Weinernte voraussichtlich um 6 Prozent höher

| Industrie Industrie

Die Winzerinnen und Winzer in Deutschland erwarten im Jahr 2020 eine Zunahme der Ernte um 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand erster Schätzungen mitteilt, wird mit 8,86 Millionen Hektolitern Wein im Jahr 2020 gerechnet. Im unterdurchschnittlichen Jahrgang 2019 waren es 8,32 Millionen Hektoliter. Gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2019 (8,90 Millionen Hektoliter) wird die Erntemenge 2020 voraussichtlich um 0,4 Prozent niedriger liegen. 

Für die zwei großen Weinanbaugebiete Rheinhessen (2,47 Millionen Hektoliter) und Pfalz (2,40 Millionen Hektoliter) wird mehr als die Hälfte (55 Prozent) der gesamten deutschen Erntemenge erwartet. Knapp ein weiteres Viertel (24 Prozent) entfallen voraussichtlich auf Baden (1,28 Millionen Hektoliter) und Württemberg (855 200 Hektoliter). Die restlichen 21 Prozent verteilen sich auf die übrigen neun Anbaugebiete. 

Die Veränderungen gegenüber 2019 fallen in den einzelnen Anbaugebieten sehr unterschiedlich aus: Deutliche Steigerungen der Erntemenge werden unter anderem in den Anbaugebieten Hessische Bergstraße (+46,6 Prozent), Mittelrhein (+44,8 Prozent), Rheingau (+28,6 Prozent), Mosel (+24,6 Prozent) und Pfalz (+13,5 Prozent) erwartet. Ernteeinbußen aufgrund von Trockenheit und regional auftretenden Spätfrösten müssen hingegen Erzeuger unter anderem in Saale-Unstrut (-11,9 Prozent), Franken (-9,6 Prozent) und Sachsen (-6,7 Prozent) befürchten. In etwa auf Vorjahresniveau wird sich die Erntemenge voraussichtlich in Rheinhessen (+1,2 Prozent) bewegen. 

Von der gesamten Weinerntemenge 2020 entfallen 66 Prozent auf Weißmost und 34 Prozent auf Rotmost. Insbesondere in den Anbaugebieten Mosel (90 Prozent), Rheingau (86 Prozent) und Mittelrhein (84 Prozent) wird fast ausschließlich Weißmost erzeugt. 

Die Erntemenge von Riesling, der beliebtesten deutschen Rebsorte, nimmt im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um 363.000 Hektoliter auf 2,00 Millionen Hektoliter zu (+22,2 Prozent). Im vergangenen Jahr wies der Riesling einen überproportional starken Rückgang der Erntemenge auf. Dagegen wird für die flächenmäßig zweitwichtigste weiße Rebsorte Müller-Thurgau (1,13 Millionen Hektoliter) – nach den auch für diese Sorte stark ausgefallenen Einbußen im vergangenen Jahr – erneut ein Rückgang von 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr erwartet. Unter den roten Rebsorten werden im Jahr 2020 nach der aktuellen Schätzung die Erntemengen von Blauem Spätburgunder (919.600 Hektoliter; +6,1 Prozent) zu- und von Dornfelder (818.200 Hektoliter; -6,3 Prozent) abnehmen. 

Im europäischen Vergleich machte die deutsche Weinernte im Jahr 2019 von 8,32 Millionen Hektoliter 5 Prozent der EU-Gesamterntemenge aus (EU-27: 165,45 Millionen Hektoliter). Die meisten Keltertrauben innerhalb der Europäischen Union wurden in Italien (51,07 Millionen Hektoliter) geerntet, danach folgen Frankreich (40,27 Millionen Hektoliter) und Spanien (39,43 Millionen Hektoliter).


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Winzer in Franken und im Anbaugebiet Saale-Unstrut sind im April von frostigen Nächten heimgesucht worden. Der fränkische Weinbauverband geht davon aus, dass 50 Prozent der Flächen geschädigt sind. Anderswo ist bereits die Rede von einem «Totalausfall».

Deutschlands letzter Warenhauskonzern macht erneut zahlreiche Filialen und seine Zentrale dicht. Viele Stellen werden gestrichen. Handelsexperten und die Gewerkschaft vermissen ein Zukunftskonzept.

Die deutschen Spitzenweingüter müssen mit den Folgen des Klimawandels und einem veränderten Konsumverhalten umgehen. Verbandspräsident Christmann sieht die Prädikatsweinbetriebe aber gut aufgestellt. Die Produzenten deutscher Spitzenweine spüren den Absatzrückgang beim Wein kaum.

Kalte Nächte haben den Obstbäumen und Reben im Land Schäden zugefügt. Durch den Klimawandel könnte das noch öfter passieren. Die Bauern und Winzer kämpfen dagegen an - mit Feuer und Wasser.

Ohne Olivenöl geht in den Mittelmeerländern nichts. Fast nichts. Zumindest nicht in der Küche. Und das zu Recht. Vor allem natives Olivenöl extra hat einen einzigartigen Geschmack, der viele Gerichte verfeinert, ohne sie zu dominieren. Immer mehr Deutsche wissen die geschmacklichen und gesundheitlichen Vorzüge von Olivenöl zu schätzen.

Jahrelange Trockenheit lässt in Spanien Weinreben verdorren. Freixenet, liiert mit der Wiesbadener Traditionskellerei Henkell, verliert so den wichtigsten Rohstoff für Schaumwein.

Start-ups wie «Goodmeat» versuchen, den Geschmack von Fleisch im Labor so gut zu imitieren, dass industrielle Massentierhaltung überflüssig wird. Die 3sat-Dokumentation «Echtes Fleisch ohne Tier – Die Zukunft schmeckt anders», aus der Reihe «Wissen hoch 2» am Donnerstag ab 20.15 Uhr, zeigt, wie das geht. 

Die Serie des FC Bayern mag gerissen sein, die bayerischen Brauer sind beim Bierabsatz weiter Seriensieger. Das vergangene Jahr bewerten sie als schlecht - doch zumindest der Start in 2024 war gut.

Vegetarisch war gestern, heute ist vegan: Ab 2024 sind alle Produkte bei The Vegetarian Butcher™ zu 100 Prozent pflanzenbasiert. Mit einer veränderten Rezeptur des NoBeefBurgers wird das vegane Portfolio komplett.

Pressemitteilung

Sauberes und strahlend glänzendes Besteck, das nicht von Hand poliert werden muss, ist nicht erst seit dem bestehenden Fachkräftemangel eine Anforderung der Gastronomie. Themen wie Hygiene, Personalkosten und der Anspruch an glänzende Besteckteile waren immer schon ausschlaggebend für die Anschaffung einer Besteckspülmaschine. Bei Winterhalter polierfreies Besteckspülen eine lange Tradition.