Fast jeder elfte untersuchte Wein in Rheinland-Pfalz beanstandet

| Industrie Industrie

Vorsätzliche Täuschungen und versehentlich falsche Kennzeichnungen: Experten haben 2021 bei der Untersuchung von Weinen in Rheinland-Pfalz fast jede elfte Probe beanstandet. Das Landesuntersuchungsamt (LUA) in Koblenz teilte am Mittwoch mit: «Um die Verbraucher und die redlich arbeitenden Winzer vor den schwarzen Schafen der Branche zu schützen, haben die Weinkontrolleure des LUA im vergangenen Jahr 4698 Kontrollen in Weinbaubetrieben durchgeführt.»

Zusammen mit zusätzlichen Weinen aus Geschäften hätten Laborfachleute insgesamt 3881 Proben untersucht. 9,3 Prozent aller Proben seien beanstandet worden. Gründe dafür seien wohl Nachlässigkeit oder das komplexe Regelwerk, aber auch vorsätzliches Handeln von Produzenten gewesen.

Häufige Mängel waren laut dem LUA die Angabe eines falschen Alkoholgehalts, unzutreffende Geschmackshinweise wie etwa trocken oder halbtrocken, falsche Angaben der Rebsorte oder unzureichende Hinweise auf allergieauslösende Stoffe. 2021 seien aber auch 85 Proben von in- und ausländischem Wein in Rheinland-Pfalz wegen Grenzwertverstößen oder unzulässiger Behandlungen wie der Zugabe von künstlichem Aroma aufgefallen. «Mittelprächtigen Tropfen mit künstlichen Aromen geschmacklich auf die Sprünge zu helfen, gilt als gezielte Weinverfälschung und ist in der ganzen EU streng verboten», erklärte die Landesbehörde.

Nach ihren Angaben geriet etwa ein schon 2020 auffällig gewordener spanischer Produzent 2021 erneut ins Visier der rheinland-pfälzischen Experten, weil sich in seinen Weinen auch synthetisch hergestellte Aprikosen- und Pfirsicharomen fanden. «Die zuständigen Behörden in Spanien wurden über die Befunde informiert», hieß es.

Auch ein osteuropäischer «Krimsekt» im rheinland-pfälzischen Einzelhandel sei mit seinem intensiven Beerenaroma der Weinüberwachung aufgefallen: «Alle geschulten Kostgutachter stellten übereinstimmend fest, dass eine Aromatisierung stattgefunden haben musste. Die Laboruntersuchung bestätigte den Verdacht.» Künftig kümmert sich laut dem LUA das für den Lieferanten zuständige, ungenannte Bundesland um die Vorwürfe. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In der Pfalz wurden die ersten Trauben des Jahres für die Bereitung des Federweißen gelesen. Die geernteten Trauben der robusten Rebsorte Solaris erfreuten sich bester Gesundheit und hatten mit über 80° Oechsle eine sehr gute Reife.

Der Großhandelskonzern Metro hat im dritten Geschäftsquartal mehr umgesetzt. Dabei profitierte das Unternehmen vor allem von einem anhaltend starken Belieferungsgeschäft. Der stationäre Handel legte hingegen nur leicht zu. In Deutschland gingen die Erlöse wetterbedingt sogar zurück.

Die deutschen Obstbaubetriebe erwarten im Jahr 2024 eine weit unterdurchschnittliche Apfelernte. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, werden damit voraussichtlich 26,3 Prozent weniger Äpfel geerntet als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

Draußen herrschen hochsommerliche Temperaturen, doch in Annaberg verlassen bereits die ersten Stollen den Ofen. Bis Weihnachten sollen es 200 Tonnen werden.

Der Großküchenausrüster Rational wächst dank eines starken Geschäfts in Asien und Amerika weiter und sieht sich auf bestem Weg zu seinen Jahreszielen. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz des bayerischen MDax-Konzerns um vier Prozent auf 581 Millionen Euro.

Vom 12. bis 15. September 2024 geht es wieder los: Die Hamburg Beer Week #HHBW24 steht vor der Tür. Mit über 40 Events und 25 Locations bringt das Festival zum fünften Mal Hamburger Brauer, Erzeuger und Manufakturen zusammen.

Eigentlich ist der Schraubverschluss eine runde Sache. Sitzt, passt, hält dicht. Vor 135 Jahren hat ein Brite diese Erfindung patentieren lassen. Heute sorgt der Alltagsheld bei einigen für Ärger.

Der wirtschaftliche Druck vor allem auf viele mittelständische Brauereien nimmt laut Bayerischem Brauerbund weiter zu. Der Verbandspräsident findet deshalb: Bier sollte teurer sein.

Seit mehreren Wochen rutscht der Bitcoin Kurs unaufhaltsam in den Keller – am 23.06. sank er sogar unterhalb der wichtigen 60.000 € Marke. Es klingt vielleicht etwas skurril, aber als einer der Hauptverdächtigen rückt das Bundeskriminalamt (BKA) in den Fokus! Tatsächlich soll der Staat Anfang des Jahres in den Besitz von mehr als 50.000 Bitcoins gekommen sein, die sie seit Juni schrittweise liquidieren.

Ab sofort sind Eintrittskarten zur Premiere der Independent Hotel Show Munich erhältlich, die vom 20. bis 21. November 2024 in München stattfindet. Diese sind für Hoteliers und Innenarchitekten kostenfrei.