Appell an Kanzlerkandidaten: Arbeitsfreien Sonntag schützen

| Politik Politik

Die Gewerkschaft Verdi und kirchliche Verbände haben an die Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen appelliert, den arbeitsfreien Sonntag zu schützen. In einem Brief an Armin Laschet (CDU), Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne) kritisieren die in der «Allianz für den freien Sonntag» zusammengeschlossenen Organisationen, «Versuche von Lobbygruppen und Arbeitgeberverbänden, den Schutz des arbeitsfreien Sonntags aufzuweichen». Der Sonntag sei der letzte Tag der Woche, an dem die Beschäftigte darauf vertrauen könnten, Zeit für sich selbst und ihre Familien zu haben.

In dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, wird auf die Forderung des Handelsverbands Deutschland (HDE) nach einer generellen Öffnung des Einzelhandels an den Sonntagen bis zum Jahresende verwiesen. Damit würde den Händlern die Chance gegeben, wenigstens einen Teil des durch die Corona-Pandemie entgangenen Umsatzes nachzuholen, hatte der HDE argumentiert.

Mit Blick auf die Bundestagswahl forderte der HDE eine «Enttabuisierung» des Themas Sonntagsöffnung. Einkaufen sei genauso Teil der Freizeitgestaltung wie der Restaurant- oder Museumsbesuch, hatte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth gesagt. Es sei «höchste Zeit, diese systematische Benachteiligung der Händler zu beenden».

Durch Sonntagsöffnungen würden lediglich Umsätze von der Woche auf das Wochenende verschoben, hält die Allianz dem entgegen. Da Sonntagsöffnungen höhere Kosten verursachten, werde zudem «der in der Branche bereits laufende Verdrängungs- und Vernichtungswettbewerb angeheizt». Dass es bestimmt Berufe gebe, in denen die Sonntagsruhe nicht einzuhalten sei, werde von der Allianz nicht bestritten, heißt es in den Brief. «Jede Ausweitung darüber hinaus ist nicht nötig und wird von uns abgelehnt.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Europäische Kommission hat heute Booking Holdings, die Muttergesellschaft von Booking.com, als Gatekeeper-Plattform im Sinne des Digital Markets Act benannt. Booking.com hat nun sechs Monate Zeit, um alle Gebote und Verbote als Gatekeeper zu erfüllen.

Der DEHOGA Bundesverband macht noch einmal auf die Frist für die Schlussabrechnungen der Corona-Wirtschaftshilfen (Überbrückungs-, November- und Dezemberhilfen) aufmerksam: Diese können nach der letztmaligen Fristverlängerung vom März noch bis zum 30. September 2024 eingereicht werden.

Mit Blick auf die Europawahl am 9. Juni starten die in der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand zusammengeschlossenen Verbände einen gemeinsamen Wahlaufruf mit Reformvorschlägen.

Die Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern drückt beim geplanten Cannabis-Verbot, insbesondere für Volksfeste und Biergärten, aufs Tempo. Zudem soll das Kiffen auch in ausgewiesenen Raucherräumen und Raucherbereichen verboten werden.

Einen Monat vor der Wahl des Europäischen Parlaments am 9. Juni haben der Hotelverband Deutschland und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband den detaillierten Forderungskatalog des Gastgewerbes an die europäische Politik der Öffentlichkeit präsentiert.

Als erstes Bundesland wird Bayern seine Städte und die ländlichen Räume bei der Akquisition von Tagungen und Kongressen aktiv unterstützen. Dazu hat die Bayerische Tourismusministerin Michaela Kaniber eine Initiative für Bayerns Kongresswirtschaft vorgestellt.

Das Handelsblatt hat eine interne Aufstellung aus dem Finanzministerium, die Sparvorschläge in Höhe von neun Milliarden Euro vorsieht, veröffentlicht. Ganz oben auf der Liste: die ermäßigte Mehrwertsteuer für die Hotellerie und die Steuerfreiheit von Sonn-, Feiertag- und Nachtzuschlägen. Nach Gesprächen mit politisch Verantwortlichen stellt der DEHOGA die Dinge richtig.

Die Gewerkschaft Verdi und die Grünen im Bundestag haben sich für eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde ausgesprochen. Sie verwiesen erneut auf eine entsprechende EU-Richtlinie.

„Die Erhöhung der Luftverkehrssteuer ist falsch und belastend“, betont der Präsident des Deutschen Reiseverbandes anlässlich der zum 1. Mai anstehenden Umsetzung der im Februar von der Bundesregierung beschlossenen Anhebung um fast 20 Prozent.

Woher kommt der Honig? Wie viel Obst ist in der Konfitüre? Und was macht einen Fruchtsaft aus? Ein nun endgültig beschlossenes EU-Gesetz soll für mehr Klarheit auf dem Etikett sorgen.