Apartmentbranche mit neuer „Charta der Apartmentkonzepte“

| Hotellerie Hotellerie

Die Serviced-Apartment-Branche in Deutschland hat ihre Grundlagenüber­sicht aktualisiert und ihre „Charta des Temporären Wohnens“ in „Charta der Apartmentkonzepte“ umbenannt, um sich von der „Schublade Wohnen“ klar zu distanzieren.

„Mit der neuen Charta wollen wir uns im Austausch mit Kommunen, Investoren, Projektentwicklern und Bewertern noch stärker vom klassischen Wohnen abgrenzen und als eigene Assetklasse verstanden werden“, erklärt Anett Gregorius, Gründerin und Inhaberin von Apartmentser­vice. Unter ihrer Leitung hatte eine Arbeitsgruppe aus Betreibern, Investoren, Bankern, Architekten, Steuerberatern und Rechtsanwälten an einer Neuversion der bisherigen „Charta des Temporären Wohnens“ gearbeitet. Seit Frühjahr heißt sie „Charta der Apartmentkonzepte“, womit sich das Segment baunutzungsrechtlich von der „Schublade“ Wohnen trennt.

Keine "Sandwich-Position" mehr

Auch die Begrifflichkeit der Sandwich-Position zwischen Hotel und Wohnen wird we­gen ihrer Missverständlichkeit aufgegeben. „Wir sprechen von Apartments als Unterbringungsangebote mit Serviced Apartments im gewerblichen Bereich und Living Apartments im wohnwirtschaftlichen Bereich. Alle Apartment­konzepte richten sich an Menschen, die für eine begrenzte Zeit ein Unterbrin­gungsangebot benötigen und hier nicht auf dem traditionellen Wohnungs­markt suchen und fündig werden“, so Anett Gregorius. „Sie bieten damit vor allem auch in Städten mit angespannten Wohnungsmärkten Lösungsmög­lichkeiten.“

Serviced Apartments gehören in der neuen Charta-Version weiterhin klar zum Beherbergungssegment und gelten damit als gewerbliche Konzepte mit den beiden Betriebsmodellen Serviced Apartmenthaus und Aparthotel. Beide unterscheiden sich in den Apartmentgrößen, dem Servicegrad sowie in der Art und des Umfangs der Gemeinschaftsflächen. Immer verfügen Serviced Apartments über eine Küche als Hauptunterschied zu Hotelzimmern. Zudem zählt die Charta als gewachsenes drittes gewerbliches Konzept die Betriebs­form Co-Living, wenn sie im Rahmen eines Beherbergungsvertrags agiert. Living Apartments ist der Oberbegriff für wohnwirtschaftliche Produkte, die mehr oder weniger möbliert sind. Sie werden als Co-Living, Studentenwoh­nen, Mikrowohnen und Seniorenwohnen angeboten.

Branche akzeptiert die Charta formell

„Die Charta kann ihre Wirkung nur entfalten und damit ein Marktwachs­tum mit erzeugen, wenn sie von den Akteuren bei Projektentwicklungen, Finanzierungen und Genehmigungsprozessen verwendet wird“, sagt Anett Gregorius. „Wir freuen uns daher, dass eine große Zahl an Investoren, Entwicklern, Investoren, Institutionen und Betreibern im Segment die Charta bereits formell akzeptiert hat und als Arbeitsgrundlage nutzt.“ Dazu zählen aktuell knapp 50, unter anderem der IHA Hotelverband Deutschland, die Union Investment, HypZert, Bulwiengesa, i Live, Ipartment, Adina Hotels, Stayery, Habyt, The Base, Hogan Lovells, Cushman & Wakefield, Ruby Hotels, Koncept Hotels, GSK Stockmann, Harry‘s Home, International Campus, Locke und Volkswagen Immobilien. 
 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Hyatt Hotels Corporation hat die Ergebnisse des zweiten Quartals 2024 bekanntgegeben. Der RevPAR stieg um 4,7 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2023, der bereinigte Nettogewinn lag bei 158 Millionen US-Dollar.

Tank & Rast setzt den Modernisierungskurs an der Autobahn fort und modernisiert noch in diesem Jahr rund 200 Zimmer sowie Lobbys und Rezeptionsbereiche in vier Autobahnhotels. Dafür investiert das Unternehmen mehr als 2,7 Millionen Euro.

Bilanz 2023: Die Schörghuber Gruppe hat ihre Umsätze im letzten Jahr um rund 10 Prozent auf 1,66 Milliarden Euro gesteigert. Auch die Hotelsparte Arabella Hospitality legte deutlich zu, wenn gleich die Erträge (EBITDA) leicht sanken.

Die Hotellerie verzeichnete in der Schweiz von Januar bis Juni 2024 insgesamt 20,1 Mio. Logiernächte. Das sind +2,4 Prozent oder +476 000 Logiernächte im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode. Insgesamt 10,1 Mio. Logiernächte gingen auf das Konto der ausländischen Gäste.

Mit der Kombination aus harter Rockmusik und Erholung hat sich das Hotel Falter einen Namen gemacht. Nun macht der Familienbetrieb ab Ende Oktober Pause, um sein Rockmusik-Konzept zu erweitern.

Art-Invest Real Estate​​​​​​​ hat das Holiday Inn Express in der Fürther Innenstadt erworben. Das im Jahr 2023 von der RMA entwickelte Hotel befindet sich an der Stadthalle Fürth und umfasst 149 Zimmer sowie einen Konferenzbereich verteilt auf vier Obergeschosse.

Das Hotel Sylter Hof in Berlin steht unter neuer Leitung: Die THS Hotelbetriebsgesellschaft mbH hat das Management des traditionsreichen Hotels im Herzen der deutschen Hauptstadt. Übernommen. Hinter THS stehen die Titanic Hotels.

Ab August gehört das Althoff St. James’s Hotel & Club in London zum Portfolio von The Leading Hotels of the World (LHW). Es ist bereits das vierte Haus der Althoff Collection, das die Ansprüche der Vereinigung erfüllt.

Bei Vorlage seiner Geschäftszahlen hat Booking Holdings ein geringeres Wachstum bei den Übernachtungen im dritten Quartal prognostiziert. Im zweiten Quartal 2024 hat das Unternehmen die Schätzungen der Analysten für Umsatz und Gewinn dagegen übertroffen. Dennoch fielen die Aktien des Zimmervermittlers nachbörslich um bis zu 8 Prozent.

Der niederländische Hotelbetreiber Black Label Hospitality (BLH) hat zum 1. August 2024 das Crowne Plaza Düsseldorf-Neuss übernommen. Es handelt sich um die erste große Auslandsinvestition von BLH in Zusammenarbeit mit der Brabanter Investmentgesellschaft Somerset Capital Partners.