Sektlaune bei Henkell Freixenet: Das Unternehmen profitiert im Jahr 2021 von der weltweiten Belebung der Gastronomie sowie einer gestiegenen Nachfrage nach hochwertigem Champagner, Sekt und Prosecco. Mit rund 1,3 Milliarden Euro sei ein Rekordumsatz erzielt worden, sagte Andreas Brokemper, Vorsitzender der Geschäftsführung, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag in Wiesbaden. Die Erlöse lägen mit dem Anstieg um elf Prozent im Jahresvergleich über dem Niveau vor der Corona-Pandemie.
«Wir konnten praktisch in allen Regionen wachsen», sagte der Manager. Die Verbraucher hätten nicht mehr, aber hochwertiger konsumiert und sich beim Kauf mehr für Premiummarken entschieden. Diese Entwicklung habe sich im vergangenen Jahr nicht nur in Deutschland, sondern weltweit gezeigt. In südeuropäischen Märkten wie Spanien, die zuvor besonders stark unter den Einschränkungen in der Corona-Pandemie gelitten hatten, gebe es zudem eine spürbare Erholung.
Der Schaumweinumsatz legte nach Angaben des Managers um über 15 Prozent auf 843 Millionen Euro zu. Beim Weinsegment verzeichnete das Unternehmen ein Plus von 1,4 Prozent auf 226 Millionen und beim Spirituosenumsatz einen Zuwachs um 5,6 Prozent auf 232 Millionen Euro. Ohne Sektsteuer beliefen sich die Erlöse insgesamt auf knapp 1,1 Milliarden Euro (plus 11,9 Prozent).
Zur Höhe des Gewinns macht Henkell Freixenet keine detaillierten Angaben. Brokemper sprach von einer positiven Entwicklung. Das Unternehmen habe aber durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die damit einsetzenden Preissteigerungen auch hohe Ausgaben gehabt.
Eine verlässliche Prognose für das laufende Geschäftsjahr sei wegen des Kriegs in der Ukraine und der anhaltenden Unsicherheiten wegen der Pandemie nicht möglich, sagte Brokemper. Der Krieg verursache Preissteigerungen und Versorgungsengpässe. An Preiserhöhungen für Produkte von Henkell Freixenet führe kein Weg vorbei, damit das Unternehmen die massiv gestiegenen Kosten verkrafte.
Nach der Übernahme des spanischen Anbieters Freixenet gilt die Sektkellerei als weltweiter Marktführer für Schaumwein bei Absatz und Umsatz. In Deutschland gilt die Sektkellerei Rotkäppchen-Mumm mit Sitz in Freyburg in Sachsen-Anhalt als Nummer eins. (dpa)