Massentourismus - Amsterdam stoppt Neubau von Hotels

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Amsterdam kämpft gegen den Ansturm des Massentourismus. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Stadt 21 Millionen Hotelübernachtungen, wobei die Übernachtungen in Ferienwohnungen, Bed and Breakfasts und Kreuzfahrten noch nicht mitgerechnet sind. Deshalb hat die Stadtregierung nun beschlossen, "Nein zu neuen Hotels" zu sagen, wie es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung heißt.

Die Verabschiedung der Verordnung "Tourismus in Balance Amsterdam" durch den Stadtrat im Juni 2021 ist das Ergebnis der Volksinitiative "Amsterdam hat die Wahl". Diese Initiative verpflichtete die Regierung zum Eingreifen, wenn die Zahl der jährlichen Besucher 18 Millionen übersteigt. Seitdem liegt die Obergrenze bei 20 Millionen Besuchern pro Jahr.

Laut einer weiteren Erklärung der Stadt darf der Tourismus keine Belästigung für die Einwohner darstellen. Aus diesem Grund hat Amsterdam eine Reihe von Maßnahmen entwickelt, um dem wachsenden Massentourismus entgegenzuwirken. Hauptziel ist es, ein Gleichgewicht zwischen den Besucherströmen und der Lebensqualität der Einwohner zu finden. Als Teil dieser Bemühungen hat der Bürgermeister von Amsterdam auch die Legalisierung von zwei Drogen gefordert, um den Drogenhandel einzudämmen.

Die Hotelpolitik Amsterdams war laut der Mitteilung schon 2017 streng. Damals hätten nur drei Hotelprojekte die strengen Vorgaben der Stadt erfüllt. Aber es gebe auch 26 Neubauprojekte, die in den Jahren davor bereits genehmigt worden waren und nun ausgeführt werden.

So dürfe ein neues Hotel nur unter Auflagen (dazu gehören Nachhaltigkeit und Energieeffizienz) gebaut werden, wenn an anderer Stelle ein Hotel schließt. Die Zahl der Schlafplätze darf sich nicht erhöhen. "Wir ermutigen Hotelbesitzer, einen Standort außerhalb des Stadtzentrums zu wählen", schreibt die Stadt.

Die Maßnahmen der Stadt Amsterdam gegen den Massentourismus umfassen: 

  • Einschränkung von "lästigen" Junggesellenabschieden und organisierten Kneipentouren
  • Einschränkung von Flusskreuzfahrten
  • Umwandlung von Hotels in Wohn- oder Bürogebäude
  • Genehmigung neuer Hotels nur unter bestimmten Bedingungen
  • Verbot neuer Touristenläden
  • Einschränkung von Ferienwohnungen
  • Festlegung von Sperrzeiten für Gastronomiebetriebe
  • Rauchverbot in Teilen der Innenstadt
  • Imagekampagne ab 2023

 

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