Seit Samstag steigt in Wien mit der EuroPride 2019 die größte gemeinsame Veranstaltung der europäischen LGBTIQ-Community. Sie findet jedes Jahr in einer anderen europäischen Stadt statt und zieht jede Menge Besucher an. Rund eine Million Besucher werden bis zum 16. Juni in Wien erwartet, etwa die Hälfte davon Touristen. In diesem Jahr steigt das Ganze unter dem Motto „together & proud“, wie die Initiatoren auf ihrer Webseite schreiben. Dies soll alle einladen, daran teilzunehmen, sich einzubringen und ihre eigenen Visionen bei der Großveranstaltung zu verwirklichen.
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Um auch die Hoteliers der Stadt auf die Gäste einzustellen, hat die Wirtschaftskammer Wien zuvor Tipps für den richtigen Umgang mit der bunten Community zusammengestellt:
- Zwei Männer haben eine Reservierung für ein Doppelzimmer. Nehmen Sie nicht automatisch an, dass das ein Versehen war. Es muss auch nicht bedeuten, dass die beiden ein Paar sind. Einfach gesagt: Bestätigen Sie die Reservierung. Sollte tatsächlich ein Fehler passiert sein, werden es Ihnen die Betroffenen selbst sagen.
- Zeigen Sie keine übertriebene Freundlichkeit. Wenn bei Ihnen beispielsweise zwei Frauen einchecken und Sie feststellen, dass diese ein Paar sind, behandeln Sie diese, wie Sie alle anderen Gäste auch behandeln würden. Übertriebene Begeisterung kann auch diskriminierend wirken.
- Wenn ein Mann beim Einchecken sagt, dass er auf Hochzeitsreise ist, erwarten Sie nicht, dass unbedingt eine Frau als Ehepartner erscheint. Fragen Sie einfach: „Wie ist der Name des anderen Gastes?“
- Wenn ein gleichgeschlechtliches Paar gegenseitig „von meiner/m Ehefrau/ Ehemann“ spricht: Folgen Sie einfach dieser Bezeichnung in ihrer eigenen Ansprache.
- Seien sie nicht überrascht, wenn eine Frau bei Ihnen eincheckt und in ihrem Reisepass ein männlicher Name steht. Vermutlich wird sie Ihnen mitteilen, mit welchem Namen sie während ihres Aufenthaltes angesprochen werden will.
- Vertrauen Sie besser nicht darauf, dass alle Ihre MitarbeiterInnen das zu erwartende Verhalten gegenüber LGBT-Gästen ganz automatisch an den Tag legen. Klären Sie in einer kurzen Lerneinheit ihre MitarbeiterInnen auf, damit unangenehme oder diskriminierende Vorfälle ausgeschlossen werden können.
- Sie wollen Gäste aus der LGBT-Community gewinnen? Sie können beispielsweise spezielle Events der Community durch die Zurverfügungstellung von Räumen für Diskussionen oder Sponsoring unterstützen.
- Sorgen Sie dafür, dass die MitarbeiterInnen an der Rezeption bzw. der Concierge sich ein wenig in der LGBT-Szene auskennen und hilfreiche Tipps zur Freizeitgestaltung geben können.
- Ein einfacher Marketing-Tipp für die LGBT-Zielgruppe: Achten Sie darauf, dass in Ihrem Fotomaterial nicht ausschließlich heterosexuelle Paar abgebildet sind. Es müssen keine gleichgeschlechtlichen Paare sein. Es reicht, einfach Männer oder Frauen solo abzubilden.
Wie Markus Grießler, Spartenobmann für Tourismus und Freizeitwirtschaft, dem Kurier verriet, passiere Diskriminierung meist „unabsichtlich“. Daher würden sie die Unternehmer dabei unterstützen, nicht aus Unachtsamkeit in eine Falle zu tappen.