Die größte Stadt in Rheinland-Pfalz ist bekannt als Medienstadt und als starker Wirtschaftsstandort, vor allem in Branchen wie Bildung und Forschung sowie Biotechnologie und Gesundheitswirtschaft. Als touristisches Top-Ziel war Mainz bisher nicht bekannt, warum es sich aber lohnt bei diesem „Underdog“ genauer hinzusehen, zeigt die Analyse von Christie & Co.
Mainz ist vor allem aufgrund des Messe- und Kongressgeschäfts sowie der zahlreichen namhaften Unternehmen für seinen Geschäftstourismus, der ca. 80% ausmacht, bekannt. Dass diese Stadt aber auch touristisches Potential mit sich bringt, war bisher zweitrangig. Die Weinstadt, die über Sehenswürdigkeiten wie den Mainzer Dom, den Kirschgarten oder das Gutenberg Museum verfügt, lockt immer mehr Touristen an. Seit 2013 hat sich die Anzahl der Übernachtungen in Hotels in Mainz positiv entwickelt (+4,4%) und verzeichnete 2016 mit mehr als 880 Tsd. Übernachtungen einen Rekord.
Die Auslastung des Mainzer Hotelmarkts stieg in den letzten fünf Jahren kontinuierlich und erreichte 2017 einen Rekordwert von 74%. Die durchschnittliche Netto-Zimmerrate verzeichnete ebenfalls einen generellen Aufwärtstrend, wenngleich in den Jahren 2015 und 2016 ein Rückgang registriert wurde. Diesem konnte durch die verstärkte Vermarktung als Messe- und Kongressstandort in 2017/2018 Einhalt geboten werden. „Die Stadt Mainz ist weit mehr als nur eine Stadt mit schönem Stadtbild und ein starker Wirtschaftsstandort, insbesondere durch eine gezielte Vermarktung als Messe- und Kongressstandort gewinnt sie an Profil“, verrät Yasemin German, aus dem Advisory & Valuations Team bei Christie & Co. Durch diese bewusste Vermarktung konnte die Durchschnittsrate auf 110 € klettern (+3,0% im Vergleich zum Vorjahr). „Damit liegt Mainz sogar vor Städten wie Berlin und Düsseldorf,“ so German weiter. Insgesamt verbesserte sich der RevPAR seit 2013 um 10 € auf 78 € in 2018.
„Diese Zahlen machen Mainz auch für Investoren und Hotelbetreiber interessant,“ erklärt German. Nachdem das Angebot in den letzten Jahren rückläufig war, werden bis 2020 vier Hoteleröffnungen erwartet, die den Zimmerbestand um rund 32% erhöhen werden. Im Zollhafen Mainz, eine 30 ha große Quartiersentwicklung im Norden der Stadt, befinden sich bereits die Hotels Super 8 und H2 im Bau. Bis 2025 soll dieser Standort fertiggestellt werden und viel Raum für künftige Investoren bieten. „Es bleibt spannend in welche Richtung sich Mainz entwickeln wird“, so German abschließend.