Gastbeitrag von Gert Koolma, IDeaS
Seit zwei Jahrzehnten bin ich in der Hotellerie unterwegs, zunächst als Mitarbeiter in einem Hotel und heute Technologieanbieter, oft komme ich als Gast in die Häuser. Eines kann ich mit Sicherheit feststellen: Viele Dinge haben sich positiv verändert. Ich habe in Hunderten Hotels der meisten großen Marken übernachtet. Was auffällt: Immer mehr Unternehmen starten Initiativen im „grün zu werden“.
Alles begann wohl mit dem Aufkleber auf dem Badezimmerspiegel, der die Gäste aufforderte, ihre Handtücher wiederzuverwenden. Stellen Sie sich all die Chemikalien, das Wasser, den Strom, den Treibstoff für den Wäschetransport und andere Ressourcen vor, die in den letzten Jahren durch diese energieeffiziente Initiative eingespart wurden. Ich habe keine Zahlen, aber sie müssen riesig sein. Viele Hotels verzichten heute darauf, in jedem Zimmer Bademäntel auszulegen, sondern geben diese nur auf Wunsch der Gäste aus.
Der nächste Schritt der Hotels war es, Badezimmer-Amenities durch Seifen- und Lotion-Spender zu ersetzen. Ich persönlich hatte immer großen Gefallen an den kleinen Flaschen mit Seife, Shampoo und Spülung, aber seien wir ehrlich: Sie sind eine totale Verschwendung.
Die globale Denkweise zu Naturschutz und Nachhaltigkeit scheint sich über Nacht verändert zu haben. Die Millennials und die Generation Z oder, wie auch immer die Generation danach benannt wird, sind kritischer und wollen zu einer besseren, saubereren Welt beitragen.
So gab es zum Beispiel noch nie mehr Vegetarier und Veganer als heute. Biologische und regionale Lebensmittel liegen im Trend, da die Menschen wissen wollen, woher ihre Nahrung kommt und wie sie hergestellt wurden. Warum sollten Sie Äpfel aus Neuseeland kaufen, wenn Sie in Deutschland leben? Sie unterstützen lieber die lokalen Apfelbauern!
Die Märkte haben reagiert. Sie haben die Stimme des Verbrauchers gehört und bieten neue Alternativen an. Ja, einige dieser Produkte könnten auch profitabler sein, denn die Käufer haben gezeigt, dass sie bereit sind, mehr für umweltfreundliche Alternativen zu bezahlen und auch Opfer zu bringen. Immer mehr Menschen haben sich dafür entschieden, kein Auto zu besitzen, sondern stattdessen Mitfahrgelegenheiten, öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad zu nutzen.
Einige Hotels betreiben inzwischen Bienenstöcke auf ihren Dächern und bieten den Gästen frischen Honig zum Frühstück oder in ihren Cocktails zur Happy Hour. Andere Häuser haben „lebendige Wände“ entworfen, die nachweislich die Luftqualität verbessern und die Energiekosten senken. Angefangen bei Solarmodulen bis hin zur Einbeziehung von mehr natürlichem Licht, wiederverwendbaren Schlüsselkarten aus Holz bis hin zu Recycling-Papierbügeln - die Liste der Hotels, die eine gemeinsame Anstrengung unternehmen, erweitert sich stetig.