a&o Hostels: 60 Prozent Umsatzrückgang in 2020

| Hotellerie Hotellerie

„Unser Jubiläumsjahr war anders geplant“, blickt Oliver Winter auf 2020 und damit 20 Jahre a&o zurück, „aber wir haben das Beste daraus gemacht und können wirklich stolz darauf sein.“ Immerhin: 200.000 alternative Übernachtungen konnten einen Teil des Corona-bedingten Umsatzeinbruchs wettmachen. Hochgerechnet aufs ganze Jahr bedeuten insgesamt rund 2,5 Millionen Übernachtungen ein Minus von über 50 Prozent gegenüber 2019. Der Umsatzrückgang lag bei 60 Prozent.

Nachhaltigkeit und Wachstum sollen die zentralen Themen der nächsten Jahre sein. Die Markenbekanntheit ist trotz weniger Übernachtungen dennoch gestiegen – besonders das Hygienekonzept und dessen Kommunikation macht Winter dafür verantwortlich. „Wir waren zu jeder Zeit in jeder a&o-Stadt buchbar und damit sichtbar“, so Winter weiter, "das hat der Marke sehr geholfen."

„Harte Arbeit hat uns durch dieses Jahr gebracht“, fährt Gründer und CEO Winter fort, „ein extrem engagiertes Team und ein rezessionsgeprüftes Produkt sind für diesen Erfolg verantwortlich.“ Kooperationen mit Städten, Kommunen und sozialen Einrichtungen haben für sinnvolle Alternativübernachtungen gesorgt; kreative Angebote wie Homeoffice-Ersatz oder Longstay-Lösungen schafften neue Nachfrage. Oliver Winter: „Alte und neue Partnerschaften haben in diesem Jahr eine zentrale Rolle gespielt.“ Hinsichtlich Digitalisierung „war Corona ein Katalysator“.

Bereits vor der Krise wurden 50 Prozent der Buchungen online vorgenommen: „Unser Ziel sind 70 Prozent bis Ende 2021.“ Self Check-in Kioske und digitaler Zimmerschlüssel per App sollen bis Ende nächsten Jahres an weiteren Standorten angeboten werden. Der Webcheckin ist bereits heute in 80 Prozent der Häuser der Gruppe möglich. Neue Service-Angebote wie Social Distancing- oder Hygieneexperten stießen auf große Resonanz.

Emissionsfreie Hostelkette

„Emissionsfrei bis 2025“, heißt das Ziel der Berliner Hostelkette. Nachhaltigkeit spiele laut Unternehmen seit Gründung vor 20 Jahren eine wichtige Rolle, 2021 soll sie wieder klar in den Fokus rücken. Mit aktuell 5-6 Kilogramm CO2 pro Übernachtung liegt a&o heute bereits mehr als zwei Drittel unter dem Wert vergleichbarer Standard Budget-Hotels. Oliver Winter: „Das Durchschnittsalter unserer Gäste liegt bei 27 Jahren – unsere Zielgruppe ist jung und das heißt bewusst und kritisch. Es gibt keine Alternative zu ressourcenschonendem Reisen – die Menschen werden sich ihres ökologischen Fußabdrucks immer bewusster; wenn Reisen auch in Zukunft für alle möglich sein soll, dann müssen auch alle Verantwortung übernehmen. Wir haben längst damit begonnen und werden bald auch neue Projekte vorstellen.“

Drei Neueröffnungen im Corona-Jahr

Mit dem ersten Haus im Jahr 2000 in Berlin Friedrichshain begann die Erfolgsgeschichte der heute größten Hostelkette Europas: Aktuell 39 Häuser an 23 Standorten in acht Ländern gehören zu a&o; die Kette wächst kontinuierlich – auch im Corona-Jahr: In Warschau und Budapest feierte a&o Premiere, in Kopenhagen eröffnete im Oktober das zweite Haus. Wachstumspläne hat das Unternehmen für ganz Europa: „Von Lissabon bis Istanbul, von Rom bis Reykjavik.“ Bis Ende 2023 sind insgesamt 50 a&o-Standorte geplant.

2021 – zweite Jahreshälfte im Fokus

„Wir sehen Licht am Ende des Tunnels“, schließt Winter sein Jahresfazit. Impfstoffe und eine ähnlich starke Reiselust wie in diesem Sommer, lassen den CEO optimistisch in die Zukunft blicken. „Besonders in der zweiten Jahreshälfte 2021 erwarten wir eine Erholung des Marktes, zumindest innerhalb nationaler Märkte.“ Ab dem Frühjahr rechnet Winter auch wieder mit ersten Schul- und Gruppenfahrten, die gewöhnlich 35 Prozent des Gesamtgeschäfts ausmachen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Hotellerie befindet sich im Wandel. Gäste haben neue Ansprüche an Komfort, Design und Erlebnisse – und die Hotelbranche reagiert. Deutschlands zweitgrößter Reiseveranstalter Dertour präsentiert die fünf größten Hoteltrends für 2025.

Hyatt verkündet Expansionspläne in den beliebtesten Reisezielen deutscher Urlauber. Die Expansion bedeutet ein Wachstum der Hyatt-Markenpräsenz in den Regionen um 20 Prozent und erweitert das Angebot um mehr als 4.000 zusätzliche Zimmer.

„2024 steht für ein konstantes Plus und hat das Vorjahr als Bestmarke der Unternehmensgeschichte sogar noch einmal überboten“, fasst a&o-Gründer und CEO Oliver Winter zusammen.

Bis Sommer 2026 entsteht neben dem Estrel Berlin, Europas größtem Hotel-, Entertainment- & Congress-Komplex, der neue Estrel Tower. Mit einem Richtfest feierte nun Berlins erster Wolkenkratzer einen weiteren bedeutenden Baufortschritt.

Nach einer Renovierung wird das bisherige Hotel Residenz Pforzheim im Spätsommer 2025 mit 198 Zimmern, einem F&B-Angebot und einem Meeting-Bereich als Mercure Hotel Pforzheim eröffnen.

Das Resort Schlossgut Gross Schwansee am mecklenburgischen Ostseestrand ist längst keine versteckte Perle mehr. Ende 2024 mit dem 5. Stern ausgezeichnet, freut sich Direktorin Janet Schroeder im Interview über eine sehr gute Buchungslage, auch zu Beginn des neuen Jahres.

Motel-One-Gründer Dieter Müller verkauft die Mehrheit an seinem Unternehmen. Der europäische Finanzinvestor PAI Partners übernimmt 80 Prozent am operativen Geschäft der Hotelkette. Müller bleibt jedoch Unternehmenschef.

Die Adina-Hotels untersuchen derzeit einen Cyber-Vorfall, der die Netzwerke des Unternehmens betrifft. Man arbeite mit Hochdruck daran, den Zugriff auf die Backend-Systeme, einschließlich neuer Buchungsinformationen, wiederherzustellen sagte das Unternehmen auf seiner Webseite.

Die Zahl der Übernachtungen in Bremen hat im vergangenen Jahr einen Höchststand erreicht. Demnach wurden in der Stadt fast 2,5 Millionen Übernachtungen gezählt, das waren 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Nach der Bundestagswahl kommt es an der Ostseeküste, insbesondere auf Usedom, zu Stornierungen von Hotelzimmer. Der Grund: Die Wahlergebnisse der AfD. In Ahlbeck beispielsweise erhielt die Partei 54 Prozent der Stimmen. Ein Hotelier berichtete von „seltsamen Anrufen“ und Absagen von Gästen, die ihre Besorgnis über das Wahlergebnis äußern.