Winzern gelingt Eisweinlese in sternklarer Vollmondnacht

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Mindestens minus sieben Grad sind die Voraussetzung: Einigen wenigen Winzern an der Hessischen Bergstraße, in der Pfalz und wohl auch an der Mosel ist es in den frühen Morgenstunden gelungen, Trauben für Eiswein zu ernten. 

Im Südwesten war es bereits in der Nacht zum Montag soweit: Sowohl südlich von Freiburg als auch im Anbaugebiet Württemberg konnten einzelne Betriebe Trauben für die rare Wein-Spezialität lesen, wie Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut (DWI) im rheinhessischen Bodenheim berichtet. Auch in Rheinhessen solle ein Betrieb erfolgreich von Silvanertrauben Eiswein bereiten können. In Franken war drei Betrieben Ende November und Dezember schon eine Eisweinlese geglückt

Minus sieben Grad und 120 Grad Oechsle sind Voraussetzung

«Die Eisweinbereitung ist immer mit einem Risiko verbunden», erklärt Büscher. Voraussetzung sind mindestens minus sieben Grad. Und die schon auch für einige Zeit, denn der Most müsse bei diesen Temperaturen auch in die Kelter. Ob die vorgeschriebenen mindestens 120 Grad Oechsle auch wirklich erreicht sind, überprüfe hinterher zumindest in Rheinland-Pfalz die Weinkontrolle. 

Johanna Heymanns vom gleichnamigen Weingut im pfälzischen Edenkoben gelang es dem DWI zufolge Riesling Eiswein zu lesen - nach tagelangem Hoffen und Bangen. Die Weinkontrolle habe 130 Grad Oechsle bestätigt.

Der Klimawandel schmälert die Chancen auf eine Lese noch mehr

«In Zeiten des Klimawandels wird es immer schwieriger Eiswein zu erzeugen, weil der starke Frost, wenn überhaupt, immer später einsetzt und gleichzeitig die Trauben immer früher reif werden», sagt Büscher. In den vergangenen Jahren war die Lese oftmals nur in einer Nacht im ganzen Jahr möglich.

Entsprechend gering seien die Rebflächen, die jedes Jahr für die Eisweinernte zurückgehalten würden. In Rheinland-Pfalz - dem Land mit den größten Anbaugebieten - waren das für den aktuellen Jahrgang 42 Hektar bei 50 Betrieben. 

Eiswein ist für die Winzer ein wirtschaftliches Risiko

«Das Geheimnis der Eisweine liegt in der dichten Konzentration der Inhaltsstoffe von möglichst gesunden Weintrauben», sagt Büscher. Bei den frostigen Temperaturen gefriert das Wasser in den Beeren und verbleibt in der Weinpresse. Von der Kelter tropfe dann zuckersüßer Saft. Moste mit derart hohen Zuckergehalten könnten von den Hefen nur sehr mühsam zu Wein vergoren werden. 

Eisweine haben in der Regel sehr hohe natürliche Restzuckergehalte von deutlich mehr als 100 Gramm pro Liter. Anders als südländische Süßweine hätten sie aber meist wenig Alkohol, oft lediglich um sieben Volumenprozent, sagt Büscher. (dpa)


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