Veltins-Sohn fordert Millionen: Traditions-Brauerei droht Erbstreit

| Industrie Industrie

Bei der Veltins-Brauerei im Sauerland zeichnet sich ein erbitterter Erbstreit ab. Wie verschiedene Medien berichten, hat Carl-Clemens Veltins, Sohn der langjährigen Chefin Rosemarie Veltins, Klage beim Landgericht Arnsberg eingereicht. Angeblich soll er als 18-Jähriger zu einem schlechten Deal überredet und um sein Erbe gebracht worden sein.

„Eigentlich hätte mir ein Drittel der Unternehmensanteile zugestanden“, sagte Carl-Clemens Veltins im Interview mit dem Magazin „Bunte“. Doch stattdessen habe er an seinem 18. Geburtstag „sämtliche Ansprüche“ ausgeschlagen – angeblich auf Drängen seiner Mutter. „Damit sollte vermieden werden, dass die Brauerei verkauft werden müsste, wenn die Erben nach dem Tod der Mutter ihren Pflichtteil beanspruchen. Welcher Sohn glaubt schon, dass seine Mutter ihn verrät?“, wird der Veltins-Sohn dort zitiert.

Nach dem Tod seiner Mutter 1994 wurde das Millionenerbe der Familie auf die beiden Schwestern Susanne und Frauke aufgeteilt. Carl-Clemens Veltins soll im Laufe der Jahre vier bis fünf Millionen D-Mark ausgezahlt bekommen haben und fühlt sich nun hintergangen. Die Summe entspräche nur einem Bruchteil des Wertes, sagt der Veltins-Sohn, und sieht sich nun gezwungen, vor Gericht zu ziehen.

Sein Anwalt, Michael Falter von der Kanzlei Grant Thornton betont gegenüber „Focus“, dass Veltins zumindest ein gesetzlicher Pflichtteil am Familienvermögen zustehe. „Das Vorgehen von Frau Rosemarie Veltins, mit dem sie letztlich ihren Sohn nicht nur um den Erbteil, sondern auch um den ihm zustehenden Pflichtteil bringen wollte, war sittenwidrig“, sagte der Anwalt dort. Sollte er recht bekommen, müssten ihm seine Schwestern wohl dreistellige Millionenbeträge auszahlen. Allerdings schweigen diese zu den Vorwürfen und betonen, dass die Familie traditionell keine Stellung zu privaten Angelegenheiten bezieht.

Carl-Clemens Veltins steht nicht das erste Mal in den Schlagzeilen. Der inzwischen 61-Jährige wurde mehrfach zu Bewährungsstrafen verurteilt, unter anderem wegen Steuerhinterziehung oder Verstoß gegen das Waffengesetz. Im März 2005 wurde er wegen Kokainhandels und des Besitzes eines Schnellfeuergewehrs für zwei Jahre Gefängnis verurteilt.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die weltweite Bierproduktion ist gefallen. Insgesamt wurden vergangenes Jahr 188 Milliarden Liter Bier hergestellt. Das waren 0,9 Prozent - oder 1,7 Milliarden Maß Bier weniger als vor einem Jahr. Der Rückgang kam überraschend.

Die tschechische Staatsbrauerei Budweiser Budvar hat im vorigen Jahr mehr als 1,8 Millionen Hektoliter Bier gebraut - so viel wie noch nie zuvor in einem Jahr seit der Gründung 1895. Davon gingen mehr als 70 Prozent in den Export.

Feiernde Fußballfans sind für Brauereien ja eigentlich gern gesehene Kunden, entsprechend hoch waren die Erwartungen an die aktuelle Fußball-Europameisterschaft. Doch nun gibt es lange Gesichter.

Als Durstlöscher gerade an heißen Tagen sind hierzulande auch zuckerhaltige Erfrischungsgetränke beliebt. 7,76 Milliarden Liter wurden davon im Jahr 2023 in Deutschland produziert. Das waren rund 93 Liter pro Kopf.

Trotz höherer Preise hat der Kräuterschnaps-Hersteller Underberg weniger Geld in die Kasse bekommen. In dem Ende März ausgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 habe der Umsatz 142 Millionen Euro betragen und damit 3 Millionen weniger als im Jahr zuvor.

Das Deutsche Weininstitut (DWI) hat auf Basis der Rebflächenerhebung des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2023 ausgewertet, wodurch sich die 13 deutschen Weinanbaugebiete besonders auszeichnen.

Block Menü steckt 27 Millionen Euro in den Ausbau seiner Kapazitäten. Gerade feierte das Unternehmen Richtfest für einen Neubau in Zarrentin am Schaalsee in Mecklenburg-Vorpommern. Die Produktionsfläche wird um 4.800 auf 13.500 Quadratmeter erweitert.

Kabellose intelligente Energiemanagement-Lösungen von Betterspace werden zukünftig auch von der Deutschen Telekom angeboten. Dies gaben jetzt Vertreter beider Unternehmen bekannt. Die Partnerschaft soll, mit vereinten Kräften, die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz von Gebäuden vorantreiben.

Der frühere Präsident des Deutschen Tennis Bundes, Claus Stauder, ist tot. Stauder starb am vergangenen Freitag im Alter von 86 Jahren. Der Brauereiinhaber aus Essen engagierte sich auch über Jahrzehnte als Vorsitzender des Initiativkreises Gastgewerbe im DEHOGA Bundesverband.

Der Anbau der neuen robusten Rebsorten schreitet hierzulande weiter voran. Wie das Deutsche Weininstitut nach einer Auswertung der bundesweiten Rebflächenerhebung für das Jahr 2023 mitteilt, haben sie im vergangenen Jahr um gut 300 Hektar zugelegt.