Angespannte Situation auf dem Weinmarkt

| Industrie Industrie

Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) auf Basis der beauftragten Weinmarktanalyse durch NielsenIQ bekannt gab, blieben die Umsätze, die 2023 hierzulande mit Weineinkäufen gemacht wurden, im Vergleich zum Vorjahr stabil.

Die Weinabsätze gingen dagegen um vier Prozent zurück, was im Wesentlichen darauf zurückzuführen ist, dass weniger Menschen Wein einkauften. Im Jahr 2023 ging die Zahl der Haushalte, die Wein kauften im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent zurück. Dabei haben sich die Weinmengen pro Haushalt sowie deren Einkauffrequenz allerdings nicht verändert. Hinzu kommt, dass im vergangenen Jahr insbesondere von den gut situierten Haushalten wieder mehr Wein in der Gastronomie getrunken wurde, was sich ebenfalls mindernd auf die Weineinkäufe ausgewirkt haben dürfte.

Umsätze durch höheres Preisniviau konstant

Wie DWI-Geschäftsführerin Monika Reule erläutert, sei das konstante Umsatzniveau trotz rückläufiger Einkaufsmengen auf ein gestiegenes Preisniveau zurückzuführen. So sei 2023 der Durchschnittspreis für alle Weine gegenüber dem Vorjahr um 19 Cent bzw. fünf Prozent auf 4,08 €/l gestiegen.

Für die heimischen Weine ist der Preisanstieg mit einem Plus von 31 Cent auf 4,51 €/l noch deutlicher ausgefallen als bei den Weinen aus dem Ausland, die im Preis durchschnittlich um elf Cent auf 3,76 €/l zulegten. „Bei den deutschen Weinerzeugern haben die massiv gestiegenen Betriebskosten diese Preiserhöhungen unumgänglich gemacht, wobei die Betriebskostensteigerungen in der Regel nicht durch die Preisanpassungen kompensiert werden konnten“, betonte Reule.

Einkaufsverhalten preissensibler Verbraucher

Die unterschiedlichen Preisniveaus bei den heimischen und importierten Weinen haben sich auch auf das Einkaufsverhalten der preissensiblen Verbraucher ausgewirkt. So gingen die Absätze deutscher Weine 2023 um neun Prozent zurück, wohingegen ausländische Weine nur zu einem Prozent weniger gekauft wurden. Auf die Umsätze wirkte sich das mit einem Minus von zwei Prozent für die deutschen Weinerzeuger und einem Plus von zwei Prozent für die Anbieter internationaler Weine aus.

„Die Haushalte sahen sich aufgrund der inflationsbedingten Kaufkraftverluste 2023 gezwungen, auch beim Weineinkauf verstärkt auf den Preis zu achten. Da treten ansonsten hoch geschätzte Werte wie Regionalität beim Einkauf notgedrungen etwas in den Hintergrund“, erklärte Reule. Die DWI-Chefin hofft daher, dass sich die Marktsituation für die deutschen Weinanbieter entspannt, wenn sich die wirtschaftliche Lage für die Konsumenten wieder verbessert.

Ausgabenanteil heimischer Weine bei 47 Prozent Marktanteil

Aufgrund der überdurchschnittlichen Absatzverluste sank der Marktanteil deutscher Weine an den eingekauften Weinmengen im vergangenen Jahr um zwei Prozentpunkte auf 42 Prozent. Von den ausländischen Herkünften hatten die italienischen Weine mit 17 Prozent den höchsten Mengenmarktanteil (+2 Prozentpunkte), gefolgt von Weinen aus Spanien mit unveränderten 14 Prozent und französischen Weinen mit ebenfalls konstanten zehn Prozent.

Aufgrund des höheren Durchschnittspreises der heimischen Weine lag ihr Anteil an den Ausgaben für Wein bei 47 Prozent. Gegenüber 2022 entspricht dies einem Rückgang von einem Prozentpunkt.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Vor 60 Jahren erfand Ferrero einen Schokoriegel aus Nugatcreme, Waffel und Vollmilchschokolade – die Geburtsstunde von duplo. Heute ist duplo der beliebteste Schokoladenriegel in Deutschland.

In der Pfalz wurden die ersten Trauben des Jahres für die Bereitung des Federweißen gelesen. Die geernteten Trauben der robusten Rebsorte Solaris erfreuten sich bester Gesundheit und hatten mit über 80° Oechsle eine sehr gute Reife.

Der Großhandelskonzern Metro hat im dritten Geschäftsquartal mehr umgesetzt. Dabei profitierte das Unternehmen vor allem von einem anhaltend starken Belieferungsgeschäft. Der stationäre Handel legte hingegen nur leicht zu. In Deutschland gingen die Erlöse wetterbedingt sogar zurück.

Die deutschen Obstbaubetriebe erwarten im Jahr 2024 eine weit unterdurchschnittliche Apfelernte. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, werden damit voraussichtlich 26,3 Prozent weniger Äpfel geerntet als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

Draußen herrschen hochsommerliche Temperaturen, doch in Annaberg verlassen bereits die ersten Stollen den Ofen. Bis Weihnachten sollen es 200 Tonnen werden.

Der Großküchenausrüster Rational wächst dank eines starken Geschäfts in Asien und Amerika weiter und sieht sich auf bestem Weg zu seinen Jahreszielen. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz des bayerischen MDax-Konzerns um vier Prozent auf 581 Millionen Euro.

Vom 12. bis 15. September 2024 geht es wieder los: Die Hamburg Beer Week #HHBW24 steht vor der Tür. Mit über 40 Events und 25 Locations bringt das Festival zum fünften Mal Hamburger Brauer, Erzeuger und Manufakturen zusammen.

Eigentlich ist der Schraubverschluss eine runde Sache. Sitzt, passt, hält dicht. Vor 135 Jahren hat ein Brite diese Erfindung patentieren lassen. Heute sorgt der Alltagsheld bei einigen für Ärger.

Der wirtschaftliche Druck vor allem auf viele mittelständische Brauereien nimmt laut Bayerischem Brauerbund weiter zu. Der Verbandspräsident findet deshalb: Bier sollte teurer sein.

Seit mehreren Wochen rutscht der Bitcoin Kurs unaufhaltsam in den Keller – am 23.06. sank er sogar unterhalb der wichtigen 60.000 € Marke. Es klingt vielleicht etwas skurril, aber als einer der Hauptverdächtigen rückt das Bundeskriminalamt (BKA) in den Fokus! Tatsächlich soll der Staat Anfang des Jahres in den Besitz von mehr als 50.000 Bitcoins gekommen sein, die sie seit Juni schrittweise liquidieren.