Fünf Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von McDonald’s, Burger King, Nordsee und Co. waren seit Juli 2024 ergebnislos zu Ende gegangen – nun führte der Schlichtungstermin am Dienstag in München zum erhofften Durchbruch: Am frühen Mittwochmorgen haben sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) unter Mitwirkung von Schlichter Dr. Harald Wanhöfer, Präsident des Landesarbeitsgerichtes München, vorbehaltlich auf den Abschluss eines neuen Tarifvertrages geeinigt. Die Arbeitgeber haben sich zur Unterzeichnung des Schlichterspruchs eine Frist ausbedungen: Bis Donnerstagabend 18:00 Uhr müssen sie zugestimmt haben.
Der neue bis zum 31.Dezember 2026 laufende Tarifvertrag sieht eine dreistufige Entgelterhöhung für alle zwölf Tarifgruppen vor. Die rund 120.000 Beschäftigten dürfen sich über eine Lohnplusspanne von 9,8 bis 18,73 Prozent in den jeweiligen Tarifgruppen freuen.
Für die untersten Tarifgruppen 1-3 erhöhen sich die Entgelte wie folgt:
- Tarifgruppe 1: ab 1.3.2025 13,50 Euro; ab 1.1.2026 13,90 Euro; ab 1.10.2026 14,30 Euro
- Tarifgruppe 2: ab 1.3.2025 13,65 Euro; ab 1.1.2026, 14,00 Euro; ab 1.10.2026 14,50 Euro
- Tarifgruppe 3: ab 1.3.2025 13,75 Euro, ab 1.1.2026, 14,10 Euro, ab 1.10.2026, 15,00 Euro
Darüber hinaus einigten sich NGG und BdS auf eine Abstandsregelung zum gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von 20 Cent für Tarifgruppe 1, 35 Cent für Tarifgruppe 2 und 45 Cent für Tarifgruppe 3. Eine weitere Forderung konnte die NGG-Tarifkommission erreichen: Fachkräfte werden zum 1. Oktober 2026 nach der Ausbildung in Tarifgruppe 5 erstmalig über 3.000 Euro, nämlich 3.083 Euro (brutto) verdienen. Die Auszubildendenentgelte erhöhen sich in drei Schritten auf bis zu 1.167 Euro im ersten, 1.304 Euro im zweiten und 1.456 Euro im dritten Ausbildungsjahr.
„Nach der monatelangen Hängepartie ist der neue Tarifvertrag ein Schritt in die richtige Richtung raus aus dem Niedriglohnbereich. Ohne den Einsatz der Beschäftigten bei Warnstreiks und zahlreichen öffentlichen Aktionen wäre dieses Ergebnis auf keinen Fall möglich gewesen“, äußerte sich NGG-Verhandlungsführer Mark Baumeister erleichtert. „Wir haben unser Ziel erreicht, 15 Euro zumindest für die Tarifgruppe 3 durchzusetzen. Zudem war es uns sehr wichtig, die Abstandsklausel zum gesetzlichen Mindestlohn und einen Fachkräfteeinstiegslohn von über 3.000 Euro brutto zu erzielen.“