Studie: Internorga kennt die neuesten Gastronomie-Trends

| Gastronomie Gastronomie

Von Ernährungsweisen des Plantarismus über neue Gastronomie-Konzepte im Bereich Street Food Transfer und Food (-service) 4.0 bis hin zu trendigen Speisen und dem Revival traditioneller Garmethoden: Die von der Internorga in Zusammenarbeit mit der europaweit gefragten Trendforscherin Karin Tischer erstellte Untersuchung liefert einen Überblick über internationale Food & Beverage-Trends. Die Ergebnisse wurden heute bei der Hamburg Messe und Congress GmbH der Öffentlichkeit präsentiert. 

Im Auftrag der Internorga untersuchte Karin Tischer, Food-Trendforscherin und Inhaberin vom Forschungs- und Entwicklungsinstitut food & more in Kaarst, die aktuellen Entwicklungen im internationalen Außer-Haus-Markt und fasste die Resultate im Internorga FoodZoom zusammen. Genauer unter die Lupe genommen wurden Highlights und Innovationen im Bereich Food und Beverage sowie in der Gastronomie, im Kontext der sich wandelnden Ernährungsgewohnheiten und Service-Erwartungen der Gäste. 

Street Food Transfer: Von der Straße in die Sternegastronomie
Garküche deluxe: Der Megatrend Snacking verändert den Außer-Haus-Markt und erfordert von Gastronomen neue Konzepte, um den aktuellen Bedürfnissen der Gäste gerecht zu werden. Besonders deutlich zeigt sich diese Entwicklung am Beispiel des beliebten Street Food. Bisher serviert aus Foodtrucks und Marktständen oder auf Festivals, erobert die beliebte Zwischenmahlzeit jetzt auch die Restaurants. Sogar Sterneköche interpretieren zum Beispiel die ursprünglich aus Garküchen oder Märkten aus Südostasien stammende Gerichte als neue Gourmet-Kreationen mit hochwertigen Zutaten.

Dem Gastronomen eröffnet dieser Trend neue Umsatzmöglichkeiten sowie eine Profilierung in einem intensiven Wettbewerbsumfeld. Gleichzeitig befriedigt er dank neuartiger Speisenangebote den Wunsch vieler Gäste, exotische Gerichte aus aller Welt im heimischen Restaurant probieren und erleben zu können.

Food (-service) 4.0: Mit digitalen Lösungen zu Differenzierung und mehr Umsatz

Im Zeitalter von „Industrie 4.0“ durchdringt die Digitalisierung in rasantem Tempo den Außer-Haus-Markt und erfordert ein Umdenken sowie neue Geschäftsmodelle für den langfristigen Erfolg. Im wachsenden Delivery-Markt erwarten Verbraucher ihr Essen schnell, zu jeder Zeit, an jedem Ort und nutzen dafür verstärkt Online-Services von Restaurants. Der Status der Online-Bestellung sowie der Lieferung kann bei einigen Food-Delivery-Anbietern bereits live vom Kunden getrackt werden, sodass er weiß, wann das Essen bei ihm eintreffen wird. Betriebe können mittels moderner Technologien zur smarten Überwachung und Steuerung interner Prozesse, wie Energieversorgung, Kühlkette etc. ihre Effizienz steigern und somit die Chancen auf ihren nachhaltigen Erfolg erhöhen.

Weiteres wichtiges Kriterium für die Gästezufriedenheit ist die „instagramable“ Zubereitung der servierten Speisen. Das Social Web ist voll mit Fotos von in Szene gesetzten Speisen und Getränken. Um sich vom Wettbewerb abzuheben, bieten einige Restaurants bereits heute Gerichte an, die speziell auf die Tauglichkeit für Instagram und Co. zubereitet wurden. Hinzu kommen neue Formen der Eventisierung des Restaurantbesuchs: Digitale Inszenierungen und Projektionen auf den Tischen, sogenannte Virtual Tables, vereinen Technik und Kulinarik auf faszinierende Weise und schaffen einen Mehrwert für den Gast.

Back2Nature: Rückbesinnung auf die Natur

In Zeiten der Globalisierung und des rasanten digitalen Fortschritts sehnt sich der Gast mehr und mehr nach echten, natürlichen Erlebnissen und Begegnungen. Der Trend Back2Nature nimmt in Deutschland an Fahrt auf und ermöglicht Gastronomen die Integration regionaler und frischer Produkte mit transparenter Lieferkette in ihr eigenes Konzept: Neben einem Interior Design im natürlichen Look, zum Beispiel in Form von großflächigen, auffallenden Wandbegrünungen, züchten immer mehr Gastronomen Kräuter, Salate und Co. im eigenen Restaurant und nutzen hierfür Vitrinen oder Beete, die der Gast beim Besuch sieht und begutachten kann.

Green & Healthy: Natürlich und gesund soll es sein

Spitzenreiter: Bei 71 Prozent der Deutschen kommen Obst und Gemüse täglich auf den Tisch – so das Ergebnis des Ernährungsreport 2019 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. An zweiter Stelle folgen Milchprodukte mit 64%. Lediglich 28% essen täglich Fleisch. Zwar bezeichnen sich nur sechs Prozent als Vegetarier, das Interesse an vegetarischen Lebensmitteln wächst jedoch. Auch laut Internorga FoodZoom durchdringt der Green & Healthy Trend den Markt. Verbraucher und Gäste sind heuzutage sensibel im Umgang mit dem, was sie essen bzw. was sie serviert bekommen und informieren sich verstärkt über die Nahrung, die sie zu sich nehmen. An Bedeutung zugenommen haben vegane und vegetarische Ernährungsweisen, ebenso wie der Wunsch nach qualitativ hochwertigem Fleisch.

