Ärztepräsidentin fordert Warnhinweise auf alkoholischen Getränken

| Politik Politik

Auf Bier-, Wein- oder Schnapsflaschen sollte es eine explizite Warnung vor den mit Alkohol verbundenen Gesundheitsgefahren geben. Das forderte die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Martina Wenker, am Freitag zum Auftakt der bundesweiten Aktionswoche Alkohol. Schon ein bis zwei Gläser Wein täglich könnten Studien zufolge zu bleibenden Schäden führen, sagte die Fachärztin für Innere Medizin. Daher seien Hinweise auf das gesundheitsschädliche Potenzial notwendig, wie es sie bereits bei Tabakerzeugnissen gibt.

Solange Alkohol von den Menschen in erster Linie mit Geselligkeit, Feierstimmung und guter Laune in Verbindung gebracht werde, ändere sich am Konsumverhalten der Bevölkerung nichts, befürchtet die Medizinerin. Die Ärztekammer veranstaltet am Montag (16. Mai) einen Live-Talk zum Thema Sucht. Während der Corona-Pandemie ist der Alkoholkonsum Studien zufolge gestiegen.

Laut einer Hochrechnung der Krankenkasse Barmer wurden im Jahr 2020 allein in Niedersachsen über 115 000 Menschen aufgrund ihrer Alkoholprobleme ärztlich behandelt, knapp acht Prozent mehr als 2016. Mehr als zwei Drittel, fast 71 Prozent, waren Männer. Bundesweit führe Bremen mit 2,22 Patienten je 100 Einwohner die Statistik der Alkoholabhängigen in ärztlicher Behandlung an, Niedersachsen belege Platz zehn (1,44 Prozent), teilte die Krankenkasse weiter mit.

Experten zufolge suchen nur 10 bis 15 Prozent der Menschen, die von Alkoholsucht betroffen sind, professionelle Hilfe. Dabei sei gerade ein früher Behandlungsbeginn entscheidend.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben jedes Jahr weltweit rund drei Millionen Menschen an den Folgen des Alkoholkonsums - mehr als durch Gewalt, Verkehrsunfälle und das HIV-Virus zusammen. Alkohol sei darüber hinaus ein Auslöser für über 200 Krankheiten, darunter verschiedene Krebsformen, Depressionen oder Gehirnschädigungen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Kaum ein Thema treibt die gastgewerblichen Unternehmer so um wie die wachsende Bürokratie. In seiner neuen Broschüre „Rezepte für den Bürokratieabbau“ zeigt der DEHOGA Bundesverband die bürokratischen Pflichten für Gastronomie und Hotellerie im Detail auf und benennt seine Empfehlungen für den Bürokratieabbau.

„Die von der EU geplanten neuen Regelungen für die Pauschalreiserichtlinie kosten nicht nur Geld, sie verzerren auch den Wettbewerb weiter – zu Lasten der organisierten Reise“, kritisierte der DRV-Präsident bei einer Anhörung im Bundestag.

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat den Vorstoß von Bundeskanzler Olaf Scholz für eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Euro zurückgewiesen. Auf Dauer würde es für Arbeitsplätze gefährlich, wenn sich die Politik hier einmische.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich für eine schrittweise Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro ausgesprochen. Gleichzeitig übte er Kritik an der Mindestlohnkommission.

Der DEHOGA Bayern sowie die Gewerkschaft NGG konnten sich in München nicht auf einen neuen Entgelttarifvertrag für Bayerns Hotellerie und Gastronomie einigen. Die Gewerkschaft NGG brach die Gespräche am Montag ab. Nun plane man Aktionen bis hin zum Warnstreik. Die Arbeitgeber hatten die NGG-Forderungen als unrealistisch zurückgewiesen.

Die Europäische Kommission hat heute Booking Holdings, die Muttergesellschaft von Booking.com, als Gatekeeper-Plattform im Sinne des Digital Markets Act benannt. Booking.com hat nun sechs Monate Zeit, um alle Gebote und Verbote als Gatekeeper zu erfüllen.

Der DEHOGA Bundesverband macht noch einmal auf die Frist für die Schlussabrechnungen der Corona-Wirtschaftshilfen (Überbrückungs-, November- und Dezemberhilfen) aufmerksam: Diese können nach der letztmaligen Fristverlängerung vom März noch bis zum 30. September 2024 eingereicht werden.

Mit Blick auf die Europawahl am 9. Juni starten die in der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand zusammengeschlossenen Verbände einen gemeinsamen Wahlaufruf mit Reformvorschlägen.

Die Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern drückt beim geplanten Cannabis-Verbot, insbesondere für Volksfeste und Biergärten, aufs Tempo. Zudem soll das Kiffen auch in ausgewiesenen Raucherräumen und Raucherbereichen verboten werden.

Einen Monat vor der Wahl des Europäischen Parlaments am 9. Juni haben der Hotelverband Deutschland und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband den detaillierten Forderungskatalog des Gastgewerbes an die europäische Politik der Öffentlichkeit präsentiert.