Die Rostocker Arcona Hotels & Resorts sind in wirtschaftliche Schieflage geraten. Das Unternehmen unter der Geschäftsführung von Alexander Winter hat eine Gruppeninsolvenz in Eigenverwaltung für die deutschen Betriebe der arcona Management GmbH beantragt.
Ziel der Gruppeninsolvenz in Eigenverwaltung sei es, das Unternehmen im Ganzen zu erhalten und für die Zukunft neu aufzustellen. Die Gehälter für die insgesamt rund 500 betroffenen Mitarbeiter sind durch das Insolvenzausfallgeld bis Ende Januar gesichert. Das Unternehmen glaubt, dass somit genügend Zeit für die nächsten Sanierungsschritte bleibe.
Arcona betreibt derzeit zehn Hotels, vornehmlich in Feriendestinationen wie Rügen, Sylt und Kitzbühel. Zum Portfolio zählen unter anderem das Hotel Elephant Weimar, das Romantik Hotel auf der Wartburg und der Golfclub Schloss Teschow. Arcona hatte seine 17 Stadthotels und zwei Projekte 2019 an Vienna House abgegeben.
Die Arcona Hotels & Resorts
- Wyn Strandhotel Sylt
- Vju Hotel Rügen
- Koopmanns Hotel und Lädchen, Göhren auf Rügen
- Arcona Living Appartements First Sellin
- Hotel Kaiserhof Heringsdorf
- Hotel Elephant Weimar
- Romantik Hotel auf der Wartburg Eisenach
- Erika Boutiquehotel Kitzbühel
- Barefoot Hotel Mallorca
- Künstlerquartier Seezeichen, Ahrenshoop
Inhaber und Gesellschafter von arcona sind Alexander Winter und Treugast-Gründer Prof. Stephan Gerhard. Firmensitz ist die denkmalgeschützte Zeeck‘sche Villa in Rostock.
2008 gegründet, sind die arcona Hotels & Resorts mit Sitz in Rostock auf den Betrieb und die Entwicklung von Freizeit- und Ferienhotels spezialisiert. Als Lizenznehmer des von Til Schweiger entwickelten Barefoot-Konzepts betreibt arcona außerdem ein Barefoot-Hotels auf Mallorca. Ein weiteres Barefoot ist in Bad Wiessee am Tegernsee in Planung. Die ausländischen Betriebe in Österreich und Spanien sind von der Insolvenz in Eigenverwaltung allerdings nicht betroffen. Das Hotelprojekt in Hinterstoder/Oberösterreich wurde bereits vor einigen Tagen vom Eigentümer der Immobilie übernommen.
Arcona sagt, dass die während der anhaltenden Pandemie getroffenen Investitionsentscheidungen und die rasche Expansion des Unternehmens auf so nicht vorhersehbare externe Faktoren wie den Krieg in der Ukraine, Engpässe in der Energieversorgung und die daraus resultierende Inflation getroffen seien. Die daraus folgende allgemeine Kaufzurückhaltung der Gäste führte zu ganz erheblichen Umsatzeinbußen, insbesondere in den Gastronomien der Hotels.
Die Entscheidung für die Insolvenz in Eigenverwaltung sei auch deshalb getroffen worden, um die Arbeitsplätze im Unternehmen zu sichern und Chancen für einen Neuanfang zu schaffen. Die Geschäftsführung zeigt sich zuversichtlich, dass dieser Schritt absolut richtig und notwendig sei, um die finanzielle Stabilität des Unternehmens wiederherzustellen und eine erfolgreiche Zukunft zu gestalten.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens wurden bereits über die getroffene Entscheidung informiert, und es würdemn alle notwendigen Schritte unternommen, um einen geordneten Prozess im Sinne aller Beteiligten zu gewährleisten, schreibt das Unternehmen.