Was in der letzten Woche noch eine unbestätigte Meldung war, ist jetzt gewiss: Accor übernimmt die Mövenpick Hotels & Resorts für 482 Millionen Euro. Das bestätigte jetzt Accor in einer Pressemitteilung.
Mit der Integration in die französische Hotelgruppe werde das Wachstum weiter beschleunigt, da Mövenpick nun einen Zugang zum Kundenbindungsprogramm von Accor und von neuen Vertriebskanälen profitiere. "Mit der Übernahme von Mövenpick festigen wir unsere führende Position auf dem europäischen Markt und beschleunigen unser Wachstum in den Schwellenländern, insbesondere in Middle Osten, Afrika und Asien-Pazifik. Die Marke Mövenpick ist die perfekte Kombination Modernität und Authentizität und ergänzt unser Portfolio ideal. Das europäisch-schweizerische Erbe passt perfekt zu AccorHotels.“, sagt Sébastien Bazin, Chairman and CEO von AccorHotels.
Die Transaktion, die in der zweiten Hälfte des Jahres abgeschlossen werden soll, steht unter dem Vorbehalt von behördlichen Genehmigungen. Der Partner von Mövenpick, die Kingdom Holding, habe dem Verkauf ebenfalls zugestimmt, hiess es in einer Pressemeldung der Mövenpick Holding. Die anderen Geschäfte der Mövenpick-Holding, also Mövenpick Fine Foods, Mövenpick Wein und Marché International, seien von den Änderungen nicht betroffen.
Mövenpick zählt derzeit mehr als 20.000 Zimmer in 83 Hotels in Afrika, Asien, Europa und dem Nahen Osten zu seinem Portfolio. Mövenpick will bis Ende 2018 in neun Ländern elf Hotels eröffnen und im Jahr 2020 auf 125 Hotels kommen.
Mit der Übernahme baut Accor seine Position als einer der größten Luxushotelbetreiber der Welt deutlich ausbauen. Nach dem Einstieg bei 25hours übernahm AccorHotels vor knapp zwei Jahren, schon die Luxusmarken Fairmont, Raffles und Swissotel für 2,7 Milliarden Dollar.
Auch nach dem FRHI-Kauf befindet sich Accor weiter im Übernahmefieber. Anfang April 2017 kündigte AccorHotels eine strategische Partnerschaft mit der Mantis-Gruppe in Afrika an. Accor erwarb eine 50-prozentige Beteiligung an dem Unternehmen, das 28 Luxushotels in Afrika betreibt. Ebenfalls im April hat Accor die Restaurant-Reservierung- und Tisch-Management-Plattform ResDiary gekauft.
Die Franzosen zahlen Mövenpick mehr oder weniger aus der Portokasse. Das Unternehmen hat gerade die Mehrheit an seiner Immobilienabteilung Accorinvest für 4,4 Milliarden Euro verkauft.