Österreich: Brauer verzeichnen große Umsatzeinbußen in der Gastronomie

| Industrie Industrie

Seit Montag gelten in Österreich wieder verschärfte Corona-Maßnahmen, die abermals schwere Auswirkungen für die heimische Gastronomie mit sich bringen. Davon betroffen sind auch Österreichs Brauer: Einer aktuellen Mitglieder-Umfrage des österreichischen Brauereiverbandes zufolge werden durchschnittlich 35 bis 50 Prozent Umsatzeinbußen in der Gastronomie im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Totalausfälle, gerade auch im urbanen Bereich, seien nicht mehr aufzuholen. Für die kommenden Monate erwartet man weitere Umsatzrückgänge; und einmal mehr wird die Forderung nach einer Senkung der Biersteuer laut.

„Auch wenn der Sommer – dank Gastronomieöffnung und teils lebendigem Tourismus – verhältnismäßig gut für unsere Brauer war, sind die verlorenen Lockdown-Monate nicht mehr aufzuholen“, macht Brauereiverbandsobmann Sigi Menz die Situation von Österreichs Brauwirtschaft deutlich. „Hinzu kommt, dass es ein großes Gefälle zwischen ländlichem und städtischem Raum gibt. Wurde z. B. an den österreichischen Seen Bier zumindest in Maßen genossen, war dies in den urbanen Ballungszentren überhaupt nicht der Fall – auch, weil der Städtetourismus fast komplett zum Erliegen kam. Ebenso verschlechtern eingeschränkte oder gänzlich abgesagte Veranstaltungen – von Fußballspielen über Kirtage bis hin zu Kunst- und Kulturveranstaltungen – die Bilanz der Brauereien. Und daran wird sich auch so schnell nichts ändern.“

Gastronomie und Brauer weiter unter Druck

Wie von den Brauern bereits befürchtet, wurden am Montag der Gastronomie wieder strengere Regeln auferlegt. Neben der Ausweitung der Maskenpflicht für Konsumenten, der Schließung des Barbetriebes sowie der Begrenzung von Sitzplätzen an einem Tisch, wiegt vor allem die nun geltende generelle Sperrstunde von 01.00 Uhr morgens schwer. Diese wurde zudem in den Bundesländern Tirol, Salzburg und Vorarlberg nochmals auf 22.00 Uhr vorverlegt. „Auch wenn wir uns auf den Tag des österreichischen Bieres kommende Woche am 30. September freuen: Wir blicken einem äußerst kritischen Herbst sowie Winter entgegen und erwarten Umsatzrückgänge von bis zu 50 Prozent. Nicht nur eine mögliche zweite Corona-Welle bereitet uns Sorgen, sondern auch eine große Schließ-Welle von Gastronomiebetrieben, Hotels und weiteren Dienstleistern, die nun endgültig nicht mehr über die Runden kommen“, führt Menz aus.

Biersteuer muss gesenkt werden

„Wir begrüßen diesbezüglich die geplante Verlängerung der Mehrwertsteuersenkung, halten jedoch fest, dass weitere Hilfsmaßnahmen für stark betroffene Branchen unumgänglich sein werden. Unter anderem wäre es nun an der Zeit, endlich über eine Senkung der Biersteuer zu reden. Österreichs Brauer sind nach wie vor mit einer der höchsten Abgabequoten in Europa belastet. Während unsere Brauereien im Schnitt 24 Euro pro Hektoliter an das Finanzministerium überweisen müssen, sind es z. B. in Tschechien nur knapp 14 Euro und in Deutschland gar nur 10 Euro. Diese Diskriminierung der österreichischen Brauwirtschaft ist gerade in konjunkturell äußerst schwierigen Zeiten wie diesen nicht mehr tragbar und muss endlich beendet werden“, so Menz abschließend.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Trockene und Rosé-Weine aus Deutschland sind zunehmend gefragt. Das ergab die Qualitätsweinprüfung, wie das Deutsche Weininstitut (DWI) im rheinhessischen Bodenheim am Freitag mitteilte. Sie zeigt auch, welcher Wein unterdessen Marktanteile verliert.

Die Frostschäden in deutschen Weinbauregionen könnten eine ganze Reihe von Winzern in Schwierigkeiten bringen. Dass Kunden deshalb am Weinregal tiefer in die Tasche greifen müssen, ist aber bislang nicht ausgemacht. Hunderte Weinbaubetriebe werden nicht überleben.

Die Frostschäden in südwestlichen Weinbauregionen könnten eine ganze Reihe an Winzern in Schwierigkeiten bringen. Viele Betriebe verfügen allerdings über Ertragsversicherungen, die einen wesentlichen Teil der Schäden abdecken könnten.

Die Metro AG verschlankt ihren Vorstand. Gleichzeitig ziehen zwei neue Mitglieder in das Führungsgremium ein. Der Schritt soll den Fokus weiter auf die Stärkung des operativen Großhandels richten und kann als Bestätigung der Strategie von CEO Greubel interpretiert werden, die auch die konsequente Ausrichtung der Metro auf die Gastronomie vorsieht.

Der Großhändler Metro verfolgt einen ambitionierten Wachstumsplan. Dabei steht vor allem der Ausbau des Belieferungsgeschäftes und die Digitalisierung im Mittelpunkt. Letztgenannte soll sowohl für das Unternehmen als auch für die Kunden aus der Gastronomie gelten, die mit einem stark wachsenden Netz von Kundeberatern rechnen können.

Die Baumkuchenproduktion hat in Salzwedel eine lange Tradition. Nun scheint es bei einem der Unternehmen nach einer zähen Nachfolgesuche wieder aufwärtszugehen.

Die Menge im Handel ist noch klein, der Wettbewerb zu alkoholfreien Bieren sowie Bier-Mixgetränken groß. Die Branche setzt aber große Hoffnungen auf eine Ausweitung der Marktanteile.

In Katalonien verdorren Weinreben - es ist zu trocken. Freixenet, liiert mit der Wiesbadener Traditionskellerei Henkell, verliert die Grundlage für Schaumwein. Nun gibt es Konsequenzen.

Ob Veggie-Burger, Tofuwurst oder Seitanmortadella – die Nachfrage nach vegetarischen oder veganen Fleischersatzprodukten nimmt weiter zu. Mit der steigenden Nachfrage nach Fleischersatz geht ein Rückgang beim Fleischkonsum einher.

Der Winzerberuf zieht in Deutschland immer mehr Frauen an. Und es gibt mehr Wein-Hersteller, die nicht aus einem Familienbetrieb kommen und das Handwerk ganz neu lernen.