Spätburgunder aus Deutschland wird nach Einschätzung von Fachleuten international immer mehr geschätzt. «Der deutsche Spätburgunder, der im Stil des Burgunds vinifiziert wird, erfreut sich wachsender Beliebtheit auf den internationalen Märkten», berichtet die Leiterin des Instituts für Wein- und Getränkewirtschaft der Hochschule Geisenheim im Rheingau, Simone Loose.
«In kühleren deutschen Klimazonen reifen die Trauben langsamer und länger heran, was zu einer harmonischen Ausgewogenheit von Fruchtsäure und Aromen führt», sagt Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut im rheinhessischen Bodenheim. Dies mache den deutschen Spätburgunder aus.
Kühlere Klimazonen machen deutschen Spätburgunder interessant
«Internationale Weinliebhaber schätzen zunehmend die Eleganz und Finesse der deutschen "cool-climate Pinots"», sagt auch Loose. Diese Rotweine gälten als vielversprechende Weinentdeckung mit großem Zukunftspotenzial. Und: «Das herausragende Preis-Qualitäts-Verhältnis im Vergleich zu den oft hochpreisigen Weinen aus dem Burgund stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Pinots weltweit.»
Riesling (62 Prozent) und Spätburgunder (15 Prozent) dominierten den Export deutscher Weingüter, berichtet die Professorin. Die ausgeführte Menge liege aber deutlich unter dem «ideelen Wert der Spätburgunderexporte», sagt Büscher.