Ausweitung der 2G-Regel: Niedersachsen stellt neue Corona-Verordnung vor

| Politik Politik

Die neue Corona-Landesverordnung wird am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Hannover vorgestellt. Die neuen Regelungen sollen voraussichtlich bereits am Mittwoch in Kraft treten.  Eine wesentliche Änderung soll die Ausweitung der sogenannten 2G-Regel sein, wodurch nur Menschen in einigen Bereichen Zutritt erhalten können, die vollständig gegen das Coronavirus geimpft oder genesen sind.

Diese Regel soll laut Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) etwa in der Gastronomie angewandt werden können - dafür sollen dann Maskenpflicht und das Abstandhalten entfallen. Menschen bis 18 Jahren sollen demnach auch ohne Impfung oder Genesung Zutritt bekommen, da sie sich regelmäßig vor dem Schulbesuch testen. Kinder, die jünger als zwölf Jahre sind, können sich noch nicht gegen das Coronavirus impfen lassen.

Von den neuen Regelungen könnten ebenfalls viele Schülerinnen und Schüler profitieren: Die Maskenpflicht im Unterricht soll für die Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten Klasse wieder abgeschafft werden.

Was sich in Niedersachsen ändern könnte:

Wann soll die Verordnung in Kraft treten?

Die überarbeitete Corona-Landesverordnung soll voraussichtlich am Mittwoch in Kraft treten. Die Verordnungen sind in der Regel vier Wochen gültig.

Welche Änderungen sind zu erwarten?

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte in der vergangenen Woche bereits angekündigt, dass die sogenannte 2G-Regelung ausgeweitet werden soll - etwa in der Gastronomie oder bei Veranstaltungen. Dafür sollen dort dann die Maskenpflicht und das Abstandhalten wegfallen. Das 2G steht für Geimpfte und Genesene. Eine 2G-Regelung ist bereits möglich, weil etwa ein Inhaber entscheiden kann, wer Zutritt in sein Restaurant bekommt oder nicht. Die Maskenpflicht und das Abstandhalten sind bislang allerdings nach wie vor notwendig, wenn sich etwa ein Gastronom für das 2G-Modell entscheidet.

Somit könnte es für einige Bereiche attraktiv sein, nur noch Geimpften und Genesenen Zutritt zu gewähren, weil sie dann mehr Gäste hineinlassen dürfen als vorher. Menschen bis 18 Jahren sollen nach den Weil-Plänen auch ohne Impfung oder Genesung Zutritt bekommen, da sie sich regelmäßig vor dem Schulbesuch testen.

Die Krankenhauseinweisungen von Covid-19-Patienten sollen im Bundesland zudem künftig eine größere Rolle bei der Bewertung der Corona-Pandemie spielen als bisher.

Muss in den genannten Bereichen 2G umgesetzt werden?

Eine Verpflichtung ist bislang nicht vorgesehen. Mit dem Wegfall von Maskenpflicht und Abstandhalten sollen Anreize geschaffen werden, das 2G-Modell umzusetzen.

Was bedeutet das 2G-Modell für Ungeimpfte und Getestete?

Bei einem 2G-Modell reicht ein negativer Corona-Test in der Regel nicht mehr aus. Somit könnte der Alltag für ungeimpfte Menschen komplizierter werden, weil ihnen droht, in mehr Bereichen keinen Zutritt mehr zu bekommen.

Sind Änderungen in den Schulen geplant?

In den Schulen soll die Maskenpflicht im Unterricht wegfallen - zumindest für die Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten Klasse. (dpa)

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Ampel will mit steuerlichen Vorteilen Fachleute nach Deutschland locken. Aus der Opposition kommt scharfe Kritik. Auch die Bevölkerung steht dem Vorhaben mehrheitlich kritisch gegenüber.

Die erste Tarifverhandlung zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und dem Bundesverband der Systemgastronomie ist ohne Ergebnis geendet. Laut Gewerkschaft sei das Angebot jedoch völlig indiskutabel. Die Arbeitgeber sprechen hingegen von einer guten und konstruktiven Atmosphäre.

In Thüringen gibt es immer weniger Gastronomie-Betriebe. Dieser Trend soll aufgehalten werden. Nun gibt es Geld vom Land - allerdings mit Voraussetzungen.

Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren dürfen in Gaststätten Alkohol trinken, wenn die Eltern dabei sind. Nicht nur der Bundesgesundheitsminister möchte das ändern. Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi bringt eine Freigabe von Alkohol erst ab 18 Jahren ins Spiel.

Mit steuerlichen Vorteilen will die Bundesregierung Fachleute nach Deutschland locken - denn andere Länder tun dies schon lange. Doch es gibt Widerspruch. Auch aus den Reihen der Ampel.

Obwohl es in anderen Bundesländern bereits Einigungen gibt, eskaliert der Tarifkonflikt im bayerischen Gastgewerbe. Nun bereitet die Gewerkschaft Warnstreiks im Umfeld der EM-Halbfinalspiele vor.

Auch in der zweiten Tarifrunde haben der DEHOGA Bayern und die Gewerkschaft NGG keine Einigung erzielt. Der Verband sagt, dass er ein Angebot von fast 15 Prozent Lohnerhöhung auf den Tisch gelegt hätte.

Vor dem Beginn der Tarifrunde im niedersächsischen Gastgewerbe fordert die Gewerkschaft NGG ein deutliches Lohnplus für die Beschäftigten: 400 Euro mehr im Monat, aber mindestens 3.000 Euro Einstiegslohn nach abgeschlossener Ausbildung.

Die Gewerkschaft Nahrungs-Genuss-Gaststätten und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband haben sich in Sachsen-Anhalt geeinigt und einen Tarifabschluss erzielt. Beschäftigte und Auszubildende profitieren.

Bundesagrarminister Cem Özdemir setzt sich für eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuer auf Fleisch ein, um den Umbau der Tierhaltung zu höheren Standards zu finanzieren. Der Grünen-Politiker griff einen Vorschlag des Bauernverbands auf. Von Verbraucher- und Umweltschützern kam ein geteiltes Echo.