Kaffee-Krieg: Entscheidung im Darboven-Streit rückt näher

| Industrie Industrie

Albert Darboven möchte den Milliardär Andreas Jacobs als Nachfolger installieren. Zuvor muss ihn der Chef allerdings adoptieren, da nur Familienmitglieder auf den obersten Posten des Kaffeeimperiums dürfen. Nun soll der Familienstreit laut Welt-Informationen in Kürze entschieden werden. Vor allem für Juristen ist der Fall außerordentlich spannend: Ein solcher Streit um eine derartige Adoption sei in der deutschen Justiz bislang einmalig, so die Redaktion. Denn sollte das Vorgehen Schule machen, könnte es auch Auswirkungen auf andere Familienunternehmen haben. 

Eine Entscheidung wird noch vor Ende des Jahres erwartet. Beide Seiten wurden vom Gericht befragt. Ob die abschließende Entscheidung dann aber auch veröffentlicht wird, liegt in den Händen der Beteiligten. Die Erfolgsaussichten für eine Adoption seien laut Welt aber alles andere als sicher. So würden die Richter unter anderem darauf achten, ob ein langjähriges Familienverhältnis bestehe. Materielle Auswirkungen, wie zum Beispiel auf die anderen Geschwister, werden ebenfalls berücksichtigt. 

Capital sprach kürzlich ausführlich mit dem Sohn über den Konflikt und die Zukunft des Unternehmens. Arthur und zwei Cousins, die zusammen 42,5 Prozent der Anteile an dem Unternehmen halten, haben sich öffentlich gegen die Pläne des Seniorchefs gestellt.

Vor ein paar Wochen schrieb Senior-Boss Albert Darboven in seiner Stellungnahme „Die Wahrung und langfristige Absicherung meines Lebenswerkes sind meine oberste Pflicht als Unternehmer. Weiter heißt es in der Mitteilung: „Albert und Edda Darboven verbindet mit Herrn Dr. Jacobs eine langjährige tiefe Freundschaft. Meine Frau und ich wünschen uns, Herrn Dr. Jacobs auch ganz offiziell in unsere Familie aufzunehmen“, sagt Darboven. „Aber das ist eine rein familiäre Angelegenheit, die nur uns drei betrifft.“

Das sehen Sohn Arthur und die Cousins natürlich anders. Sohn Arthur sagte zu Bild: „Wir werden uns mit allen juristischen Mitteln gegen die Adoption von Herrn Jacobs wehren.“ Dazu gibt es auch einen offenen Brief in dem Arthur und seine Cousins Arndt und Behrendt Albert Darboven auffordern, von seinem Plänen Abstand zu nehmen. „Es ist für uns überhaupt nicht nachvollziehbar, dass Albert Darboven, unser Vater beziehungsweise Onkel, die Führung des Familienunternehmens an Dr. Andreas Jacobs übertragen will“, schreiben demnach die jüngeren Darbovens.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Bei der Veltins-Brauerei im Sauerland zeichnet sich ein erbitterter Erbstreit ab. Wie verschiedene Medien berichten, hat Carl-Clemens Veltins, Sohn der langjährigen Chefin Rosemarie Veltins, Klage beim Landgericht Arnsberg eingereicht. Angeblich soll er als 18-Jähriger zu einem schlechten Deal überredet und um sein Erbe gebracht worden sein.

Im Jahr 2023 haben die Winzerinnen und Winzer in Deutschland 8,6 Millionen Hektoliter Wein und Most erzeugt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, lag die Wein- und Mosterzeugung damit 344.000 Hektoliter oder 3,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Der Konsumgüterhersteller Unilever will sich von seinen Eiscreme-Marken trennen und diese in eine eigenständige Firma auslagern. Dazu gehören Marken wie Magnum, Langnese, Ben & Jerry's und Cornetto. Bis 2025 soll die Sparte abgespalten sein.

Alkoholfreier Wein wird immer beliebter, doch für viele Winzer ist die Produktion noch zu aufwendig. Auch der Geschmack spielt eine Rolle.

Um landschaftsprägende Weinberge in Steillagen zu erhalten, muss der Weinbranche zufolge mehr für Winzerinnen und Winzer getan werden. Denkbar sei ein Bewirtschaftungsentgelt, um Betrieben zu helfen, die sonst nicht mehr rentabel arbeiten könnten.

Pressemitteilung

Mit einem Train-the-Trainer-Programm hebt der FCSI Deutschland-Österreich sein Projekt „KoKoKo – Kommunikation, Kooperation, Kollaboration” auf das nächste Level: Mitglieder haben die Möglichkeit, sich zu Spezialisten und Botschaftern für Design Thinking und dessen Methoden fortzubilden.

Pressemitteilung

Erneut investiert Winterhalter in eine grüne und nachhaltige Zukunft. Mit dem Bau einer Photovoltaik-Anlage auf dem Firmenparkplatz erweitert der Spültechnikhersteller aus Meckenbeuren seine Stromproduktion auf 40 Prozent des Eigenbedarfs.

Wein aus der Pfandflasche? Eine Genossenschaft aus Baden-Württemberg will eine entsprechende 0,75-Liter-Flasche in der Breite etablieren. Dazu braucht es den Lebensmitteleinzelhandel. Und der braucht einen passenden Kasten.

Zum 13. Mal wurde der Internorga Zukunftspreis an Unternehmen vergeben, die neue Maßstäbe im Außer-Haus-Markt setzen und Pioniere auf ihrem Gebiet sind. Unterhaltsam durch den Morgen führte die Journalistin und Fernsehköchin Felicitas Then. Gewinner waren das Hotel einsmehr, OMG plantbased Food AB und die Rational AG.

Von der Küchentechnik bis zum veganen Snack: Die Gastronomie-Messe Internorga will ab Freitag in Hamburg die Trends der Branche vorstellen. Mehr als 1000 Aussteller werden nach Angaben der Veranstalter in den Messehallen erwartet. Bis einschließlich Dienstag präsentieren sie Produkte für den Außer-Haus-Markt. Alle Infos bei Tageskarte.