Die Frostschäden in südwestlichen Weinbauregionen könnten eine ganze Reihe an Winzern in Schwierigkeiten bringen. «Wir gehen davon aus, dass auf bis zu 50 Prozent der Weinbaufläche Frostereignisse eintraten», sagte der Geschäftsführer des Weinbauverbands Württemberg, Hermann Morast, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Das Ausmaß sei jedoch teils recht unterschiedlich: «Vom Totalausfall bis hin zu vereinzelten Triebschädigungen.» Dabei sei nicht klar zu benennen, welche Regionen am stärksten betroffen gewesen seien.
Die Nachtfröste waren Ende April aufgetreten. Zuvor hatten relativ milde Temperaturen dafür gesorgt, dass die Reben in vielen Regionen bereits ausgetrieben hatten. In dieser Phase sind die Blüten aber empfindlich gegenüber Frost. Der Deutsche Weinbauverband, aber auch viele regionale Winzer-Vertretungen hatten in den folgenden Tagen von Schäden und befürchteten Ertragsausfällen berichtet. Ende 2023 gab es gemäß der Staatlichen Weinbaukartei rund 6880 Weinbaubetriebe in Württemberg.
Ob Verbraucherinnen und Verbraucher am Weinregal dadurch tiefer in die Tasche greifen müssen, sei noch ungewiss, sagte Morast: «Die Auswirkungen auf den Jahrgang 2024 lassen sich zum heutigen Zeitpunkt weder in Quantität noch in Qualität realistisch vorhersehen.» Demnach verfügen viele Betriebe über Ertragsversicherungen, die einen wesentlichen Teil der Schäden abdecken könnten.