Immer weniger Brauereien in Deutschland

| Industrie Industrie

Nach einem jahrelangen Aufwärtstrend ist die Zahl der Brauereien in Deutschland im dritten Jahr in Folge gesunken. Wie der Deutsche Brauer-Bund am Montag berichtete, gab es 2022 nach Daten des Statistischen Bundesamtes 1507 Braustätten. Im Vergleich zu 2019 vor Pandemie sind das 45 Braustätten oder knapp 3 Prozent weniger. Sowohl 2020 (minus 16 Braustätten), als auch 2021 (minus 15) und 2022 (minus 14) gab es laut der Statistik leichte Rückgänge. Zuvor hatte die «Westdeutsche Allgemeine Zeitung» über die Zahlen berichtet.

Der Branchenverband befürchtet eine tiefergehende Trendumkehr mit vielen Betriebsaufgaben. Jahrelang hatten neue Hausbrauereien dazu geführt, dass die Zahl der Brauereien gewachsen ist - um mehr als 270 Betriebe seit der Jahrtausendwende bis zum Beginn der Pandemie, wie der Brauer-Bund erklärt. «Dieser Gründerboom ist zu Ende», sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele.

Die Braubranche habe sich in den vergangenen Krisenjahren zwar besser behaupten können als von vielen Beobachtern erwartet. Die Einbußen in der Pandemie insbesondere beim Fassbiergeschäft hätten aber viele Brauereien an die Grenzen ihrer Existenz gebracht, betonte Eichele. Die Corona-Krise sei nahtlos in eine Energiekrise übergegangen.

«Über viele Jahre war der Begriff Brauereisterben ausgestorben, nun erleben wir leider eine traurige Trendwende», bekräftige Eichele. Der Deutsche Brauer-Bund rechne mit einer Konsolidierungswelle, die gerade mittelgroße Bierhersteller treffen könnte. Kleine Brauer seien nicht so stark auf den Handel angewiesen wie mittelgroße Brauer, die aber nicht über die Kostenvorteile von großen Konzernen verfügten.

Die Bundesländer mit den höchsten Rückgängen bei den Braustätten seit 2019 sind laut Verband Bayern (minus 24), Nordrhein-Westfalen (minus 14) und Hessen (minus 10). In Schleswig-Holstein ist demnach die Zahl der Braustätten entgegen dem Trend auch in Krisen leicht gewachsen. In Baden-Württemberg und Niedersachsen blieb sie gleich. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Für alle, die auf Alkohol verzichten wollen, hat die Stiftung Warentest pünktlich zur Fußball-EM alkoholfreies Bier getestet. Das Niveau ist hoch: Von den 20 untersuchten Bieren schnitten 12 insgesamt gut ab, wobei einige auch muffig oder leicht käsig schmecken.

«Juni trocken mehr als nass, füllt mit gutem Wein das Fass» lautet eine Bauernregel. Bis dahin sind noch ein paar Tage - und die Branche hofft auf geeignetes Wetter.

Schaumwein wird in Frankreich beliebter. Statt zu einem Champagner greifen die Menschen verstärkt zu einem Crémant. Zu dessen Höhenflug hat auch ein Trendgetränk aus Italien beigetragen.

Die Fruchtsaft-Industrie kämpft mit schlechten Ernten. Der beliebte Saft könnte deshalb künftig noch teurer werden. Bereits in den vergangenen Jahren waren die Erträge und die weltweiten Lagerbestände an Saftkonzentrat immer weiter zurückgegangen. 

Trockene und Rosé-Weine aus Deutschland sind zunehmend gefragt. Das ergab die Qualitätsweinprüfung, wie das Deutsche Weininstitut (DWI) im rheinhessischen Bodenheim am Freitag mitteilte. Sie zeigt auch, welcher Wein unterdessen Marktanteile verliert.

Die Frostschäden in deutschen Weinbauregionen könnten eine ganze Reihe von Winzern in Schwierigkeiten bringen. Dass Kunden deshalb am Weinregal tiefer in die Tasche greifen müssen, ist aber bislang nicht ausgemacht. Hunderte Weinbaubetriebe werden nicht überleben.

Die Frostschäden in südwestlichen Weinbauregionen könnten eine ganze Reihe an Winzern in Schwierigkeiten bringen. Viele Betriebe verfügen allerdings über Ertragsversicherungen, die einen wesentlichen Teil der Schäden abdecken könnten.

Die Metro AG verschlankt ihren Vorstand. Gleichzeitig ziehen zwei neue Mitglieder in das Führungsgremium ein. Der Schritt soll den Fokus weiter auf die Stärkung des operativen Großhandels richten und kann als Bestätigung der Strategie von CEO Greubel interpretiert werden, die auch die konsequente Ausrichtung der Metro auf die Gastronomie vorsieht.

Der Großhändler Metro verfolgt einen ambitionierten Wachstumsplan. Dabei steht vor allem der Ausbau des Belieferungsgeschäftes und die Digitalisierung im Mittelpunkt. Letztgenannte soll sowohl für das Unternehmen als auch für die Kunden aus der Gastronomie gelten, die mit einem stark wachsenden Netz von Kundeberatern rechnen können.

Die Baumkuchenproduktion hat in Salzwedel eine lange Tradition. Nun scheint es bei einem der Unternehmen nach einer zähen Nachfolgesuche wieder aufwärtszugehen.