Arbeiterkammer Wien dokumentiert Preis-Wirrwarr bei Online-Plattformen

| Hotellerie Hotellerie

Bei der Internetsuche nach einem Flug oder Hotel sind die Preise nicht für alle gleich. Es kommt darauf an, ob Nutzer PC, Tablets oder Smartphones einsetzen, wie oft etwas und an welchem Tag etwas gekauft wird. Wie groß die Intransparenz, ist zeigt ein Test der Arbeiterkammer Wien (AK) von 30 Preisabfragen mit bis zu 25 verschiedenen Endgeräten an sechs verschiedenen Tagen in sieben Bundesländern.

Die AK hat an sechs Erhebungstagen im April zeitgleich 30 Preisabfragen von den Web­seiten amazon.at, hornbach.at, booking.com, lufthansa.com, fluege.de, opodo.com und austrian.com durchgeführt. Die 25 verschiedenen Endgeräte – stationäre PC, Laptops, Notebooks, Smartphones, iPhones und iPads – waren über Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Kärnten, Salzburg, Steiermark und Tirol verteilt. 

„Unser Test zeigt, dass Preisvergleiche für Online-Buchungen oder Online-Shopping zunehmend schwieriger werden. Die Transparenz bleibt auf der Strecke. Es ist für Konsumenten nicht nachvollziehbar, wovon die unterschiedlichen Preise abhängen“, resümiert AK Konsumentenschützerin Manuela Delapina.

Ist es billiger, mittels PC oder Smartphone oder am Dienstag oder Mittwoch zu buchen oder zu shoppen? Egal schien es jedenfalls, von wo aus man bucht. Der AK Test zeigt: Die Preise sind, vor allem im Dienstleistungsbereich (booking.com, fluege.de, opodo.com/.at), teils völlig intransparent. So war etwa bei booking.com ein Hotel in Verona für PC-, Notebook- und Laptop-Benutzer um 28,90 Euro (10,3 Prozent) teuer als für Smartphone-, iPhone- und iPad-BenutzerInnen – es spielte keine Rolle, von wo aus abgefragt wurde. Es kam aber auch vor, dass man auf opodo.com für einen Flug von Wien nach Paris mit Smartphone etwas mehr zahlen musste als mit PC, Tablet und Notebook.

Bei Opodo war auch eine unterschiedliche Preiserhöhung je nach Endgerät im zeitlichen Verlauf festzustellen: So stieg beim Flug nach Paris der Preis bei Abfrage über PC oder Notebook im Zeitverlauf um 31,08 Euro (25,6 Prozent) und über Smartphone oder iPhone um 30,33 Euro (24,8 Prozent).

Kurios: Manche AK Tester stellten auf opodo.com die angezeigte Sprache auf Deutsch um – sie landeten automatisch auf opodo.at. Beide Seiten sind bis auf die Sprache gleich aufgebaut. Aber der große Unterschied wird bei der Zahlvariante gemacht. So war bei opodo.com der Flugpreis bei Zahlung mit der Visa-Card um bis zu rund 31 Euro teurer als auf opodo.at (wo keine zusätzlichen Kosten für die Be­zahlung mit Visa Kredit­karte verrechnet wurden). „Das ist nicht zulässig“, sagt Delapina. Das Landesgericht Berlin hat nach einer Klage des Verbraucherzentrale-Bundesverbands gegen die in London ansässige Opodo Ltd. entschieden: Ein Reisevermittler darf weder für die Zahlung per Sofortüberweisung noch für die Zahlung per Kreditkarte ein Entgelt verlangen.

Bei Amazon, Hornbach, Lufthansa und Austrian Airlines waren die Preise an allen Erhebungstagen bei allen Endgeräten gleich. 

Im Online-Handel zahlen manche mehr, manche weniger. Wovon das abhängt, ist nicht klar. Die AK hält diese Preisdifferenzierung für bedenklich und verlangt von den Webshop-Betreibern mehr Transparenz bei den Preisen. AK Konsumentenschützerin Manuela Delapina: „Die Preisgestaltung wird immer mehr zu einem Rätsel. Webshop-Betreiber sollen ihre Preispolitik offenlegen – zum Beispiel, wann Rabatte gewährt werden, ob der Preis geräteabhängig ist oder davon abhängt, welche Websites besucht wurden, oder wie oft man schon im Webshop etwas gekauft hat.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Premier Inn hat ein Grundstück in Magdeburg angekauft. Das durch Premier Inn selbst entwickelte Projekt wird der erste Standort des Unternehmens in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts. Die Eröffnung ist bis spätestens 2027 geplant.

Das Portfolio der The Luxury Group von Marriott International umfasst über 529 Häuser in 73 Ländern und Territorien. Bis Ende 2024 sollen drei weitere Hotels eröffnet werden. Zudem befinden sich derzeit mehr als 260 Hotels und Resorts in der Entwicklung.

Am Ostkreuz entsteht in Berlin derzeit ein großer Büro-Standort. Auf dem Gelände des ehemaligen Hauptsitzes der Deutschen Rentenversicherung hält auch ein Premier Inn-Hotel Einzug. 2027 sollen 270 Zimmer eröffnen.

Im Stadtteil Graz-Smart City ist ein neues harry's home-Hotel eröffnet worden. Das Haus mit 140 Zimmern ist das bisher größte der Hotelgruppe. Nachhaltigkeit und die effiziente Nutzung von Ressourcen stehen im Mittelpunkt. harry’s home dokumentiert das auch mit seiner bepflanzten Außenfassade.

Der ehemalige Steigenberger-CEO Puneet Chhatwhal leitet seit sieben Jahren auch die indische Luxushotelmarke Taj der Indian Hotels Company Limited (IHCL). Nun nimmt er die Schweiz als Standort ins Visier. In Deutschland plant Taj ab 2025 den Hessischen Hof in Frankfurt zu betreiben.

Im französischen Metz eröffnet im März 2025 ein ganz besonderes Hotel. Das Maison Heler ist ein monolithisches Gebäude mit neun Stockwerken, das von einem lothringischen Haus aus dem 18. Jahrhundert gekrönt wird.

Die Oetker Collection plant eine neue Luxusherberge in St. Tropez in Partnerschaft mit den Eigentümerfamilien Pariente und Essebag. Die Eröffnung des Hotels, dessen Name geheim ist, wird mit dem Beginn der Saison 2027 erwartet.

In der letzten Woche ist in Saarbrücken ein H2-Hotel der H-Hotels Gruppe eröffnet worden. In dem Neubau verteilen sich 182 Doppel- sowie 20 Vierbettzimmer von der zweiten bis in die achte Etage.

Im Heideort Salzhausen brannte vor sieben Jahren ein großer Teil eines Reetdach-Ensembles ab. Als Hotel soll das gediegene Landgasthaus mit tausendjähriger Geschichte 2027 wieder eröffnet werden.

Das Jahr 2025 markiert ein besonderes Kapitel für die HSMA Deutschland e.V. Seit 55 Jahren ist die Hospitality Sales & Marketing Association ein Partner und Impulsgeber für die Hotellerie. Dieses Jubiläum wird am 13.1.2025 mit einer Gala in Bonn gefeiert – ein Abend, der Mitglieder, Partner und Branchenfreunde zusammenbringen soll.