Gutes tun im Schlaf: Jens Sroka betreibt geplantes Hotel von „Viva con Agua“ in Hamburg

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Die Hilfsorganisation Viva con Agua baut ein Hotel am Hamburger Hauptbahnhof. Als Investitoren sind Jan Delay, Bela B., Kevin Kuranyi und Saskia Bauer dabei. Zimmer werden von Jan Delay und Barbara Schöneberger eingerichtet. Jens Sroka von den Heimathafen Hotels wird das Hotel mit bauen und betreiben.

Nach Mineralwasser, Goldeimer-Klopapier und dem sozialen Kunstverkauf der Millerntor Gallery startet die gemeinnützige Organisation Viva con Agua mit der Villa Viva in Hamburg ein weiteres "Social Business". Das zwölfstöckige Gasthaus, das bis Ende 2023 im Münzviertel zwischen Hauptbahnhof und Deichtorhallen entstehen soll, werde mehr als 300 Gästebetten für jeden Geldbeutel bieten, sagte Viva con Agua-Gründer Benny Adrion am Montag zum Baustart. Geplant seien neben 139 Zimmern auch eine Campingetage, eine Bar, ein Restaurant, ein Yogaraum, von Künstlern gestaltete Artrooms sowie Konferenz- und Büroflächen. «Wir wollen Wasserprojekte unterstützen», sagte Adrion. «Wir wollen das nicht nur mit Spenden machen. Wir wollen das mit Social Business machen.»

Ein Großteil der Gewinne aus der Villa Viva werde in die Projektarbeit fließen. Die Villa Viva Holding werde von einer «Shareholder Gang» aus sozial engagierten Investoren mit 5,5 Millionen Euro Eigenkapital ausgestattet. Unter den Gangmitglieder sind unter anderem Musiker wie Jan Delay und Bela B. oder Ex-Fußball-Profi Kevin Kuranyi. «Wir sind fest entschlossen, einen Teil dazu beizutragen, dass unsere Welt noch nachhaltiger, sozialer und freudvoller wird in den kommenden Jahren», sagte Adrion. «Mit Villa Viva wollen wir daher zeigen, dass soziales Wirtschaften gleichzeitig nachhaltig und erfolgreich sein kann.»

Geplant sind insgesamt 140 Übernachtungsmöglichkeiten. Im „Camping Ground“ soll man für 19,90 Euro einchecken können, hier hat man ein Bett und einen Stauraum für sich, der abtrennbar ist und somit ein Mindestmaß an Privatsphäre bietet. Darüber hinaus wird es die Zimmerkategorien „winzig“, „klein“, „mittel“, „groß“, „schick“ und „Dicke Hose“ geben. Bei Letzterer handelt es sich um zwei Suiten (300 Euro/Nacht), die eine eingerichtet von Jan Delay, die andere von Barbara Schöneberger. Die günstigsten Preise liegen bei 19 Euro pro Nacht.

Darüber hinaus wird in dem Haus auch das Unternehmen Viva con Agua selbst mit seinen Büros einziehen und es wird Konferenzräume und diverse Shared-Spaces geben. Im Erdgeschoss ist eine Gastronomie geplant, auf dem Dach eine sogenannte „Roof Drop“-Bar, deren Name symbolisch das Thema Wasser aufgreift. Auch optisch wird die „Villa Viva“ sich von ihrer Nachbarschaft absetzen. So soll die Fassade an zwei Seiten vollständig begrünt werden.

Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) sprach von einem «Leuchtturm der Gemeinwohlökonomie». Die Vergabe des Grundstückes sei über das städtische LIG-Immobilienmanagement im Rahmen einer Konzeptausschreibung erfolgt. Solche Projekte zeigten, das Hamburg nicht nur «Stadt der Pfeffersäcke», sondern «auch die Hauptstadt des zivilgesellschaftlichen Engagements» und Stiftungshauptstadt sei. «Wir haben eigentlich all die Zutaten, die man braucht, um auch eine Hauptstadt des Social Business, der Gemeinwohlökonomie zu werden.»

Viva con Agua musste selbst keinen Cent investieren. Die Gründer hatten einen Investorenkreis gewinnen können – darunter die Gebrüder Braun vom Miniaturwunderland, Jan Delay, Bela B, Kevin Kuranyi und Saskia Bauer – die mit 5,5 Millionen ein Drittel des Gesamtinvestments tragen. Die Viva con Agua Stiftung und der Viva con Agua Sankt Pauli e.V. hält damit die Mehrheit der Anteile an dem Geschäftsmodell. Für den übrigen Teil der Baukosten gewährt die Umweltbank ein Darlehen. 

Wer nicht bis 2023 warten möchte, um sich einen Eindruck von dem Villa-Viva-Konzept zu verschaffen, der sollte bei seinem nächsten Kapstadt-Besuch daran denken. Dort wurde nämlich Anfang des Jahres die erste Villa Viva eröffnet. Das Modell sei „weltweit skalierbar“, so die Initiatoren. Und in Zukunft sollen noch möglichst viele weitere Standorte hinzukommen.


 

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