Pflanzenbasierte, zucker- und fettreduzierte oder „free from“-Produkte, die frei von bestimmten Inhaltsstoffen wie Laktose oder Gluten sind, passen zum neuen und aufgeklärten Gesundheitsbewusstsein. Laut Trendforscherin Karin Tischer sind grüne und gesunde Ernährung der neue Lifestyle. Der Begriff „Plantarismus“ vereine sämtliche Ernährungsweisen mit einem starken Fokus auf pflanzenorientierte Kost. Ob warme Smoothies als schnelle Vitaminlieferanten an kalten Tagen oder eine nahrhafte ‚Soup to go‘ – für den Gast müssen die Speisen schnell zubereitet, gesund, schmackhaft und wohltuend sein. Durch ein attraktives und abwechslungsreiches Angebot mit pflanzenreicher und bedarfsgerechter Kost können Gastronomen von den neuesten Entwicklungen profitieren und die Wünsche der Gäste erfüllen.

Weitere Food Trends: Fermentation, Speiseeis, Tee  

Kreative Profilierung: Auf der Suche nach neuen Geschmacksexplosionen liefert laut Internorga FoodZoom die wiederentdeckte Zubereitungsmethode der Fermentation Gastronomen die Chancen auf die Schärfung des eigenen Profils zur Abgrenzung vom Wettbewerb sowie zur Gewinnung von Neukunden und Umsatzsteigerung. Gefragt ist künftig auch der Mut zu neuen Speiseeiskreationen: Durch neue, exotische Zubereitungsmethoden und -zutaten wächst die Chance auf lukratives Zusatzgeschäft und sorgt für ein neues Genuss-Erlebnis bei den Gästen. Gute Chancen rechnet Karin Tischer zudem Tee zu, der dank seiner Vielseitigkeit dem Kaffee zunehmend Konkurrenz macht. Tee als Gewürz oder Zutat sorge für eine große internationale Aromenvielfalt in den Speisen, die Gastronomen für ihr Angebot nutzen sollten.

Die vollständigen Ergebnisse des Internorga FoodZoom 2019 stehen hier zum Download zur Verfügung.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Systemgastronomie-Konzern, zu dem unter anderem mehrere kleine Burger-Ketten gehören, übernimmt die Mehrheit an einem Tapas-Franchise aus den Niederlanden und will es nach Deutschland bringen.

Steigende Kosten und sinkende Nachfrage bedrohen die Existenz vieler Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern. Ob die Sommersaison die Rettung bringt, bleibt abzuwarten.

Die Jeunes Restaurateurs Deutschland richteten in diesem Jahr erstmals ein Fest für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. Fast 200 Angestellte aus ganz Deutschland folgten der Einladung zum ersten JRE Team Day und reisten am 10. Juni nach Grünstadt in Rheinland-Pfalz, um gemeinsam auf dem Weingut Felix Mayer zu feiern.

Pressemitteilung

Das beliebte Trendgemüse Bimi® Brokkoli wird jetzt wieder in Deutschland geerntet. Seit Mitte Mai und bis voraussichtlich Oktober wächst der Stangenbrokkoli auf den Feldern des Keltenhof in Filderstadt. Gastronomen können das regionale Frischeprodukt über alle bekannten Großhändler wie Metro, Chefs Culinar, CF Gastro und Transgourmet beziehen.

Vom 7. bis 13. Oktober 2024 findet die diesjährige Berlin Food Week statt. Das Festival feiert seine zehnte Ausgabe und zeigt auch im Jubiläumsjahr, wie sich Genuss und Nachhaltigkeit verbinden lassen.

Der Wirt des Herzkasperlzelts auf der Oidn Wiesn will seine Zulassung für dieses Jahr vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof erzwingen. Das Verwaltungsgericht München hatte den Eilantrag des Wirts am Dienstag abgelehnt.

Die Europameisterschaft in Deutschland ist in vollem Gange. Tausende von Fans strömen in die größten und besten deutschen Stadien. Doch welches Stadion bietet hungrigen Fußballfans die meiste Auswahl zu den günstigsten Preisen?

Der Wirt des beliebten Herzkasperlzelts auf der Oidn Wiesn möchte seine Zulassung in diesem Jahr juristisch erstreiten. Doch das Verwaltungsgericht hat am Vergabeverfahren keine Bedenken.

Sie stehen für die gastronomische Vielfalt und das kulinarische Berlin: die „Berliner Meisterköche“. Eine zwölfköpfige Jury hat nun die jeweils fünf Kandidatinnen und Kandidaten für die jeweiligen Kategorien nominiert.

Das Portal „Opinionated About Dining“ hat sein aktuelles Ranking der besten Restaurants in Europa veröffentlicht. Zum ersten Mal schafft es hier mit Jan Hartwig ein deutscher Koch unter die Top 3.