Der Hotelverband Deutschland (IHA) kritisiert die Entscheidung der Bundesregierung, dass Hotels auch weiterhin geschlossen bleiben müssen. Es gäbe keine wissenschaftlichen Erkenntnisse und Fakten, auf die sich die Entscheidungsträger berufen könnten, heißt es in einem Blogpost auf der Verbandsseite.
Anlass für den Unmut ist eine neue Studie des Robert-Koch-Instituts die Erkenntnisse liefern soll, in welchen Situationen ein erhöhtes Infektionsrisiko mit SARS-CoV-2 vorliegt. Besonders bitter: Die RKI-Studie lasse keine Rückschlüsse auf Hotels und Gastronomien zu, da diese seit November faktisch geschlossen sind.
„Für die Studie gibt es noch keine Ergebnisse oder Zwischenergebnisse. (…) Aussagen darüber, ob Hotelaufenthalte mit einem erhöhten Covid-Infektionsrisiko verbunden sind, können nur gemacht werden, wenn Hotelaufenthalte während der weiteren Laufzeit der Studie auch wieder in nennenswertem Umfang möglich sind“, bestätigte das RKI auf Nachfrage des IHA. Der Hotelverband Deutschland fühlt sich „verschaukelt“ und vermutet „ohne belastbare RKI-Erkenntnisse scheuen sich die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsident*innen offensichtlich, einen Stufenplan zum Re-Start des Gastgewerbes auch nur anzudiskutieren.“ Von einer evidenzbasierten, wissenschaftlich fundierten Lockdown-Politik könne man wohl kaum sprechen. Stattdessen fordert der IHA: „Schafft endlich Wissen und gebt der Branche eine Chance, sich aus diesem gänzlich unverschuldeten Dilemma wenigstens herauszutesten!“