Das Haus Hohenzollern fordert die Burg Rheinfels im Mittelrheintal gegenüber der Loreley zurück. Der Ururenkel vom Wilhelm II. hat Klage gegen Rheinland-Pfalz und das First-Class-Hotel Schloss Rheinfels eingereicht (Tageskarte berichtete) Jetzt meldet sich der bekannte Hoteldirektor Gerd Ripp zu Wort, verlangt Rechtssicherheit und lädt die Kaiser-Enkel ein zum „Königsweg“.
Gerd Ripp schreibt: „Ich kann nur mein Befremden darüber ausdrücken, dass hier mehr als 80 Jahre später juristisch in einer solchen Form und mit einer 300seitigen Klageschrift „in den Krümeln“ gewühlt wird. Dies zu Lasten aller, die sich bisher aus gutem Grund rechtssicher wähnten und viel Geld und Herzblut eingebracht haben in eine kontinuierliche Zukunftsentwicklung der Region. Vor allem aber des Schlosshotels Rheinfels, das mein Lebensinhalt nun schon seit 36 Jahren ist. In Hinblick auf den Glauben an die Tragfähigkeit des mit der Stadt geschlossenen Erbpachtvertrages haben wir in die Schloss-Immobilie unglaublich viel investiert. Schlimmer noch: Um einen Renovierungsstau weiterhin zu vermeiden, stehen wir zwangsläufig vor den nächsten Investitionen. Da kann es wenig beruhigen, dass die vielen Millionen, die ich bisher hier investiert habe, zweifelsfrei erstattet werden müssen, wenn das juristische Tauziehen zu einem wie auch immer gearteten Ende gekommen ist. Das kann erfahrungsgemäß Jahre dauern. Wie ich in der Zwischenzeit die betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten weiter sicherstellen kann, darüber erwarte ich mir zumindest einen ersten Fingerzeig durch das Landgericht Koblenz, das ja am 25. Oktober diesen Jahres zu einer ersten Einschätzung kommen muss.
Für wesentlich sympathischer und vor allem volksnäher hielte ich es, wenn der klagende Prinz von Preußen ein persönliches Gespräch mit mir suchen würde, dass es mir ermöglicht, seine Intentionen für den Fall aller Fälle verbindlich einzuschätzen. Adelshäuser haben, wie man sieht, einen erstaunlich langen Atem. Unternehmer müssen aber jeden Tag in die Zukunft investieren und Wirklichkeit gestalten. Dafür braucht man Rechts- und Planungssicherheit. Dazu könnte der Kaiser-Enkel beitragen mit verbindlichen Erklärungen zum Umgang mit dem Erbpachtvertrag für den Fall seines Obsiegens im juristischen Tauziehen. Auch wenn ich nicht der Einzige bin, der die Erfolgsaussichten seiner Klage als nicht allzu hoch einschätzt.
Wie ich vernehme, ist der Chef des Hauses Hohenzollern im benachbarten Lahnstein in ein kaufmännisches Projekt involviert. Er ist jederzeit herzlich eingeladen zu einem menschlichen Ansatz, nämlich einem guten Gespräch auf Schloss Rheinfels.“