmittelkontrolle, die bereits am 2. Januar 2018 in seinem Gasthof in Straßlach durchgeführt wurde.

Wie die Süddeutsche berichtet, weigerte sich Roiderer ein Bußgeld nach einer Kontrolle zu bezahlen. Daraufhin sei es zu immer weiteren Kontrollen gekommen. Zuerst war Roiderer in seinem Gasthof zum Wildpark zu Jahresbeginn kontrolliert worden. Dabei sei, so der Wirt, eine „leichte Verschmutzungen“ auf dem Boden hinter einer Kochstelle entdeckt worden. Die Behörde verhängte daraufhin ein Bußgeld in Höhe von 2900 Euro gegen Roiderer.

Roiderer hielt die Höhe der Buße für zu hoch und die Kontrolle für Schikane und schaltete seinen Anwalt ein. Von da an eskaliert die Geschichte. Sechsmal kehrten die Kontrolleure laut Roiderer zurück und monierten Mängel wie eine kaputte Fliese und Fingerabdrücke auf Küchengeräten. 

Toni Roiderer ist schockiert und „stinksauer“ und sagte zu BILD: „An mir wurde ein Exempel statuiert. Das war reine Schikane. Ich habe mir nichts vorzuwerfen, außer dass ich nicht zu Kreuze gekrochen bin.“

Auswirkungen auf die Wiesn-Zulassung der Roiderers wird der Vorfall wohl nicht haben. Der Verstoß gegen Hygienevorschriften sei als solcher lediglich in Straßlach begangen worden. Hauptwirt ist inzwischen ohnehin Roiderers Sohn Thomas, der gerade einen neuen Dreijahresvertrag mit der Hacker-Pschorr-Brauerei geschlossen hat.

Zuvor hatte in der letzten Woche eine Hygienekontrolle bei der TV-Köchen Maria Groß für Schlagzeilen gesorgt. Nachdem ihr Restaurant „Bachstelze“ im Erfurter „Hygiene-Pranger“ aufgetaucht ist, tritt die Gourmet- und Fernsehköchin Maria Groß als Botschafterin der Stadt zurück. Ihr Vertrauen in die Wirksamkeit rechtsstaatlicher Prozesse schwinde. Ferner schränkt Groß den Restaurantbetrieb ein und entlässt Mitarbeiter. Tageskarte berichtete.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Noch meldet sich in der Autoschlange bei McDonald's stets ein Mitarbeiter am anderen Ende der Leitung. Bald könnte es ein Chatbot sein. Der US-Konzern sieht darin die Zukunft.

Kneipen in England und Wales leiden unter gestiegenen Kosten für Energie und Lebensmittel, hinzu kommen hohe Steuern. Immer öfter heißt es: «Last orders.» Die Branche fordert Steuersenkungen.

Tim Mälzers „Bullerei“ feiert Jubiläum: Seit 15 Jahren ist das Restaurant fester Bestandteil des Hamburger Schanzenviertels. Gefeiert wird mit einem Nachbarschafts-Straßenfest mit Live-Musik, Tanz und reichlich Speisen und Getränke.

Das Kleine Jacob, die Weinwirtschaft im Hotel Louis C. Jacob in Hamburg, musste während der Pandemie schließen und öffnet nun wieder nach einer Neupositionierung. Die alpenländische Karte hat Thomas Martin komponiert.

Der Guide Michelin hat seine Sterne in Litauen verliehen. Das Land verfügt nun über vier Restaurants mit jeweils einem Michelin-Stern. Vier Restaurants erhielten den Bib Gourmand, eines erhielt den Green Star für Nachhaltigkeit.

Rustikaler Charme im 80er-Jahre-Look - dafür sind Vereinslokale in Kleingartenlagen bekannt. Eine neue Pächter-Generation entrümpelt die Gaststätten und entstaubt das Image.

Das Restaurant Balaustine im neuen Radisson Blu Hotel im Porsche Design Tower hat sich der levantischen Küche verschrieben. Die Küche zelebriert die Geschichte der israelischen Küche und den großen Einfluss der benachbarten Länder.

Frisches Essen vom Roboter? Sodexo bietet am Universitätsklinikum Tübingen mit der weltweit ersten Roboterküche des Hamburger Start-ups goodBytz auch außerhalb der Öffnungszeiten der Betriebsrestaurants und der Cafeterien per Klick warmes Essen an.

Seit Anfang April ist Aramark für die Betriebsgastronomie von zwei der größten Unternehmen Deutschlands zuständig. Die Standorte von Continental und Schaeffler umfassen bundesweit mehr als 30 Restaurants mit rund 7.000 Gästen täglich. Aramark setzt über 400 Mitarbeiter ein.

Das israelische Restaurant „Bleibergs“ in Berlin-Wilmersdorf bleibt dauerhaft geschlossen. Grund sei der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Zudem habe man antisemitische Nachrichten über soziale Medien erhalten.