Geplante Etraveli-Übernahme – Booking will Berufung gegen EU-Entscheidung einlegen

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Booking Holdings hat bestätigt, dass es gegen die Entscheidung der europäischen Regulierungsbehörden, die Übernahme der Etraveli Group zu untersagen, Berufung einlegen will. Hotelverband Deutschland sieht die Entscheidung als wichtigen Schritt, um die Marktmacht von Booking zu begrenzen. (Tageskarte berichtete)

Die Europäische Kommission hat heute, am Montag, den 25. September, ihre Entscheidung veröffentlicht, die Übernahme gemäß der EU-Fusionskontrollverordnung zu untersagen. Darin heißt es, dass die Übernahme es Booking ermöglicht hätte, seine marktbeherrschende Stellung auf dem Markt für Hotel-Online-Reisebüros ("OTAs") im Europäischen Wirtschaftsraum ("EWR") zu stärken.

Booking Holdings gab seine Entscheidung, die Etraveli Group von CVC Capital Partners für 1,6 Milliarden Euro zu übernehmen, im November 2021 bekannt. ETraveli, das sich im Besitz des Private-Equity-Unternehmens CVC Capital Partners befindet, ist Eigentümer von Gotogate und Mytrip und betreibt außerdem den Anbieter von Vertriebsdiensten für Airline-Inhalte TripStack.

„Die Entscheidung der Europäischen Kommission weicht nicht nur von geltendem Recht und Präzedenzfällen ab, sondern beraubt die Verbraucher auch der Reiseoptionen, auf die sie ein Recht haben“, sagte der Geschäftsführer von Booking, Glenn Fogel, in einer Erklärung.

Booking sagt weiter, dass das Unternehmen der Überzeugung sei, dass die Kommission sowohl in Bezug auf den Sachverhalt als auch auf das auf diese Transaktion anwendbare Recht falsch liege, die von mehreren Wettbewerbsbehörden, einschließlich der britischen Competition & Markets Authority und der amerikanischen FTC, ohne Auflagen genehmigt worden sei.  Die Kommission hätte die hart umkämpften Reisemärkte für Flüge und Unterkünfte grundlegend falsch eingeschätzt, und ihre Entscheidung stelle eine unerklärliche Abweichung von den eigenen Leitlinien der Kommission für nichthorizontale Zusammenschlüsse dar, die für die Kommission rechtlich bindend seien.

HOTREC und der Hotelverband Deutschland (IHA) sehen die Entscheidung dagegen als einen wichtigen Schritt, um die Marktmacht einer der größten und einflussreichsten Online-Plattformen, die das tägliche Geschäft tausender kleiner und mittlerer Hotelbetriebe beeinflusst, einzugrenzen. Wäre die Übernahme genehmigt worden, wäre Booking Holdings in der Lage gewesen, zwischen seinen unterschiedlichen Dienstleistungen stärkeres Cross-Selling zu betreiben und eine noch größere Dominanz im Hotelmarkt auszuüben. Laut HOTREC Distribution Study 2022 ist der Marktanteil von Booking.com im Bereich Hotelunterbringung bereits von 60% in 2013 auf 71% in 2021 gewachsen.

Marie Audren, HOTREC Generaldirektorin, betont: „HOTREC hat lange vor der Marktmacht Bookings und den Auswirkungen für die europäischen Hoteliers gewarnt. Die heutige Entscheidung der Europäischen Kommission zeigt, dass diese Sorgen ernst genommen wurden, und kann daher nur begrüßt werden. HOTREC wird weiter wachsam bleiben und auf jede Geschäftsentwicklung, die kleine und mittlere Hotels betrifft, entschieden reagieren.“

„Die heutige Untersagung der Übernahme von eTraveli durch Booking Holdings ist wegweisend. Denn jetzt ist klar, dass auch die EU-Kommission das Buchungsportal als marktbeherrschend einstuft. Positive Auswirkungen auf anhängige Gerichtsverfahren und Gatekeeper-Nominierungen nach dem Digital Markets Act (DMA) liegen nun auf der Hand“, kommentiert Tobias Warnecke, Geschäftsführer des Hotelverbands Deutschland (IHA).


 

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