Der Düsseldorfer Hotelmarkt konnte im vergangenen Jahr trotz weniger Messen 3,5 Prozent mehr Übernachtungen verbuchen und verfehlte damit nur knapp die 5-Millionen-Marke. Im gesamten Düsseldorfer Beherbergungsgewerbe (inklusive Hotels, Hotels garnis, Pensionen, Gasthöfe, Jugendherbergen und Campingplätze) wurden dabei 40 Prozent der Übernachtungen durch internationale Reisende generiert. Im Vergleich zu 2017 sank der Anteil damit um einen Prozentpunkt. Ausländische Gäste fragten 2018 2,2 Prozent mehr Übernachtungen nach, während die Nachfrage bei deutschen Übernachtungsgästen um 4,5 Prozent stieg.
„Düsseldorf blickt auf ein vergleichsweise schwaches Messejahr zurück und muss daher in 2018 einen leichten Rückgang der Internationalität hinnehmen. Das gesamte Übernachtungswachstum lag mit 3,5 Prozent aufgrund der fehlenden Leitmessen unter dem langfristigem Durchschnitt von 4,6 Prozent, stellt aber trotzdem ein erfreuliches Ergebnis dar“, meint Daniela M. Bense, Project Manager Hotel bei Dr. Lübke & Kelber GmbH. „In diesem Jahr ist wieder mit mehr Messebesuchern zu rechnen. Ein erwartetes Plus von vier Prozent beim Übernachtungsaufkommen sollte dafür sorgen, dass die 5-Millionen-Marke erstmals durchbrochen wird.“
Starke Verluste beim RevPAR
Die Düsseldorfer Kettenhotellerie generierte im vergangenen Jahr einen durchschnittlichen Erlös von 70,30 Euro pro Zimmer (RevPAR) und verzeichnete damit einen Verlust von 14,70 Euro gegenüber 2017. Im RevPAR-Ranking der Top-10-Hotelstandorte fällt die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt damit vom zweiten auf den viertletzten Platz knapp vor Frankfurt mit 69,60 Euro und Leipzig und Dresden mit etwas über 50 Euro. „Düsseldorf musste in 2018 den größten Rückgang beim durchschnittlichen Zimmererlös unter den Top-10-Standorten verkraften, zu dem besonders die durch fehlende Messen geprägten Monate März und Mai beitrugen. Der erlösstärkste Monat war der November, in dem die Kettenhotels einen RevPAR von 99,60 Euro erzielten“, sagt Bense.
Weiterhin letzter Platz bei der Bettenauslastung
Zur Jahresmitte 2018 standen in Düsseldorf insgesamt 27.832 Betten in 226 Betrieben zur Verfügung – ein Plus von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit einer Bettenauslastung von 49,0 Prozent belegt Düsseldorf weiterhin den letzten Platz im Vergleich der zehn größten Hotelstandorte hinter Stuttgart (50,3 Prozent). „Seit 2011 ist das Bettenangebot in Düsseldorf schwächer gestiegen als die Nachfrage. Durch einen moderaten Kapazitätsausbau bei etwas höherer Nachfrage in den letzten Jahren hat sich die Auslastung leicht erhöht, liegt aber trotzdem weiterhin auf einem relativ geringen Niveau“, so Bense.
Massiver Kapazitätsausbau geplant
Nachdem 2018 fünf Hotels mit 730 Zimmern eröffnet wurden, soll der Düsseldorfer Hotelmarkt in den kommenden Jahren um insgesamt 5.650 Zimmer erweitert werden. Dafür sind 23 neue Hotels in Planung oder befinden sich bereits im Bau. Allein in diesem Jahr bereichern vier Hotels den Markt um 859 Zimmer, darunter das Ruby Leni in der Jahnstraße, das bereits eröffnet hat. Die meisten Projekte sind für 2020 sowie 2021 angekündigt und umfassen nahezu 7.800 neue Betten. Insgesamt bedeuten die Pläne einen Kapazitätsausbau von rund 40 Prozent bis 2024. Rund 62 Prozent aller erwarteten Zimmer werden im Midscale-Segment angesiedelt sein, 22 Prozent entfallen auf das Economy-Segment. Bei den verbleibenden Hotelprojekten handelt es sich um Upscale-Entwicklungen, wie dem 4-Sterne Novotel am Flughafen in der Wanheimer Straße 72, das 2020 mit 210 Zimmern eröffnen wird. Projekte im Luxus-Segment sind aktuell nicht geplant.