Nutri-Score: Lebensmittel-Logo soll im November deutschlandweit starten

| Industrie Industrie

Das neue farbige Logo Nutri-Score soll ab November auf breiter Front starten können, damit Kunden gesündere Lebensmittel beim Einkauf leichter erkennen. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Kennzeichnung biete Verbrauchern leicht verständliche und vergleichbare Informationen und damit «die beste Orientierung am Supermarktregal». Eine von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Verordnung hat inzwischen grünes Licht der EU, der Bundesrat soll an diesem Freitag zustimmen. Sie schafft den Rechtsrahmen, damit Hersteller das Logo freiwillig auf die Packungen von Fertigprodukten drucken können.

Klöckner sagte: «Ich habe die klare Erwartung an die Unternehmen, dass sie die Kennzeichnung nutzen.» Dabei gehe es für Verbraucher nicht um Verzicht, sondern bewusste Entscheidungsmöglichkeiten, ohne langwierig Nährwerttabellen studieren zu müssen. «Diese bleiben weiterhin auf der Rückseite erhalten. Aber auf der Vorderseite wird es eine optisch klare Orientierungshilfe geben. Wenn zu viele Fette, Zucker oder Salz enthalten sind, wird die Bewertung ungünstiger.»

Das aus Frankreich stammende System bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe und bestimmte Proteine in eine Gesamtbewertung ein und gibt dann einen einzigen Wert an - auf einer fünfstufigen Skala von «A» auf dunkelgrünem Feld für die günstigste Bilanz über ein gelbes «C» bis zum roten «E» für die ungünstigste. Das zutreffende Feld wird hervorgehoben. Das Logo ist schon seit einiger Zeit in deutschen Supermärkten zu sehen. Mehrere Lebensmittelhersteller und Händler haben eine Einführung angekündigt, wenn der Rechtsrahmen da ist.

Klöckner hatte sich nach langem Streit um ein neues Nährwert-Logo im vergangenen Jahr auf den Nutri-Score festgelegt. Die Verordnung war im März an die EU-Kommission geschickt worden und gilt nach dem Ablauf einer sechsmonatigen Frist für Einwände am 11. September jetzt als gebilligt. Nach der erwarteten Zustimmung des Bundesrats am Freitag soll die Verordnung voraussichtlich Anfang November verkündet werden. Dann ist das Logo in Deutschland rechtssicher zu verwenden.

Um die neue Kennzeichnung bei Verbrauchern bekannter zu machen, plant das Ministerium eine begleitende Informationskampagne zur Einführung in Deutschland. Ziel sei auch, Akzeptanz zu fördern und Unternehmen zur Teilnahme zu motivieren. Verbraucherschützer dringen auf eine möglichst breite Verwendung des Logos im Handel. Es solle auch nicht nur für Produkte mit günstiger Ernährungsbilanz genutzt werden.

Wie das Ministerium erläutert, ist eine verpflichtende Einführung auf nationaler Ebene nach EU-Recht nicht möglich. Klöckner macht sich in der laufenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft aber dafür stark, ein EU-weit verpflichtendes Nährwertlogo voranzubringen. Dies gehört auch zu einer Strategie der EU-Kommission für nachhaltige Lebensmittel. (dpa)

 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ab sofort wird in den Restaurants im Hotel Zugspitze mit dem Brauhaus Garmisch eine besondere Biermarke ausgeschenkt. Rund 300 Jahre gab es sie, 1970 wurde die Brauerei geschlossen. Jetzt, unter der Führung eines jungen, örtlichen Start-ups, gibt es sie wieder.

Für eine ausgewogene Ernährung kommt es auch auf Getränke an. Doch Limos und Co. für Kinder seien oft überzuckert, monieren Verbraucherschützer - und trommeln erneut für eine umstrittene Maßnahme.

Vor 60 Jahren erfand Ferrero einen Schokoriegel aus Nugatcreme, Waffel und Vollmilchschokolade – die Geburtsstunde von duplo. Heute ist duplo der beliebteste Schokoladenriegel in Deutschland.

In der Pfalz wurden die ersten Trauben des Jahres für die Bereitung des Federweißen gelesen. Die geernteten Trauben der robusten Rebsorte Solaris erfreuten sich bester Gesundheit und hatten mit über 80° Oechsle eine sehr gute Reife.

Der Großhandelskonzern Metro hat im dritten Geschäftsquartal mehr umgesetzt. Dabei profitierte das Unternehmen vor allem von einem anhaltend starken Belieferungsgeschäft. Der stationäre Handel legte hingegen nur leicht zu. In Deutschland gingen die Erlöse wetterbedingt sogar zurück.

Die deutschen Obstbaubetriebe erwarten im Jahr 2024 eine weit unterdurchschnittliche Apfelernte. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, werden damit voraussichtlich 26,3 Prozent weniger Äpfel geerntet als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

Draußen herrschen hochsommerliche Temperaturen, doch in Annaberg verlassen bereits die ersten Stollen den Ofen. Bis Weihnachten sollen es 200 Tonnen werden.

Der Großküchenausrüster Rational wächst dank eines starken Geschäfts in Asien und Amerika weiter und sieht sich auf bestem Weg zu seinen Jahreszielen. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz des bayerischen MDax-Konzerns um vier Prozent auf 581 Millionen Euro.

Vom 12. bis 15. September 2024 geht es wieder los: Die Hamburg Beer Week #HHBW24 steht vor der Tür. Mit über 40 Events und 25 Locations bringt das Festival zum fünften Mal Hamburger Brauer, Erzeuger und Manufakturen zusammen.

Eigentlich ist der Schraubverschluss eine runde Sache. Sitzt, passt, hält dicht. Vor 135 Jahren hat ein Brite diese Erfindung patentieren lassen. Heute sorgt der Alltagsheld bei einigen für Ärger.