AGB-Änderung: HRS verlangt zukünftig Transaktionskosten für Firmenraten

| Hotellerie Hotellerie

HRS hat Hotels über Änderungen seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) informiert. Zukünftig verlangt das Unternehmen Transaktionskosten für Firmenraten, die über HRS gebucht werden. Dies war bislang für Hoteliers kostenfrei. Ferner verkürzt HRS die Abrechnungszyklen für Kommissionen und Transaktionskosten.

Die Transaktionsgebühr beträgt 2,50 Euro pro reserviertem Zimmer und wird von HRS ausschließlich auf kommissionsfreie Nettobuchungen von Firmen berechnet, die über die Schnittstelle von HRS abgewickelt werden. Maximal werden dabei fünf Nächte pro reserviertem Zimmer in Rechnung gestellt. Sobald also ein Geschäftsreisender eine verhandelte Firmenrate über die HRS-Schnittstelle bucht, wird die Transaktionsgebühr fällig. Die neuen AGB treten am 6. Januar 2020 in Kraft.

HRS schreibt dazu: „Ab 2020 wird HRS die Kosten für diese technische Infrastruktur über eine Transaktionsgebühr für Nettobuchungen abdecken, wie es in der Geschäftsreisebranche bereits üblich ist. Entsprechend wird HRS seine AGB in diesem Punkt anpassen.“

Hoteliers steht es frei, den Geschäftsbedingungen von HRS widersprechen. Allerdings dürfte dann eine Nutzung der HRS-Schnittstelle mit Nettoraten für Firmenkunden nicht mehr möglich sein. Hoteliers müssten dann mit Vertragsraten für Firmen zu einem GDS-Anbieter wie Amadeus, Sabre oder Galileo) ausweichen.

Carolin Brauer, von Quality Reservations schreibt dazu auf der Webseite der HSMA, dass der Vergleich der Gebühren zwischen HRS und den GDS allerdings nicht stimmig sei, handele es sich bei HRS ja um eine Transaktionsgebühr pro Übernachtung und nicht wie bei den GDS, pro Buchung. Zudem gehe es um Netto-Vertragsraten, auf die bis heute keine zusätzlichen Gebühren (flat oder prozentual) entrichtet werden müssten. Da die RFP-Phase 2020 weitgehend abgeschlossen sei, könnten die zusätzlichen Transaktionsgebühren nicht mehr berücksichtigt werden.

HRS nimmt für sich in Anspruch, dass das Unternehmen, selbst mit der Transaktionsgebühr, einer der günstigsten Kanäle für Hotels bleibe, um die „attraktive Zielgruppe der Reisenden aus Konzernen“ zu erreichen. Im Vergleich zu anderen, im Corporate Travel gängigen Kanälen, betrage die Ersparnis bis zu 75 Prozent.

Die neuen Geschäftsbedingungen von HRS warten, zusätzlich zu den Transaktionskosten, mit einer weiteren Änderung auf: HRS räumt sich das Recht ein, auf eine zweiwöchentliche, statt bisher monatliche Abrechnung, umzustellen. Für den Fall, dass HRS auf zweiwöchentliche Abrechnung Gebrauch machen möchte, wird das Unternehmen Hotels schriftlich oder per E-Mail mit einer Frist von vier Wochen über diese Umstellung informieren. 

„Geschäftsbeziehungen fußen auf Vertrauen. HRS setzt dieses Vertrauen mit irritierenden AGB-Änderungen aufs Spiel“, stellt Dr. Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), die Vorgangsweise der Geschäftsreise-OTA in Frage: Derartige Vorgangsweisen untergraben das Vertrauen in jede Geschäftsbeziehung. HRS sollte das zurücknehmen und das Vertrauern seiner Geschäftspartner zurückgewinnen. Auch sollte die Technologie soweit abgesichert sein, dass kein Risiko für Buchungen besteht“, wünscht sich Gratzer ein Grundmaß an Sicherheit für die Hotels und deren Firmenkunden. Die ÖHV lässt die AGB-Änderungen juristisch prüfen: „Ganz unabhängig vom Ausgang können wir jetzt schon sagen, dass sich bei uns schon einige, auch sehr große Unternehmen gemeldet haben, die über dieses unprofessionelle Vorgehen sehr enttäuscht sind“, behält sich der ÖHV-Genrealsekretär weitere rechtliche Schritte im Interesse der ÖHV-Mitglieder, deren Geschäftspartner, Gäste und Mitarbeiter vor.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Kempinski-Hotels haben eine Vereinbarung zur Verwaltung der Royal Residence am Schloss Nymphenburg in München unterzeichnet. In Partnerschaft mit Luitpold von Bayern und dessen Familie wird Kempinski ab dem 1. März 2025 die Privatresidenz verwalten.

Die Übernachtungszahlen in Mecklenburg-Vorpommern erreichen fast wieder früheres Niveau. Auf der Tourismusbörse ITB wirbt das Land um neue Zielgruppen. Trotz wieder wachsender Gästezahlen waren 2024 die Umsätze im Gastgewerbe des Landes gesunken. 

Mehr Gäste, mehr Buchungen. Schleswig-Holsteins Tourismus vermeldet Rekordwerte. Tourismuschefin Bunge mahnt dennoch.

Hamburgs Hotels und Pensionen haben im vergangenen Jahr mehr Gäste empfangen. 2024 haben sich rund 7,56 Millionen Gäste in den größeren Beherbergungsstätten eingebucht, wie das Statistikamt Nord berichtet. Im Vorjahr waren knapp 7,41 Millionen Gäste registriert worden.

Dass die HR-Group die H-Hotels-Gruppe übernehmen wollte, war bereits bekannt. Ein Engagement bei Herbergen, die zu H-World International gehören, wurde bislang gemutmaßt. Jetzt wurde bekanntgegeben, dass das Unternehmen von Ruslan Husry aus Berlin die beiden Deals vollzogen hat.

Kimpton, Teil des Luxus- und Lifestyle-Portfolios von IHG Hotels & Resorts, hat das Kimpton Los Monteros Marbella eröffnet und erweckt damit eines der bedeutendsten Hotels Spaniens zu neuem Leben.

Die Schweizer Hospitality-Gruppe The Living Circle erweitert ihr Angebot: Mit dem neuen Programm «Friends of The Living Circle» erhalten erstmals auch unabhängige Hotels Zugang zum Netzwerk sowie zu exklusiven Dienstleistungen.

Ende Januar eröffnete in Grindelwald die von den Bergsteigern aus Japan inspirierte «Grindellodge​​​​​​​». Mit zwanzig Zimmern und einem japanischen Restaurant ergänzt das Bed&Breakfast-Haus das «The Glacier»-Portfolio.

Die geschäftliche Entwicklung von Premier Inn kennt seit Jahren in Deutschland nur eine Richtung. Zumindest bei der Anzahl der Hotels geht es steil bergauf. Jetzt sind bei dem Unternehmen in Deutschland betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen worden. Was dahinter steckt.

Dubai bekommt ein weiteres architektonisches Highlight: Das Corinthia-Hotel Dubai wird mit einer Höhe von über 500 Metern eines der höchsten Gebäude der Welt. Das in Partnerschaft zwischen Corinthia-Hotels und Dubai General Properties entwickelte Projekt wird bis 2030 fertiggestellt.