Beim Branchetag des DEHOGA-Bundesverbandes hat sich der Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz mit Nachdruck für eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie ausgesprochen. Zuvor hatte DEHOGA-Präsident Guido Zöllick die zentrale Branchenforderung erneuert.
Am 6. Dezember 1949 wurde in Frankfurt am Main der DEHOGA gegründet. Zum 75. Geburtstag ist nun ein Magazin erschienen, das die Geschichte des Verbandes, seine Aufgaben, Ziele und wichtigsten Erfolge sowie die Perspektiven der Branche in den Mittelpunkt rückt.
Nach CDU/CSU hat nun auch die FDP ihr Wahlprogramm vorgestellt. Auch hier hat es die Forderung des Gastgewerbes, sieben Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen wieder einzuführen, in das Programm geschafft. Branchenforderungen wie Wochenarbeitszeit finden sich ebenso im FDP-Programm wieder.
Seit Freitagabend kursierte bereits der Entwurf des Wahlprogramms der CDU/CSU. Nachdem es heute von den Vorständen von CDU und CSU beschlossen wurde, hat es Kanzlerkandidat Friedrich Merz und Markus Söder gestern auch offiziell vorgestellt. Zu den wesentlichen Themen und Forderungen der Branche wird, laut DEHOGA Bundesverband, klar Position bezogen.
Die Angestellten in Hotellerie und Gastronomie sollen nach Meinung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mehr Lohn erhalten. Laut einer Pressemitteilung strebe die Empfehlung für die Tarifrunde 2013 fünf bis sechs Prozent höhere Entgelte und Ausbildungsvergütungen an. Zudem forderte die Gewerkschaft den Gesetzgeber zur Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro für alle Branchen auf.
Die Piratenpartei will den Jugendschutz lockern. Denn dieser sei zu streng, überbürokratisiert und nicht mehr zeitgemäß, wie es in dem angenommenen Antrag auf ihrem Bundesparteitag am Wochenende hieß. Es dürfe keinen Missbrauch des Jugendschutzes für Zensurzwecke geben. Der Jugendschutz sei nur dann sinnvoll, wenn „eine nachgewiesene Gefährdung“ abgewendet werden könne. Wie eine solche nachgewiesene Gefährdung aussehen könnte, ließen sie jedoch leider offen.
Die Hygiene-Ampel – welch schönes Thema, um sich politisch zu positionieren, denn sauber will es schließlich jeder haben. Die saarländische SPD macht da keine Ausnahme und kündigte nun an, das mit der Ampel „jetzt regeln“ zu wollen. Begründet wurde der neue Vorstoß mit der Blockade der Bundesregierung; die ginge zu Lasten der Verbraucher. Da wäre es laut SPD-Sprecherin doch viel besser, wenn die Betriebe die Kontrollergebnisse selbst veröffentlichen müssten. Da werden bestimmt alle mitmachen.
Kaum ein Thema ist in Politik und Wirtschaft so umstritten wie der Mindestlohn. Die einen fordern ihn seit Jahren, halten ihn für den heiligen Gral der Sozialpolitik. Für die anderen ist er der Anfang vom Ende und gefährdet Tausende Arbeitsplätze. Für CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe scheint die Sache zumindest klar: Es wäre gut, wenn sich ihr Koalitionspartner FDP bewegen und ihrem Vorschlag für eine Lohnuntergrenze anschließen würde, appellierte Gröhe jetzt in einem Interview.
Ab Mai 2013 hat es sich ausgeraucht in Nordrhein-Westfalen – denn dann tritt das neue Nichtraucherschutzgesetz in Kraft. Kein Wunder also, dass sich Thorsten Hellwig, Sprecher des Dehoga NRW, in einem Interview mit der Rheinischen Post nicht sehr amüsiert zeigte. Vor allem die Kneipen würden es zu spüren bekommen, so Hellwig. Schließlich sei dort das Geschäftsmodell wie ein dreibeiniger Hocker: reden, trinken, rauchen. Verbiete man eines davon, breche das Konstrukt zusammen. Für viele Kneipenbesitzer sei das der wirtschaftliche Ruin.
Die Gewerkschaft macht Druck: Laut einem Bericht des Focus hat die Gewerkschaft Verdi nun die Fluggesellschaft Air Berlin dazu aufgefordert, ihre Sparpläne umgehend zu veröffentlichen. Die angeblich geplante Streichung jedes zehnten Arbeitsplatzes sei schockierend, so eine Verdi-Sprecherin. Es könne nicht sein, dass die Mitarbeiter noch wochenlang im Unklaren bleiben.
Henning Thomas Graf von Schwerin ist neuer Präsident des DEHOGA Nordrhein. Damit führt der 44-jährige Hotelier, der als Geschäftsführer das Schloss Krickenbeck in Nettetal bei Viersen leitet, den größten Bezirksverband des DEHOGA. Von Schwerin, ehemaliger Direktor führender Accor-Hotels und des Steigenberger Parkhotels in Düsseldorf, setzte sich bei seiner Wahl in Köln gegen Amtsinhaber Rolf Dieffendahl durch. Herzlichen Glückwunsch.
In Nordrhein-Westfalen gilt jetzt ein tariflicher Mindestlohn im Gastgewerbe. Arbeitsminister Schneider hat die untersten Stufen des neuen Tarifvertrags für Hotellerie und Gastronomie für allgemeinverbindlich erklärt. Damit sind die Mindestentgelte bindend für alle Arbeitgeber in der Branche. Die Mindestlöhne wirken rückwirkend ab dem 4. September 2012. Beschäftigte mit einfachen Tätigkeiten bekommen damit in der untersten Gehaltsgruppe deutlich mehr Geld: Statt 6,76 Euro pro Stunde erhalten sie künftig nach einem Stufenplan bis zu 8,50 Euro.