Der Großhandelskonzern Metro will seinen Wachstumskurs auch im neuen Geschäftsjahr fortsetzen. Der Umsatz 2024/25 (per Ende September) soll währungs- und portfoliobereinigt um drei bis sieben Prozent zulegen, wie das im SDax notierte Unternehmen am Dienstagabend in Düsseldorf mitteilte. Das um verschiedene Effekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte nach einem Rückgang wieder leicht zulegen. Dabei geht der Konzern von Gegenwind durch anhaltend hohe Kosten aus. Die Ziele bis 2030 bestätigte Metro. Die Aktie rutschte am Mittwoch ab.
Sie gab am Mittag um fünf Prozent nach und unterschritt dabei sogar knapp ihr im August erreichtes Rekordtief. Es liegt nun bei 3,96 Euro. Analysten kritisierten insbesondere den Ausblick auf das neue Geschäftsjahr. Warburg-Experte Thilo Kleibauer nannte ihn "schwach". Aber auch das Zahlenwerk für die vergangenen Monate stieß bei Experten auf Kritik.
Im vergangenen Geschäftsjahr sank das bereinigte Ebitda von fast 1,2 Milliarden auf knapp 1,1 Milliarden Euro. Die Ergebniskennziffern des Handelskonzerns hätten die Erwartungen verfehlt, schrieb Kleibauer. Sein Kollege Volker Bosse von der Baader Bank merkte zudem an, dass das operative Ergebnis damit am unteren Ende der vom Management ausgegeben Prognose gelandet ist.
Konzernchef Steffen Greubel begründete den Gewinnrückgang im Tagesgeschäft mit stark gestiegenen Kosten sowie "herausfordernden Rahmenbedingungen". Er will den Fokus in Zukunft "noch stärker" auf die Themen Produktivität und Profitabilität legen, "ohne den Blick für ein nachhaltiges Wachstum zu verlieren". Für 2024/25 erwartet Metro dabei den Angaben zufolge Transformationskosten von bis zu 150 Millionen Euro.
Unter dem Strich wies Metro einen Verlust von 125 Millionen Euro aus. Im Jahr zuvor hatte Metro unter anderem noch vom Verkauf eines Teils seines Campus und der Veräußerung des indischen Geschäfts profitiert und 439 Millionen Euro Gewinn erzielt. Eine Dividende zahlt Metro nicht - dies hatte der Konzern aber bereits vor einem Jahr angekündigt. 2022/23 hatte der Großhändler an seine Aktionäre noch 55 Cent je Aktie ausgeschüttet.
Der Umsatz stieg im vergangenen Geschäftsjahr wie bereits bekannt um 1,6 Prozent auf 31 Milliarden Euro, wobei negative Währungseffekte insbesondere in Russland und der Türkei belasteten. Währungs- und portfoliobereinigt lag das Wachstum bei 5,9 Prozent.
In den kommenden Monaten dürfte sich Metros Heimatmarkt Deutschland derweil erneut schlechter entwickeln als im Durchschnitt erwartet. Wie im abgeschlossenen Jahr rechnet der Metro-Vorstand hier mit einem Wachstum unterhalb der Prognosespanne - überraschenderweise so wie auch in der Region West, die Frankreich, Italien, die Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien umfasst. Im alten Jahr lag das Wachstum der Region noch in der prognostizierten Spanne. Besser sollen die Segmente Ost und Sonstiges laufen. (dpa)