Verbraucher bei Angaben zur Tierhaltung in Speisekarte gespalten oder gleichgültig

| Gastronomie Gastronomie

Welche Haltungsform hat das Schwein, von dem das Schnitzel stammt? Viele Menschen in Deutschland hätte beim Restaurantbesuch gern mehr Informationen zur Tierhaltung. 39 Prozent wünschen sich entsprechende Angaben in der Speisekarte. Das zeigt eine Umfrage des Marktforschungsunternehmen Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. 

Die Verbraucher sind in der Frage demnach allerdings gespalten. 35 Prozent wünschen sich keine Information in der Speisekarte. 20 Prozent ist es egal, alle anderen machen keine Angabe. Yougov hat am 11. und 12. Dezember rund 2000 Menschen ab 18 Jahren repräsentativ zu dem Thema befragt. 

Bei den Ergebnissen fällt auf: Besonders Jüngere wollen beim Restaurantbesuch etwas über die Tierhaltung erfahren. Jeder Zweite zwischen 18 und 35 Jahren gibt dies an. Menschen ab 55 ist es hingegen weniger wichtig. Nur gut 30 Prozent möchten wissen, wie ein Tier gehalten worden ist.

55 Prozent bereit, mehr zu bezahlen

Für die meisten Menschen spielt es beim Verzehr von Fleischgerichten im Restaurant dabei eine Rolle, wie ein Tier gehalten wurden. Zwei Dritteln ist es wichtig, Fleisch aus höheren Haltungsstufen - etwa mit mehr Platz und Auslauf - angeboten zu bekommen. Nur für ein Viertel ist das unwichtig oder weniger wichtig. Gut jeder Zweite ist auch bereit, für Fleisch aus höheren Haltungsstufen mehr zu bezahlen (55 Prozent). 

In Supermärkten gibt es schon länger eine weit verbreitete freiwillige «Haltungsform»-Kennzeichnung der Handelsketten. Ab Sommer 2025 kommt ein verpflichtendes staatliches Logo dazu - zunächst nur für frisches Schweinefleisch. Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) peilt eine Ausdehnung auf die Gastronomie an. 

Nach einem Entwurf von SPD und Grünen geht es darum, dass auch in Speisekarten, Preisverzeichnissen oder Aushängen Angaben zur Haltungsform der Tiere zu finden sein sollen. Der Bundestag wird sich am Freitag erstmals mit dem Entwurf befassen - eine Verabschiedung vor der Neuwahl ist aber ungewiss. Die Gastro-Branche lehnte neue Kennzeichnungspflichten zur Tierhaltung ab.

DEHOGA gegen neue Vorschriften

«Der DEHOGA spricht sich deutlich gegen die verpflichtende Angabe von Kalorien auf Speisekarten in heimischen Restaurants aus», sagte DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges der Deutschen Presse-Agentur.

Der Verband weist sowohl auf gesundheitliche Aspekte als auch auf potenzielle Mehrarbeit in der Branche hin. «Die Angabe von Kalorien für jedes Gericht auf der Speisekarte geht an der Praxis vorbei, es gibt keine relevante Nachfrage», erläuterte Hartges. Die Angabe von Energiewerten sei zudem kein geeignetes Mittel gegen Übergewicht in der Gesellschaft: Das alleinige Zählen von Kalorien ersetze keine ausgewogene gesunde Ernährung und Bewegung.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Blackstone hat sich mit der Übernahme der Sandwich-Kette Jersey Mike’s Subs einen weiteren Franchise-Betreiber gesichert. Berichten zufolge beläuft sich der Wert der Transaktion auf rund acht Milliarden Dollar.

Es war ein spannender und inspirierender Tag im Wasserturm Hotel in Köln. Zehn talentierte Bartender traten bei der 38. Deutschen Cocktail Meisterschaft (DCM) der Deutschen Barkeeper-Union an. Ihr Ziel: Die hochkarätig besetzte Jury mit ihren Cocktailkreationen zu begeistern und Deutschlands beste Bartender zu werden.

Von den Essgewohnheiten von heute zu den Top-Trends von morgen: OpenTable präsentiert die Gastronomie-Trends des Jahres 2024 und was uns im Jahr 2025 am kulinarischen Horizont erwartet.

Im Kettwiger Tor in Essen hat Union Investment einen langfristigen Mietvertrag mit AmRest Coffee Deutschland für eine Starbucks-Filiale abgeschlossen. Das Unternehmen übernimmt die Flächen des Modeunternehmens Hallhuber.

Nach 17 Jahren hat Sternekoch Glynn Purnell sein Restaurant in Birmingham geschlossen – sehr zum Leidwesen seiner Gäste. Hunderte von Kunden, die Essensgutscheine im Gesamtwert von fast 40.000 Pfund gekauft hatten, stehen nun vor dem finanziellen Verlust.

Üblicherweise versuchen Fluggesellschaften, in der Ersten Klasse den Preis auch mit exklusiven Menüs zu rechtfertigen. Bei der US-Airline Delta gibt es aber als Attraktion für Elite-Flieger Fast Food.

Mit einem neuen Konzept eröffnet das Restaurant Gletscher 2600 die Wintersaison auf dem Zugspitzplatt. Das Besondere: Es gibt kein Fleisch mehr in der Gaststätte auf Deutschlands höchstem Berg. Es wird dort jetzt eine rein vegetarische Speisekarte serviert.

Raststätten Aurach Süd (A3) und Greding Ost (A9) bieten Reisenden jetzt ein Starbucks Coffee House. Damit gibt es jetzt zehn Starbucks-Kaffeebars im Servicenetz von Tank & Rast.

Die bekannte Fastfood-Kette Taco-Bell wollte dieses Jahr die ersten Filialen in Deutschland eröffnen. Daraus wird nichts. Das erste Restaurant soll erst im Sommer 2025 fertig sein.

Menüs planen, fremde Küchen kennenlernen und auch mal den Weinkeller inspizieren: Max Zibis genießt seine Einsätze als Privatkoch. Warum ihn dieser Nebenjob so erfüllt, erzählt er im Job-Protokoll.