In den letzten Monaten haben sich in der Hotellerie Buchungen über Online-Portale gehäuft, bei denen die Kontakt- und Kreditkartendaten des vermeintlichen Gastes gefälscht waren. Der Hotelverband hat zu dem Thema eine Umfrage durchgeführt, bei der mehr als dreiviertel der Hotels über Fake-Buchungen im Jahr 2018 berichten. Markus Luthe äußert einen Verdacht.
An der Umfrage haben sich 636 Hoteliers beteiligt, die der des Hotelverband damit zwar nicht als repräsentativ, aber als hinreichend aussagekräftig bezeichnet. Ergebnis: 77,2 Prozent der Befragten berichten sie hätten im Jahr 2018 Fake-Buchungen erhalten. Bei 51,4 Prozent der Hoteliers hat demnach die Zahl der gefälschten Buchungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zugenommen und nur bei 6,8 Prozent abgenommen. Im Durchschnitt erhielten die von einer Zunahme betroffenen Hoteliers 70% mehr gefälschte Buchungen im Zeitraum Januar bis August 2018 als im Vorjahreszeitraum.
Damit sei das gefühlte Phänomen der zunehmenden Fake-Buchungen ein sehr reales Problem, schreibt Luthe ein einem Blog-Post und äußert einen Verdacht zur Ursache: Neben den sogenannten Visa-Buchungen, aus dem arabischen Raum, China, Indien, Russland usw., die als „Nachweis einer Wohnadresse“ genutzt würden, und Buchungen, die über die hohe Anzahl der Affiliate-Partner der Portale ausgelöst werden könnten, mutmaßt der Chef des Hotelverbandes, dass auch das neue Kunden-werben-Freunde-Programm von Booking ursächlich sein könnte. Booking-Kunden würde dabei für eine erfolgreiche Weiterempfehlung des Hotels an Freunde sage und schreibe 11Prozent der Übernachtungskosten zurückerstattet; die Freunde erhalten obendrein ebenfalls ein Kickback von 11 Prozent. Luthe fürchtet, dass Booking.com seine Kunden hiermit zu Falschbuchungen zu Lasten der „Hotelpartner“ geradezu verleite. Auf Presseanfragen, zum Beispiel von der AHGZ, habe Booking bislang nicht reagiert.