Teezahlen 2018: Teekonsum eingependelt auf hohem Niveau

| Industrie Industrie

Noch nie wurde in Deutschland eine längere Trocken- und Hitzeperiode verzeichnet als im Sommer 2018. Dennoch blickt Deutschlands Tee-Branche positiv auf das vergangene Tee-Jahr 2018 zurück. Das hohe Niveau zeigt sich im deutschen Importvolumen von Tee mit 50.381 Tonnen aus 67 Ländern weltweit.

Hitze-Spitze

Den Hitze-Spitzen-Rekord verteidigt weiterhin der Sommer 2003. Neben ihren jeweiligen Sommer-Rekorden vereint die Jahre 2003 und 2018 auch der Pro-Kopf-Konsum von Tee: Jeder Bundesbürger trank in beiden Hochsommerjahren durchschnittlich gut 26 Liter Schwarz- und Grüntee. "Auch wenn es widersprüchlich klingt, warmer Tee erfrischt und entlastet den Körper bei Hitze, während kalte Getränke ihn eher stressen", erklärt Maximilian Wittig, Geschäftsführer des Teeverbands. "Als Wachmacher auf dem Weg zur Arbeit, als Durstlöscher beim Sport oder als erfrischende Abwechslung auf der Grillparty ist Tee nicht mehr wegzudenken."

Die Blatt-, Beutel- oder Farbfrage

Je nach Vorliebe greifen die Deutschen für ihren Tee-Genuss bequem zum Tee-Beutel oder zum losen Tee für noch individuellere Wünsche. Das Verhältnis zwischen losem Blatt und Beutel hält sich konstant bei 60 zu 40 Prozent, das von Grün- zu Schwarztee liegt ebenfalls unverändert bei 73 zu 27 Prozent.

Bewusst Bio

Bio boomt und auch beim Tee: 2018 wählen Deutschlands Tee-Trinker häufiger Tees aus kontrolliert biologischem Anbau. Damit steigt die Quote weiter und macht nun fast zehn Prozent (2017: 9,4 Prozent) der gesamten Tee-Nachfrage aus. "Die steigende Quote entspricht dem wachsenden Sinn für nachhaltige Lebensmittelqualität in Deutschland, die heute nahezu stellvertretend für Lebensqualität steht", erläutert Maximilian Wittig den Trend.

Wahl der Vertriebswege

Überwiegend wird Tee im Lebensmitteleinzelhandel und im Discounter gekauft: Mit 52,4 Prozent finden mehr als die Hälfte der Tee-Einkäufe hier statt. 16,5 Prozent der Tee-Genießer kaufen in Teefachgeschäften. Die Marktanteile Gastronomie und Großverbraucher sowie Direktversand liegen mit 5,2 bzw. 4,3 Prozent etwa beim Vorjahreswert.

Indien hält Spitzenposition als Deutschlands größter Teelieferant

Indien (27 Prozent) und China (23 Prozent) liefern gut die Hälfte des Tees, den wir in Deutschland trinken. Schon vor drei Jahren überholte Indien China im Export von Tee nach Deutschland. Während Indien uns mit fast 33 Prozent den größten Anteil Schwarztee liefert, kommt der meiste Grüntee aus China (61 Prozent). Weitere Top-Lieferanten sind die afrikanischen Länder (16 Prozent), die erstmals Sri Lanka (14 Prozent) überholt haben.

Weltgrößter Tee-Exporteur Kenia erzielt Allzeithoch

Kenia kann 2018 nicht nur die wetterbedingten Einbußen des Vorjahres wettmachen, sondern bleibt weltweit größter Tee-Exporteur und erzielt mit einem Plus von zwölf Prozent und rund 493 Tsd. Tonnen ein Allzeit-Produktionshoch.

Big Five bestimmen die Tee-Produktion

Innerhalb der vergangenen 100 Jahre hat sich die weltweite Tee-Produktion mehr als verzehnfacht. 2018 stieg die Weltproduktion um weitere drei Prozent auf über 5.8 Mio. Tonnen. Die Big Five - China, Indien, Kenia, Sri Lanka und Indonesien - bestimmen mit ihrer Produktion den weltweiten Tee-Markt zu 80 Prozent. 2018 wuchsen die Exporte der Anbauländer mit 0,6 Prozent leicht gegenüber dem Eigenbedarf.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Für alle, die auf Alkohol verzichten wollen, hat die Stiftung Warentest pünktlich zur Fußball-EM alkoholfreies Bier getestet. Das Niveau ist hoch: Von den 20 untersuchten Bieren schnitten 12 insgesamt gut ab, wobei einige auch muffig oder leicht käsig schmecken.

«Juni trocken mehr als nass, füllt mit gutem Wein das Fass» lautet eine Bauernregel. Bis dahin sind noch ein paar Tage - und die Branche hofft auf geeignetes Wetter.

Schaumwein wird in Frankreich beliebter. Statt zu einem Champagner greifen die Menschen verstärkt zu einem Crémant. Zu dessen Höhenflug hat auch ein Trendgetränk aus Italien beigetragen.

Die Fruchtsaft-Industrie kämpft mit schlechten Ernten. Der beliebte Saft könnte deshalb künftig noch teurer werden. Bereits in den vergangenen Jahren waren die Erträge und die weltweiten Lagerbestände an Saftkonzentrat immer weiter zurückgegangen. 

Trockene und Rosé-Weine aus Deutschland sind zunehmend gefragt. Das ergab die Qualitätsweinprüfung, wie das Deutsche Weininstitut (DWI) im rheinhessischen Bodenheim am Freitag mitteilte. Sie zeigt auch, welcher Wein unterdessen Marktanteile verliert.

Die Frostschäden in deutschen Weinbauregionen könnten eine ganze Reihe von Winzern in Schwierigkeiten bringen. Dass Kunden deshalb am Weinregal tiefer in die Tasche greifen müssen, ist aber bislang nicht ausgemacht. Hunderte Weinbaubetriebe werden nicht überleben.

Die Frostschäden in südwestlichen Weinbauregionen könnten eine ganze Reihe an Winzern in Schwierigkeiten bringen. Viele Betriebe verfügen allerdings über Ertragsversicherungen, die einen wesentlichen Teil der Schäden abdecken könnten.

Die Metro AG verschlankt ihren Vorstand. Gleichzeitig ziehen zwei neue Mitglieder in das Führungsgremium ein. Der Schritt soll den Fokus weiter auf die Stärkung des operativen Großhandels richten und kann als Bestätigung der Strategie von CEO Greubel interpretiert werden, die auch die konsequente Ausrichtung der Metro auf die Gastronomie vorsieht.

Der Großhändler Metro verfolgt einen ambitionierten Wachstumsplan. Dabei steht vor allem der Ausbau des Belieferungsgeschäftes und die Digitalisierung im Mittelpunkt. Letztgenannte soll sowohl für das Unternehmen als auch für die Kunden aus der Gastronomie gelten, die mit einem stark wachsenden Netz von Kundeberatern rechnen können.

Die Baumkuchenproduktion hat in Salzwedel eine lange Tradition. Nun scheint es bei einem der Unternehmen nach einer zähen Nachfolgesuche wieder aufwärtszugehen.